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Eine Woche lang wird gefeiert
Vom 16. bis 24 Mai wird in Wissen die Eröffnug der neuen Halle "KulturWERKwissen" gefeiert. Die öffentliche Vorstellung des Programms fand im Foyer der neuen Halle statt und die Überraschung brachte Professor Dr. Jürgen Hardeck, Geschäftsführer des Kultursommers Rheinland-Pfalz, mit: 10.000 Euro Zuschuss für das Eröffnungsprgramm. Soviel steht jetzt schon fest, die Halle gilt als etwas Besonderes im Landkreis und im nördlichen Rheinland-Pfalz. Die ARD wird im Themenkomplex "Ehrenamt" über Wissen und seine Halle berichten.
Wissen. Fast zehn Jahre sind vergangen - von der Idee einer Kulturhalle in Wissen bis zu deren Einweihung am 16. Mai. Als im Jahr 2000 die Zukunftsschmiede Wissen in der alten Walzwerkshalle gegründet und die Arbeitskreise ins Leben gerufen wurden, ahnte niemand, dass es tatsächlich einmal eine Halle für Kultur in der Stadt an der Sieg geben würde. Doch das damals gelegte Samenkorn ging auf, zwei Jahre später sorgte die Veranstaltung der Wissener "eigenART" mit Musik und Theater im Walzwerk für Besucherrekorde und für die Gründung eines Vereins mit dem Ziel einer Kulturhalle. Dieses Ziel ist erreicht, dank der Zähigkeit des Arbeitskreises Kultur der Zukunftsschmiede und des Vereins, der nie müde wurde, die Bevölkerung für das Projekt zu begeistern, und zum "blechen" für das Projekt zu animieren. Dank der Investorenfamilie Brucherseifer, der Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz und der Verbandsgemeinde sowie der Stadt Wissen kann jetzt am 16. Mai die Eröffnung gefeiert werden.
Das Programm kann sich sehen lassen, eine Woche wird es Kultur für alle geben, mit den Vereinen aus der gesamten Verbandsgemeinde und international bekannten Stars. Und weil dieses Projekt sowie das Eröffnungsprogramm keine Kultur von "Machern" ist und quasi von oben auf die Menschen gedrückt wird, sondern das Fundament in der heimischen Kultur sucht und bindet, hatte der Geschäftsführer des Kultursommers Rheinland-Pfalz, Professor Jürgen Hardeck, gestern 10.000 Euro Zuschuss mit nach Wissen gebracht. "Alle haben eine hohe Anerkennung verdient", sagte Hardeck bei der öffentlichen Vorstellung des Programms, das von ehrenamtlich tätigen Personen erarbeitet wurde. "Zu Beginn des Projektes war bei mir eine gewisse Skepsis vorhanden, jetzt bin ich glücklich, das Ergebnis bringt die gesamte Region voran", so Hardeck. "Ich kenne viele Hallen in diesem Land, diese Halle hier ist einzigartig und bietet eine Riesenchance für das nördliche Rheinland-Pfalz, besonders für die Stadt Wissen", ist sich Hardeck sicher. Er sieht nicht nur für Veranstaltungen in Sachen Kultur hier einen besonderen Ort, er glaubt auch, für die Wirtschaft hier einen besonderen Standort zu haben. Das Programm zur Eröffnung stieß bei Hardeck auf große Zustimmung.
Bürgermeister Michael Wagener freut sich sichtlich, dass die Kultur in Wissen ein Dach über dem Kopf hat. Er zeigte sich dankbar für die vielfältige Unterstützung, die es gab. Den Erhalt eines der geschichtsträchtigen Orte der einstigen Montanindustrie an der Sieg, jetzt mit anderen Inhalten, sei gelungen. Die besonderen Momente, wenn Menschen, die einst in der Lehrwerkstatt ihre Ausbildung erhalten haben, jetzt zum Konzert oder Theater die Halle betreten, sei schon etwas Besonderes, führte Wagener aus. "Wir alle hoffen, dass die Menschen entlang der Sieg und aus den angrenzenden Regionen die Halle mit ihren Veranstaltungen annehmen", so Wagener.
Das Eröffnungsprogramm mit dem Titel "Metalla - Vom Walzwerk zum KulturWERKwissen" am Samstag, 16. Mai, wird eine faszinierende Reise in die Geschichte der einstigen Alfredhütte und des Walzwerkes mit vielen Facetten bieten. Zu Beginn wird der offizielle Teil erfolgen, dazu wird Professor Hanns-Josef Ortheil einen Text lesen, bevor die offiziellen Reden beginnen. Dr. Josef Peter Mertes wird sprechen aber natürlich auch der Eigentümer, der die Halle erst möglich machte, Ulrich Brucherseifer. Es wird auf zwei Leinwänden eine besondere Videoinstallation geben, die vom Erzbergbau bis hin zum Abriss des Wissener Walzwerkes erzählen. Auf der Bühne stehen vier Chöre und drei Kapellen und werden das "Glück Auf" präsentieren, ein bislang einmaliges Geschehen in der Region und mit besonderem emotionalen Charakter. Zum Finale wird das vom ehemaligen verstorbenen Kreismusikverbands-Vorsitzenden Ottomar Jung in Auftrag gegebene Musikstück "Metalla" zur Aufführung gelangen. Der Holländer Jan van der Roos schrieb die Komposition im Auftrag Jungs, die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen wird dieses besondere Musikwerk präsentieren. Das Ensemble "Lufttanz" aus Berlin wird gegen 23 Uhr für den besonderen Akzent sorgen - so viel darf vorab verraten werden.
Der Sonntag. 17. Mai, steht ganz im Zeichen des Feierns. "Bühne frei" heißt es für Vereine, Schulen, Kindertagesstätten, Bands, Künstler und Institutionen der Region. Von 10 bis 18 Uhr ist im "KulturWERKwissen" einiges los, das Jugendorchester der Stadt- und Feuerwehrkapelle gibt ab 11 Uhr ein Frühschoppenkonzert. Die Bühne und die Halle live erleben - dazu gibt es am Sonntag die Gelegenheit bei freiem Eintritt. Draußen - rund um die Halle - wird es eine Kunstausstellung der ganz besonderen Art geben. Sie trägt den Titel "Feuer, Erde, Stahl" und die Künstler Hansjörg Beck aus Freusburg und Karl-Dieter Horn aus Bitzen sorgen für überraschende und ungewohnte Erlebnisse. Eisencoils werden zum Labyrinth und ein Rennofen sorgt für heiße Einblicke in die frühe Geschichte der Region. Natürlich gibt es auch Speisen und Getränke passend zum Anlass und für Kinder gibt es viel zu entdecken und zu erleben. Am Sonntag, 24. Mai, um 16 Uhr gehört das "KulturWERKwissen" den Kindern. Zum Finale der Eröffnungswoche kommt das Wittener Kindertheater und lässt die neugierige kleine Hexe durch die Halle schweben. Da es für diese Aufführung maximal 400 Sitzplätze gibt, die alle nummeriert sind, und die Kinder ab 3 Jahren natürlich den Vortritt haben, gibt es diese Karten nur im Buchladen in der Maarstraße in Wissen, Telefon 02742/18 74.
Am Dienstag, 19. Mai, um 20 Uhr kommt Paul Morocco & Olé nach Wissen, "Lachen mit Niveau" ist dann angesagt. Am Mittwoch, 20. Mai, kommt die Hamburg Blues Band um 20 Uhr. Clem Clempson und Pete Brown bieten Rock und Blues von Weltklasseformat. "Das muss man erleben und ich komme", sagte Professor Hardeck zum Programm am Freitag, 22. Mai, um 20 Uhr. Dann kommt noch einmal der "Canto General" zur Aufführung. Rund 100 Mitwirkende aus der gesamten Region werden dem Großen Gesang von Pablo Neruda mit der Musik von Mikis Theodorakis nach dem Erfolg im Jahr 2008 erneut Leben einhauchen. Der Samstag, 23 Mai, gehört der Jugend ab 16 Jahre. Die "bigFM-Partynight" kommt an die Sieg, hier gibt es die Tickets nur an der Abendkasse. Zum Reigen der Eröffnungs-Veranstaltungen gehört auch die original Kölner Stunksitzung am 15. September mit "Stunk unplugged". (hw)
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Professor Dr. Jürgen Hardeck (links) vom Kultursommer Rheinland-Pfalz hatte 10.000 Euro Zuschuss für das besondere Eröffnungsprogramm mitgebracht. Die Freude darüber konnte niemand verbergen: Berno Neuhoff, Bürgermeister Michael Wagener, Maria Bastian-Erll, Dominik Weitershagen und Bernd Obelode (von links) dankten allen Sponsoren für die Unterstützung. Foto: Helga Wienand
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