Grundschüler waren Stromfressern auf der Spur
Was ist eigentlich Energie? Und Strom kommt doch aus der Steckdose, oder? – Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler der Grundschule Flammersfeld kürzlich im Rahmen der Aktion "Stromdetektive" zwei Doppelstunden lang.
Flammersfeld. Dabei zeigten die engagierten Schülerinnen und Schüler der Klasse 4b der Grundschule Flammersfeld, dass sie einiges an Vorwissen besitzen: Ihnen war bereits bewusst, dass von Atomkraftwerken Gefahren ausgehen können und man aus Sonne und Wind Strom produzieren kann. Wie dies in der Praxis funktioniert demonstrierte Stefan Glässner, Klimaschutzmanager des Landkreises Altenkirchen, der die Aktion gemeinsam mit der Energieagentur Rheinland-Pfalz durchführte, anhand anschaulicher Modellversuche. Neu war für die Schülerinnen und Schüler der Umgang mit Strommessgeräten zur Ermittlung des Energieverbrauchs von Elektrogeräten. So fanden die Kinder heraus, welche elektrische Leistung beispielsweise ein Zweiplattenherd besitzt und dass ein Radio auch dann Strom verbraucht, wenn es keine Musik abspielt. Diese sogenannten Standby-Verluste lassen sich nur durch das Steckerziehen oder durch eine schaltbare Steckleiste verlässlich abschalten. Und um diese heimlichen „Stromfresser“ gemeinsam mit den Eltern zu identifizieren, durfte jeder angehende Stromdetektiv ein Messgerät für eine Woche mit nach Hause nehmen. In der zweiten Sitzung berichteten die Viertklässler von ihren zum Teil überraschenden Ergebnissen: Teilweise wurden, auf Basis der gemessenen Standby-Verluste, Einsparpotenziale von über 100 Euro Stromkosten pro Haushalt und Jahr errechnet.
Auch entwickelten die Schülerinnen und Schüler Ideen, wie sich Energie einsparen lässt. Dass zum Beispiel der Austausch von alten Glühlampen gegen effiziente LED-Lampen sehr sinnvoll ist, erarbeitete die Klasse bei der Demonstration verschiedener Leuchtmittel. Die Anschaffung von LED-Lampen kostet zwar etwas mehr, durch den sehr geringen Stromverbrauch und die lange Lebensdauer ist die Umrüstung aber bereits sehr schnell rentabel. Neben den geringeren Energiekosten geht es aber vor allem um die Senkung der Treibhausgasemissionen und damit um den Klimaschutz. Die Erzeugung von einer Kilowattstunde Strom verursacht rund 500 g Kohlenstoffdioxid, welches für die drastische Zunahme der Erderwärmung verantwortlich ist.
Verbandsgemeindebürgermeister Ottmar Fuchs begrüßte die Aktion: „Ich freue mich, dass sich bereits Grundschüler mit einem so wichtigen Thema wie dem Klimaschutz auseinandersetzen. Als Stromdetektive können sie nun auch den Erwachsen einfache Wege zum Energiesparen aufzeigen.“
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