Insgesamt 6000 Bäume für Haiti möglich geworden
Zweitausend Euro für ein Wiederaufforstungsprojekt in Haiti konnte Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf mit seiner Benefizfahrradtour „Rettet die Erde“ zu Misereor nach Aachen sammeln. Weitere 1000 Euro kamen durch die Aktion "Klimaneutral" des Weltladens Betzdorf hinzu, so dass nun 6000 Bäume auf Haiti gepflanzt werden können.
Betzdorf. Neben den beiden Startsponsoren Volksbank Gebhardshain und Mann Naturstrom aus Langenbach unterstützen weitere Personen die Aktion „Rettet die Erde“ und spendeten kleine oder größere Beträge, insgesamt zweitausend Euro. Für diesen Betrag können in Haiti viertausend Obstbaum- bzw. Nutzholzsetzlinge gepflanzt werden(ein Baumsetzling kostet 50 Cent). Hinzu kommen noch tausend Euro der Aktion „Klimaneutral“ des Weltladens, so dass insgesamt 6000 Bäume von den Aktionen des Weltladens auf Haiti gepflanzt werden können.
Das Projekt „Waldgärten: Neues Fundament für Haiti“ ist entstanden als landesweite agrarökologische Bewegung aus einer wachsenden Zahl von Programmen der haitianischen
Diözesen zum Aufbau einer nachhaltigen Landwirtschaft. Denn große Teile der landwirtschaftlichen Flächen des überwiegend gebirgigen Landes sind durch Entwaldung, Erosion und Wassermangel unfruchtbar geworden. Mit dem Programm versucht man Kleinbauernfamilien, die aus Not in die Städte geflüchtet sind, zurück aufs Land zu holen. Die Waldgärtenprogramme bieten oft die letzte Alternative.
Aktuell führen 25 Organisationen mit mehr als 25.000 Kleinbauernfamilien in allen Landesteilen Programme für Umweltschutz und Ernährungssicherung durch – mit Methoden, die ausschließlich auf den vor Ort vorhandenen Mitteln und Möglichkeiten aufbauen. Alle Organisationen sind in einem agrarökologischen Netzwerk verbunden. Begleitet wird die Arbeit von einer von Jesuiten gegründeten haitianischen Beratungsorganisation. Ein deutscher Agrarfachmann wirkt seit vielen Jahren als Berater mit. Die Kleinbauernfamilien produzieren ausreichend Nahrungsmittel und Nutzholz für den eigenen Bedarf sowie Überschüsse zur Vermarktung, sodass sie auch weitere Anschaffungen, Gesundheitsdienste und den Schulbesuch der Kinder finanzieren können. Das Projekt wird von Misereor unterstützt.
Beim Klimavertrag von Paris wurde die Wiederaufforstung von Wäldern als eine wichtige Maßnahme zur C02-Reduzierung in der Atmosphäre anerkannt. Dies zeigt die wichtige Bedeutung, die Wälder im Kampf gegen den Klimawandel haben.
Auf seiner Fahrt nach Aachen fuhr Hermann Reeh auch durch das Rheinische Braunkohlerevier und konnte sich dort von den zerstörerischen Auswirkungen der Braunkohletagebaue Garzweiler, Hambach und Inden überzeugen, allerdings beeindruckten ihn auch die Rekultivierungsmaßnahmen, wie etwa die Sophienhöhe, der Blausteinsee oder die Renaturierung der Inde, in deren Nähe auch die Gedächtnniskapelle Kirchspiel Lohn liegt. Die „Gedächtniskapelle Kirchspiel Lohn“ wurden in den Jahren 2002 und 2003 erbaut zur Erinnerung an die fünf ausgebaggerten Dörfer des Kirchspiels mit ihren beiden Kirchen St. Silvester in Lohn und St. Josef in Fronhoven. Die Kapelle steht genau an der Stelle, wo einst die Kirche von Lohn, der „Dom des Jülicher Landes“ gestanden hat. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein Aussichtspunkt des Tagebaus Inden oberhalb des Bettes der Inde.
Bildunterschrift I: „Stillleben mit Fahrrad“. Bei seiner Fahrt nach Aachen machte Hermann Reeh auch Rast bei der „Gedächtniskapelle Kirchspiel Lohn“ beim Braunkohletagebau Inden.
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