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Sportminister bricht Lanze für Sportschützen
Im Rahmen der SPD-Veranstaltung "SPD trifft Sport - Starke Sportvereine bewegen die Gemeinschaft" des Ortsvereins Wissen kam der rheinland-pfälzische Innen- und Sportminister Karl Peter Bruch ins Schützenhaus. Im Rahmen der Diskussion stellte sich Bruch vor die Sportschützen und versprach, auch weiterhin die Schützenvereine zu fördern.
Wissen. Es war unausweichlich - das Thema Winnenden, Erfurt und Sportschützen -, die aktuelle Sicherheitsdiskussion auf Bundesebene kam natürlich beim Besuch von Sportminister Karl Peter Bruch im Wissener Schützenhaus aufs Tablett. Bruch hatte sich bereits am vergangenen Wochenende beim Rheinischen Schützentag in Bingen schon dagegen verwahrt, die Schützenvereine pauschal für das schreckliche Geschehen in Winnenden zu diskreditieren. "Wir dürfen die Sportschützen nicht mit weiteren Verboten belegen", sagte Bruch und versprach auch die weitere Sportförderung an die Schützenvereine. Dass man in Berlin diskutiere und insbesondere großkalibrige Waffen mit einer Altersbegrenzung belegen wolle, sei vielleicht noch nachvollziehbar. Hermann-Josef Dützer, Vorsitzender des Wissener Schützenvereins, regte eine gemeinsame Aktion aller Schützenvereine an. "Man kann jetzt nicht auf den Vereinen herumhacken, viele Jugendliche werden bereits in den Schulen diskriminiert, wenn sie Schießsport betreiben", schimpfte Dützer. Jugendarbeit in den Vereinen habe viele Gesichter und neben dem Schießsport gebe es eine Fülle von Freizeitangeboten mit sportlichen und sozialen Komponenten. Da steht Wissen bei rund 1100 Vereinen im rheinischen Schützenbund an erster Stelle. "Erneut gab es den Jugendförderpreis für uns", sagte Dützer.
Beim Ministerbesuch war die Sportförderung des Landes ein weiteres Schwerpunktthema. So beleuchtete Bruch die Förderprogramme im 40 Millionen Euro starken Doppelhaushalt des Landes. "Es reicht nicht aus, mit dem Landessportbund sind Sonderprogramme aufgelegt", so Bruch. Mit Blick auf die Sanierung der Wissener Bäder, wo das Land fördert, versprach Bruch zur Eröffnung zu kommen. "Soviel Geld wie Wissen kriegt nicht jeder Antragsteller im Land", war sich der Minister sicher. Glücklich sei der Bürgermeister, in dessen Ort ein Verein die Sportstätten betreibt und unterhält. Ohne Ehrenamt im Sport ginge nichts und auch hier fördere das Land. Bruch nannte die Übungs-Leiterprogramme für die Ehrenamtlichen.
"Wir wollen wissen, wo die Vereine der Schuh drückt", hatte MdL Thorsten Wehner zur Begrüßung im Schützenhaus gesagt. Dützer zeigte am Beispiel des Förderantragswesens im Detail auf, wo der Schuh gewaltig drückt. Denn der Antrag beim Sportbund Rheinland für den Zuschuss zur Überdachung des Luftgewehrstandes wird jetzt ein Jahr alt. "Die Baugenehmigung liegt seit langem vor, was fehlt, ist der Bewilligungsbescheid des SBR. Ohne den Bescheid dürfen wir nicht bauen", erklärte Dützer. Seit Wochen stehe man in den Startlöchern, auch gebe es jetzt güngstige Preise für das Baumaterial. "Auf Anfrage heißt es, die Mittel seien vom Land noch nicht freigegeben", so Dützer. Nicht ohne Ironie wies der Vorsitzende darauf hin, dass die kürzlich erfolgte Diätenerhöhung im Landtag wahrscheinlich nur einen Bruchteil der Zeit gebraucht habe, wie die dringend erforderlichen Zuwendungen an die Sportvereine. "Wen wundert es da noch, wenn sich in den Vereinen Frust ausbreitet, und immer weniger Bürger gemeinnützig in den Vereinen tätig sein wollen", sagte Dützer in Richtung Politik. Er wünschte sich eine zügige und schnellere Zusschussbewilligung. Bruch versprach dem SV-Vorsitzenden: "Ich will mich kümmern und schau mir das an". Bruch nahm sich nach dem offiziellen Teil noch Zeit für Einzelgespräche an den Tischen im Schützenhaus. (hw)
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Sportminister Karl Peter Bruch, SV-Vorsitzender Hermann-Josef Dützer, SPD-Stadtbürgermeisterkandidat Jürgen Linke und MdL Thorsten Wehner (von links)diskutierten zum Thema Sportförderung. Foto: Helga Wienand
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