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Vom ersten Tag an begeistert
Die Wissener CDU besuchte das St. Josef Seniorenzentrum. Dabei informierten sich die Kommunalpolitiker nicht nur über die seit Jahresbeginn neue Geschäftsbesorgung durch die Marienhaus GmbH Waldbreitbach. Auch mögliche Kooperationen der Einrichtung mit den örtlichen Schulen waren Thema.
Wissen. Die Zeiten waren schon erheblich unruhiger beim Seniorenzentrum St. Josef in Wissen. Nur zu gut erinnert sich Uwe Schernus, im zwölften Jahr Leiter der Wissener Senioreneinrichtung, an die Zeit, als die damalige Refugium-Gruppe als Betreiber in der Insolvenz und damit das Wissener Haus vor dem Aus stand. Da sorgte der Wechsel in der Geschäftsbesorgung von den Mayener Franziskanerinnen zur Waldbreitbacher Marienhaus GmbH Anfang 2009 für vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit.
Dass dieser Wechsel aufgrund der personellen Entwicklung bei den Franziskanerinnen unvermeidbar war, erfuhren Bürgermeister Michael Wagener und Mitglieder des Wissener CDU-Vorstandes bei einem Besuch beim St. Josef Seniorenzentrum – ein Besuch, der vor allem der Entwicklung des Hauses in den letzten Jahren gelten sollte und den Möglichkeiten, die ältere Menschen hier vorfinden. „Wir haben derzeit 41 eigenständige Ein- und Zweizimmerwohnungen“, erläuterte Schernus, „in denen unsere Senioren so lange wie möglich selbständig in vertrauter Umgebung leben wollen und können.“ Doch angesichts der demografischen Entwicklung übersteige die Nachfrage diese Zahl erheblich, 60 Zimmer dieser Art könnte er problemlos vermieten – für die Wissener Union ein sicheres Zeichen dafür, dass neue Wohnformen und -angebote für Senioren auch zu den anstehenden politischen Aufgaben gehören.
Anna Maria Schalk erinnert sich noch bestens an ihren ersten Besuch in Wissen: „Ich war vom ersten Tag an begeistert“, schwärmt die rüstige Seniorin, die hier eine neue Heimat fand. Allerdings: „Der Weg bis in die Stadt ist an manchen Tagen schon manchmal ein wenig mühsam.“ Aber der Spaziergang halte auch fit. Daneben gibt es 88 Pflegeplätze in drei Wohnbereichen. Weil das Seniorenzentrum über einen eigenen ambulanten Pflegedienst verfüge, könnten dessen Leistungen günstiger in Anspruch genommen als die eines externen Dienstes. „Uns ist es heute mehr denn je wichtig, den Gedanken des Zusammenwohnens zu leben, und weniger den eines Krankenhauses“, machte Schernus beim Rundgang durch das Haus deutlich, in dem es durch Möbelspenden der Bewohner mittlerweile viele gemütliche und für die Bewohner vertraute Sitzecken und Aufenthaltsmöglichkeiten gibt.
„Was die Notwendigkeiten in der Gesundheitspolitik angeht, können wir hier auf kommunaler Ebene natürlich kaum etwas bewegen“, war sich Bürgermeister Michael Wagener mit Schernus einig. Gleichwohl versprach Wagener Unterstützung, denn das Seniorenzentrum will sich weiter öffnen und strebt neue Kooperationen mit Schulen, Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen an. Beispielsweise könnten diese musikalische Aufführungen im Veranstaltungsraum von St. Josef bestreiten, ebenso seien hier auch andere kulturelle Angebote denkbar. „Wir können hier sicher von Seiten der Kindergärten der Verbandsgemeinde aktiver werden“ versprach Wagener. Bereits 2008 hatte das Seniorenzentrum eine Patenschaft mit der Konrad-Adenauer-Hauptschule vereinbart.
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Uwe Schernus, (Mitte) Leiter des St. Josef Seniorenzentrums in Wissen, im Gespräch mit Bürgermeister Michael Wagener und Horst Rolland, Erika Nickel und Sebastian Boketta vom Wissener CDU-Vorstand (von links).