Stadtwerke Wissen: Datenpanne sorgt für Ärger
Rechnungen oder sonstige Dinge online abzurufen ist heute bei vielen Menschen längst zum Standard geworden. Egal ob Telefon, Strom oder Gasversorger, es wird via Netz abgewickelt. Dabei sind es aber Menschen im Hintergrund, die diese Nachrichten an die Kunden verschicken. So auch bei den Stadtwerken Wissen, die per Mail ihre Kunden zum Thema Rechnung informierte.
Wissen. Am 31. Januar, 16.48 Uhr verschickten die Stadtwerke Wissen ihren Kunden, die online registriert sind, per Mail Nachricht zur Jahresrechnung. Das lief gründlich falsch, den rund 800 Mailanschriften der Kunden wurden öffentlich an alle geschickt. Der Fehler wurde schnell entdeckt um 18.21 Uhr erfolgte ein Rückruf.
Das nützte aber auch nichts, die Maildaten waren nun mal verschickt. Geschäftsführer Dirk Baier schaltet umgehend die Datenschutzbehörde Rheinland-Pfalz ein. Das ist eine rechtliche Notwendigkeit, die im Landesdatenschutzgesetz geregelt ist.
Fakt ist: es war menschliches Versagen, kein technisches Problem. Und ebenso ist es Fakt: es lässt sich nicht rückgängig machen. Auch ist es Fakt: Es ist nicht möglich auf weitere Kundendaten zurückzugreifen. Weder auf Passwörter noch auf Kontodaten oder Details der verschickten Rechnungen. Das geht definitiv nicht.
Dirk Baier stand dem AK-Kurier am Sonntag, 5. Februar für ein ausführliches Gespräch zur Verfügung. „Es ist keine Kleinigkeit, die uns da ereilt hat, ein menschlicher Fehler, der überall da geschehen kann, wo Menschen arbeiten. Wir stehen zu unserer Verantwortung, haben die gesetzlichen Vorgaben der Anzeigepflicht eingehalten und bedauern diesen Vorfall sehr“, sagte Baier. „Ich will das nicht runterspielen, aber es nun mal passiert, wir als verantwortliches Unternehmen stehen zu unserer Verantwortung“, stellte Baier deutlich klar.
Am 2. Februar schrieb Baier jeden betroffenen Kunden einzeln an, diesmal nicht über das benutzte „CC“ in den Mailkonten. Seine Entschuldigung ging an die Kunden, die im Online-Portal ihre Rechnungen abrufen können. Es gab und gibt natürlich ganz unterschiedliche Reaktionen auf die Datenpanne. Baier berichtete, dass überwiegend Verständnis geäußert wurde, von Schadensersatzforderungen, wie sie derzeit öffentlich diskutiert werden ist ihm nichts bekannt.
„Der Ärger ist jetzt da, wir tun alles was in unserer Verantwortung liegt und stehen dazu“, meinte Baier abschließend. „Wir alle hoffen auf einen guten Ausgang dieser Panne“, fügte er hinzu. (hws)
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