Blechdosen aus Hoesch-Museum im Walzwerk bereichern die Ausstellung
Im Wissener Walzwerk, einst das größte in Europa, wurde Weißblech gewalzt. Verarbeitet in Blechdosen, wie sie jeder kennt. Eine Leihgabe des Hoesch-Museums besorgte der Wissener Gerd Herrlett. 30 Blechdosen sind jetzt bis zum Ende der Ausstellung zu sehen und erzählen Geschichten. Geplant ist ein "History-Projekt" mit Zeitzeugen.
Wissen. Zufriedene Gesichter bei der Ausstellung "Als et Walzwerk zoh moch", die noch an zwei Wochenenden, jeweils am Samstag und Sonntag, bis zum 26. Februar im ehemaligen Laborgebäude des Wissener Walzwerks, heute "walzWERKwissen", auf der dritten und vierten Etage zu sehen ist. Die Ehrenamtlichen der Wissener eigenART konnten am Wochenende knapp 300 Besucher zählen, die sich die Fotoausstellung und Filme zur Konversion des Walzwerks und den Wandel durch Kultur im Walzwerk anschauten.
Anliegen der Ausstellung ist es, Fotos der Industriekultur zu zeigen, die den Stillstand im WERK anlässlich der Schließung des Kaltwalzwerks in den 80er Jahren und die Zeit des Wandels vom Walzwerk zum "kulturWERKwissen" nach der endgültigen Schließung in 1995 auf dem Gelände der Firma Brucherseifer dokumentieren.
Walzen und die Herstellung von Weißblech für Dosen prägte fast ein knappes Jahrhundert die Arbeit und Menschen im Werk. Die bekanntesten Produkte aus Weißblech sind Blechdosen, die von Wissen aus der Walze in die weite Welt gingen. Aus dem Hoesch-Museum in Dortmund, zu dem Wissen innerhalb des Konzerns viele Jahre gehörte, stammt eine aktuelle Leihgabe von ca. 30 Blechdosen. Sie sind in der Schau im Walzwerk ab dem nächsten Wochenende in zwei Vitrinen zu sehen. Organisiert hat die Dosen der ehemalige Leiter Technik im Walzwerk, Gerd Herrlett, der 1990 in den Ruhestand gehen musste wie viele andere Beschäftigte und in Wissen wohnt. Er hat die Ausstellungsstücke persönlich in Dortmund abgeholt und dem Arbeitskreis Kultur /Wissener eigenART der Verbandsgemeinde Wissen sowie dem Eigentümer des "walzWERKwissen" übergeben. Nach der Ausstellung gehen die Exponate zurück nach Dortmund.
Der Arbeitskreis Kultur und der Förderverein "kulturWERKwissen" möchten zusammen mit Schülern des Kopernikus-Gymnasiums Wissen und der Universität Siegen die Geschichte des Walzwerkes mit Zeitzeugen in einem regional einmaligen "History-Projekt" in den nächsten zwei Jahren aufarbeiten. Dazu liegen Bögen in der Ausstellung aus, wo sich ehemalige Beschäftigte melden können. Diese werden eingeladen und befragt, dies soll im Laufe des Jahres bis Anfang nächsten Jahres geschehen.
Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag in der Zeit von jeweils 12 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt: 4 Euro/Erwachsene (inklusive ein Getränk freier Wahl), Kinder bis 14 haben freien Eintritt. Sonderführungen (Gruppen) auf Anfrage bei der Verbandsgemeinde Wissen, Jochen Stentenbach.
Der Einlass in das Gebäude ist für Einzelpersonen leider nicht barrierefrei. Für Gruppen werden bei Anfragen und entsprechender Größe gesonderte Möglichkeiten über das Betriebsgelände organisiert.
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