KG Herdorf läutete mit der ersten Sitzung die heiße Phase ein
Die erste Sitzung der Karnevalsgesellschaft Herdorf ist der Auftakt in die Veranstaltungsreihe bis Aschermittwoch. Da ist Karneval mit viel Leidenschaft und vor allem mit den lokalen Talenten angesagt. Der Anfang der stimmungsvollen Sitzung gehörte der Jugend, bevor sich dann das Programm mit Büttenreden, Tanzdarbietungen sowie Gesang und Musik steigerte. Ein gelungener Auftakt für die Herdorfer Regenten.
Herdorf. Musik, Gesang, Tänze und viele Wortbeiträge waren die Zutaten für die gelungene erste Karnevalssitzung der KG am Samstag im Knappensaal. Besonders der jüngste Redner, Tim Staude, wurde vom Publikum bejubelt. Ehrengast des Abends war VG-Bürgermeister Wolfgang Schneider, dem nicht unbedingt alles gefallen haben dürfte, was da so an Spitzen in Richtung Daaden losgelassen wurde.
Wie Präsident Marco John und seine Vizepräsidentin Regina Farnschläder berichteten, hatten sich die heimischen Ehrengäste aus den Reihen der Kommunalpolitik aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt. Weit gereist hingegen waren die Fidelen Burggrafen aus Bad Godesberg, die erstmals eine KG-Sitzung besuchten. Das Prinzenpaar Klaus-Peter I. und Kerstin I. aus dem Hause Beel zogen gemeinsam mit dem Kinderprinzenpaar Luitpold I. (Krämer) und Nele II. (Hölzer) samt dem großen Gefolge unter viel Beifall des Publikums in den Saal. Wortreich erklärten die närrischen Regenten, wie total überwältigt und eigentlich sprachlos sie wären, hinsichtlich dem vollen Saal und dem berauschenden Empfang. Für besondere Verdienste um den Herdorfer Karneval überreichten die Tollitäten erste Orden an Arnold Trapp und Uwe Stock.
Als erstes in die Bütt stieg Tim Fastnacht und berichtete humorvoll darüber, wie nervig er seine Mutter manchmal finde. Doch gab er sich zum Schluss versöhnlich und zog die Bilanz, dass Mütter für jedes Kind der wichtigste Mensch auf Erden seien. Die Minis der KG präsentierten als ersten Tanz des Abends eine Polka und ernteten dafür viel Applaus. Danach war Tim Staude aus Mammelzen an der Reihe. Er freute sich nun endlich zehn Jahre alt und somit Jugendlicher zu sein. Damit begann für ihn ein ganz neuer, freier Lebensabschnitt. Es war die Unbefangenheit mit der Tim Staude auf der Bühne agierte, frei redend und mit der dazu passenden Mimik hatte er gleich das Publikum auf seiner Seite. Ein bisschen erzählte er von zu Hause und der ersten großen Liebe, verpackte das Ganze humorvoll in Reimform und sorgte für viele Lacher und anerkennenden Applaus. Die Verantwortlichen der KG Herdorf hatten den Jungen schon zweimal in Altenkirchen erlebt und ihn dann nach Herdorf eingeladen.
Schwungvoll ging es weiter mit der „Puppenkiste“, dargeboten vom Kindertanzcorps der KG. Weitere Tänze zeigten das Funkenmariechen Eileen Kaffine, das Tanzpaar Lena Marie Zimmermann und Leon Kopac, die Jugendtanzgruppe der KG mit einem Gardetanz und die KG Polka Gruppe. Showtänze boten „Dance 4 Fun“ von den Sportfreunden Herdorf mit „Viva la Mexiko“, das Showtanzteam des HC Erbachtal mit „Classic meets Rock“ und das Showtanzteam der KG Herdorf mit „Welcome to the Freakshow“.
Als „Daadener Karnevalsprinz“ trat ein Herbert Knötterisch auf die Bühne und gab mit rheinischem Dialekt allerlei Witziges zum Besten. Letztlich aber gab sich dieser als Rudolf Trapp, gebürtig aus Herdorf, aber in Wissen wohnend, zu erkennen. Mit diesem Auftritt im Knappensaal wollte er seine mehrere Jahrzehnte währende karnevalistische Bühnenkarriere beenden und bedankte sich bei der KG, dass sie ihm diesen Wunsch erfüllt hatte.
Vorwiegend musikalisch war wie gewohnt der Auftritt von Ött und Ött, alias Christiane Schwanke und Brigitte Romschinski. Sie bewiesen einmal mehr, dass es fast auf jede Lebensfrage ein Lied als Antwort gibt. Nach zwei Jahren Bühnenpause meldete sich auch der „Bär“, alias Uli Berens wieder zurück und sorgte für so manchen Lacher beim Publikum. Mit allerlei Jägerlatein unterhielten Thomas Euteneuer und Marius Boldt, wobei sie auch den einen oder anderen Querschläger Richtung Daaden losließen. Auch das Hellertal Duo war wieder mit von der Partie. Stephan Romschinski und Daniel Schmidt können immer gut über sich selbst lachen, zur Freude des Publikums.
Die Domspatzen arbeiten die lustigen Geschehnisse in der Stadt gesanglich auf und da Herdorf ja nun eingemeindet wurde nach Daaden, schauen sie natürlich auch über den „Höbbel“. Walter Strunk, der Ortsbürgermeister von Daaden, wurde diesmal besungen. Hinsichtlich seiner Anstrengungen, den Namen der Verbandsgemeinde zu ändern, Daaden zur Stadt machen zu wollen und sich auf Gewerbesteuereinnahmen aus Herdorf zu freuen, sangen die Spatzen vom Wandel eines Hahnengel zum „Furzgüggel“. Auf großen Schildern war zu lesen „Strunk make Daaden great again“ und „Daaden first“.
Doch auch Stadtbürgermeister Uwe Erner fand wieder einmal Eingang in das Repertoire der Domspatzen. „Uwe, was hast du nur aus dieser Stadt gemacht“? So lautete die Frage nach der Melodie eines Hits von Marius Müller-Westernhagen. „Uwe, probier`s mal mit Gemütlichkeit“, rieten die Sänger und meinten, sei er erst aus dem Rathaus weg, werde der Schneider in Daaden geck. Besungen wurde aber auch eine fehlgeschlagene Pressekonferenz, der immer noch fehlende T(D)rägerverein für den Knappensaal und Herdorfer Schnellrestaurants. Den langen Reigen der humoristischen Wortbeiträge beendete diesmal der Struthüttener Walter Neuser als „Der Ströhrer“. Für die musikalische Unterhaltung sorgte einmal mehr der Bollnbacher Musikverein. (anna)
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