In sechs Tagen auf die „Schwarze Piste“
Die Stufenfahrt des Beruflichen Gymnasiums der BBS Betzdorf-Kirchen fand erneut auf Skiern statt. Wer sonntags das erste Mal in seinem Leben in einen Skischuh steigt und freitags eine „Schwarze Piste“ - also den steilsten und schwierigsten Teil eines Skigebiets – bezwingt, der kann zu Recht stolz auf sich sein.
Betzdorf. Diese Erfahrung durften einige Schüler der Jahrgangsstufe 11 des Beruflichen Gymnasiums Betzdorf-Kirchen machen, nachdem sie eine knappe Woche täglich fleißig das Skifahren übten und dabei teilweise über sich hinauswuchsen. Das erste Jahr dieses dreijährigen Bildungsganges findet an der BBS noch im Klassenverband statt und zu einem Klassenverband gehört eine Klassenfahrt. Diese schafft für die Schüler – neben dem besseren Kennenlernen – die teambildende Grundlage der bevorstehenden 2,5 gemeinsamen Jahre. Bei zwei Klassen wird daraus eine Stufenfahrt und so machten sich in der Nacht zum 28. Januar insgesamt 40 Schüler, vier Lehrer und zwei Studenten auf den Weg nach Sedrun, einem kleinen Skisportort in der Schweiz nahe dem Gotthardpass.
Der erste Tag wurde für den Bezug der Zimmer und – wie sollte es anders sein - die Theorie genutzt. Nachdem dann aber alle die Regeln der FIS (Fédération Internationale de Ski) kennengelernt hatten, wurde es endlich ernst. In fünf unterschiedliche Leistungsgruppen verteilten sich die Schüler in Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse auf Ski und Snowboard. Für die Skineulinge zeigten sich die beiden BBS-Lehrer Natalie Glenske und Timo Kötting verantwortlich, die erfahrenen Ski- und Snowboardfahrer schlossen sich Christoph Tietz an. Für die Snowboardbeginnerkurse konnten glücklicherweise die beiden Mainzer Lehramtsstudenten Felix Henke und Laura Gans gewonnen werden. Wer es aus gesundheitlichen Gründen einmal nicht mit auf die Piste schaffte, wurde von Burkhard Hensel, ebenfalls Lehrer an der BBS, betreut und – soweit möglich – mit einem Alternativprogramm versorgt. Hensel erwähnte in diesem Zusammenhang positiv ein paar schöne Wanderungen durch tolle Landschaften.
Für alle übrigen Schüler war der Tag eng getaktet, schließlich sollten die guten Pistenverhältnisse genutzt werden. Sechs Stunden pro Tag verbrachten die Akteure auf Ski oder Snowboard und wurden dabei individuell angeleitet. Während es sich dabei für die „Könner“ in der Regel nur noch um das „Feintuning“ bezüglich der Technik oder Körperhaltung handelte, erlernten die blutigen Anfänger alles von der Pike auf. Das Stehen auf Skiern, der Scherenschritt und der Schneeflug bis hin zum Parallelfuß bildeten hierbei die Grundlagen. Bei diesen ersten Übungen hätten wohl die wenigsten Teilnehmer damit gerechnet, wenige Tage später einen engen Hang mit bis zu 40 Grad Gefälle heil hinunter zu gelangen. Umso stolzer waren sie am Ende auf sich - und das zu Recht, wie Kötting bestätigte. Außerdem wurden die Aktivitäten auf der Piste mit dem Lehrplan verbunden und so konnte nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die Sportnote verbessert werden.
Als ein weiteres Highlight der Fahrt wurde der knapp 3000 Meter hohe Gletscher in Andermatt-Gemsstock mit dem damit verbundenen Alpenpanorama von Tietz und Glenske beschrieben. Außerdem ergab sich an einem Abend die Gelegenheit eines Flutlichtrodelns, die natürlich ebenfalls genutzt wurde. Außerhalb der Piste blieb den Schülern selbstverständlich auch immer noch genug Freizeit. Diese konnte im Ort Sedrun, der durch eine sehr freundliche Atmosphäre auffiel, genutzt werden.
Die Stufenfahrt fand in dieser Form nun zum siebten Mal statt. Die erste Fahrt 2009 brachte neue Skifahrer hervor, die sich seitdem auch privat zu gemeinsamen Skitouren verabreden. Eine bessere Rückmeldung kann es nicht geben. Auch dieses Jahr begannen einige – hoffentlich lange – Skikarrieren und so steht der nächsten Auflage einer Klassenfahrt auf Skiern 2018 nichts mehr im Wege. Die Planungen laufen bereits.
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