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Federal Mogul will 95 Arbeitsplätze abbauen
Empörung bei den Mitarbeitern von Federal Mogul in Herdorf. Auch an diesem Standort sollen 95 Stellen abgebaut werden, nachdem die Geschäftsleitung laut IG Metall noch am Samstag verkündet habe, es werde im Gegensatz zum Werk Wiesbaden (436 Entlassungen) nicht zu Entlassungen kommen. Als Reaktion auf die Hiobsbotschaft trat die Frühschicht in Herdorf komplett in einen einstündigen Warnstreik.
Herdorf. Eigentlich wollte die IG Metall, Verwaltungsstelle Betzdorf den Mittwoch, 6. Mai, am Standort der Firma Federal Mogul in Herdorf nutzen, um ihre Solidarität mit den Mitarbeitern des Werkes in Wiesbaden zu bekunden und diese in der Auseinandersetzung um den geplanten Abbau von 436 Stellen zu unterstützen. Doch seit Montag ist klar - auch der Standort Herdorfdes Automobil-Zulieferers bleibt nicht verschont. 95 Stellen sollen dort laut Geschäftsleitung abgebaut werden. Dementsprechend ist die Stimmung in Herdorf. Die komplette Frühschicht legte am Mittwoch Morgen für eine Stunde die Arbeit nieder, um ihren Protest gegenüber der Geschäftsleitung deutlich zu machen. "Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt", so Betriebsrats-Vorsitzender Bruno Köhler, der sein Unverständnis über das "undurchdachte Vorhaben" zum Ausdruck brachte.
Leonhard Epping, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Verwaltungsstelle Betzdorf, sagte, die Geschäftsleitung gehe nicht ehrlich und offen mit den Beschäftigten um.
Noch am Samstag vergangener Woche hatte die Geschäftsleitung nach Gewerkschaftsangaben öffentlich verkündet, dass am Standort Herdorf keinerlei Entlassungen oder Kündigungen vorgesehen seien.
Jetzt erfolgte die Information der Geschäftsleitung, dass auch am Standort Herdorf 95 Entlassungen erfolgen sollen.
"Wir lassen es nicht zu, dass die Beschäftigten im Werk Herdorf zum Spielball der Unternehmensleitung werden", erklärte Leonhard Epping am Mittwoch Morgen morgen vor den Beschäftigten. "Wer innerhalb weniger Tage so widersprüchlich handelt, macht sich unglaubwürdig", sagte der 1. Bevollmächtigte unter dem Beifall der empörten Mitarbeiter. "Wir kämpfen um jeden einzelnen Arbeitsplatz mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln."
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Foto: IG Metall-Bevollmächtigter Leonhard Epping (rechts) und Betriebsratsvorsitzender Bruno Köhler informierten die Mitarbeiter über die prekäre Lage.
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