Montaplast: SPD fordert Kreis-CDU zu mehr Sachlichkeit auf
Das Logistikzentrum Montaplast in Betzdorf-Bruche war und ist erneut strittiges Diskussionsthema, dabei hatte der zuständige Stadtrat schon vor geraumer Zeit Maßnahmen beschlossen, die auch von der Bürgerschaft getragen werden können. Die Kreis-SPD zeigt sich in einer Pressemitteilung verärgert.
Betzdorf. Eigentlich war die Diskussion um das Logistikzentrum der Firma Montaplast in Betzdorf-Bruche gerade einer Lösung zugeführt worden. Der Betzdorfer Stadtrat hatte erst vor wenigen Wochen ein Maßnahmenpaket verabschiedet, das für das Wolf-Gelände ein eingeschränktes Gewerbegebiet vorsieht. Dieses sollte Betrieben des produzierenden Gewerbes und Dienstleistungen vorbehalten sein. Reine Transport- und Speditionsbetriebe sowie eine Nutzung als Lagerplatz sollten davon ausgeschlossen werden. Ziel war es, die weitere gewerbliche Nutzung des ehemaligen Wolf-Geländes in Einklang mit dem Schutz der Anwohner zu bringen. Wie berichtet hatte die Lärm- und Verkehrsbelästigung bei den Bürgern für massiven Unmut gesorgt.
Auf ihrer Mitgliederversammlung goss die Kreis-CDU nun neues Öl ins Feuer, um den gerade erst erfolgreich befriedigten Konflikt wieder anzuheizen. Dort hatte der CDU-Kreisvorsitzende Dr. Josef Rosenbauer den Betzdorfer Stadtbürgermeister Bernd Brato angegriffen, weil der sich mit den betroffenen Anwohnern solidarisiert hatte. "Damit ist nun für alle klar: Um wirtschaftliche Einzelinteressen eines Unternehmens durchzusetzen, scheut die CDU im Kreis nicht davor zurück, sich in die Angelegenheiten der Stadt Betzdorf einzumischen. Die SPD stand und steht an der Seite der Bürger", so Andreas Hundhausen, SPD-Kreisvorsitzender. "Die Angriffe gegen Bürgermeister Bernd Brato laufen ins Leere. Er und die SPD in Betzdorf werden in dieser Sache auch weiterhin an der Seite der Bürger stehen."
Die Genossen stellen gerade mit Blick auf die jüngere Geschichte des Wolf-Geländes fest: Als die Firma Wolf-Garten ihr Brucher Werk aufgeben wollte, sei es gerade Brato gewesen, der sich für die Arbeitnehmer dort stark gemacht und durch eine aktive Wirtschaftspolitik für neue Arbeitsplätze gesorgt habe. Der florierende Gewerbepark an der Sieg sei nur ein Beispiel dafür.
Die SPD zeigt sich erfreut darüber, dass die CDU-Fraktion im Stadtrat Betzdorf in dieser Sache nicht den Verbalattacken Dr. Rosenbauers gefolgt sei. Stattdessen habe auch sie mit großer Mehrheit dem Maßnahmenpaket des Betzdorfer Stadtrates zugestimmt und so ebenfalls einen Anteil an der Lösung. "Wenn Herr Rosenbauer jetzt gegen diese Lösung schießt, trifft er die eigenen Leute, die ihre Sache gut gemacht haben", so Christopher Prinz, stellvertretender SPD-Fraktionssprecher im Stadtrat Betzdorf und Geschäftsführer der Kreis-SPD.
"Ich bin froh, dass im Betzdorfer Stadtrat alle Parteien konstruktiv zusammenarbeiten. Entweder möchte Herr Rosenbauer mit seinen Einlassungen dieses gute Klima stören. Oder bei der Union weiß inzwischen auch auf der kommunalen Ebene die linke Hand nicht, was die rechte macht. Beides wäre jedenfalls nicht im Sinne der Bürger", heißt es abschließend in der Pressemitteilung.
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