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Schloss Friedewald erhält moderne Heizanlage
Es gehört zu den ehrwürdigen gut erhaltenen Bauwerken aus längst vergangenen Tagen und zählt heute zu einer der den schönsten Tagungs-, Hotel- und Gastronomieanlagen im Kreis Altenkirchen: Schloss Friedewald. Beide Gebäudekomplexe erhalten jetzt eine Holzenergieanlage mit Nahwärmenetz. Zum Baubeginn wurde das Projekt öffentlich vorgestellt.
Friedewald. Das schöne alte Schloss Friedewald bekommt eine moderne Wärmeversorgung, die mit Sicherheit in die Geschichte des ehrwürdigen denkmalgeschützten Anwesens eingehen wird. Es wird eine Holzenergieanlage mit Nahwärmenetz gebaut, am Donnerstag, 14. Mai, war der offizielle Baubeginn.
Es wird am Rande des Schlossgartens, dort wo es sowohl unter denkmalpflegerischen wie auch unter den topografischen Gegebenheiten möglich ist, eine Holzhackschnitzelanlage mit Nahwärmenetz gebaut. Rund 300.000 Euro investiert der Bauherr, die Wiederstein Westerwaldwärme GmbH in die Anlage.
Zum offiziellen Baubeginn erläuterten Jens Wiederstein und Volker Hergenhan vom Trägerverein "Haus Friedewald", Eigentümer der Schlossanlage, den Bau des Projektes und die Hintergründe. Für die Betreibergemeinschaft Hotel und Restaurant Schloss Friedewald nahm Christian Schweitzer, für die bauausführenden Firmen Hans Langenbach und die Kreissparkasse Stefan Morgenschweis am Termin teil.
In einem Vertragswerk haben die Wiederstein GmbH und der Trägerverein „Haus Friedewald“ die Modalitäten für die nächsten 15 Jahre geregelt. Die Firma plant, baut finanziert und betreibt die Holzenergieanlage, der Abnehmer ( die Schlossanlage) zahlt die Wärme, die er verbraucht.
Volker Hergenhan, langjähriger Akademieleiter der evangelischen Sozialakademie und Geschäftsführer des heutigen Trägervereins, machte deutlich, dass man den Komplex langfristig nutzen und erhalten muss. Die alte Ölheizung, insbesondere die Kessel, standen zur Erneuerung an und zu teuer war die Heizung für die Betreibergesellschaft ebenfalls. Aus ökologischen und auch aus ökonomischen Gründen entschloss sich der Eigentümer für Energie aus Holz. Die regionale Wertschöpfung spielt eine Rolle, die Umweltverträglichkeit und die kalkulierbaren Kosten für den Betreiber.
Wiederstein sprach vom Leuchtturmprojekt, denn für das weitläufige Areal, immerhin zwei Gebäudekomplexe, ist die Holzenergieanlage mit Nahwärmenetz eine zukunftsweisende Lösung. Dabei kommt dem CO 2 neutralen Energieträger Holz in Form von Pellets oder Hackschnitzeln die besondere Bedeutung zu. "Die Anlage arbeitet mit einem besonderen Feinstaubabscheider und die neue Technik produziert Emissionen, die einem Kaminofen vergleichbar sind", erklärte Wiederstein. Die Heizzentrale wird in Containerbauweise errichtet, zwei Heizkessel mit je 150 kW Leistung, ein Brennstofflager, Pufferspeicher sowie die Steuerungssystem finden hier ihren Platz. Das Nahwärmenetz ist rund 462 Meter lang und führt zu den jeweiligen Hausübergabestationen. Im Schloss selbst müssen keine Bauarbeiten durchgeführt werden.
Von der Planung über Bauantrag bis hin zum Baubeginn vergingen rund anderthalb Jahre. Die Kreissparkasse half bei den komplizierten Wegen der Anträge zu den Fördermitteln. Rund zehn Prozent Fördermittel des Bundes aus dem Marktanreizprogramm "Erneuerbare Energien" wurde bereitgestellt.
Vor Ort arbeiten Unternehmen aus der Region, lediglich die Kesselanlage kommt aus Österreich. In rund zwei Monaten soll die Holzenergieanlage fertig sein. "Der Wärmepreis der neuen Anlage ist im Vergleich mit Öl oder Gas absolut wettbewerbsfähig", ist sich Wiederstein sicher.
Mit Spannung sieht die Betreiberfamilie der ersten Heizkostenabrechnung entgegen. Denn die alten historischen Mauern im Hotel-, Tagungs- und Gastronomiebereich im Winter zu heizen, das ist nicht billig. (hw)
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"Alles aus einer Hand, jetzt geht es gemeinsam los", freuten sich Bauherr Jens Wiederstein, Volker Hergenhan vom Trägerverein, Christian Schweitzer für die Betreiberfamilie, Hans Langenbach für die Unternehmer, Alexandra Steiß, Firma Wiederstein, und Stefan Morgenschweis von Kreissparkasse Altenkirchen (von links). Foto: Helga Wienand
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