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Kräuterwind Gartenroute mit Fest eröffnet
Nicht mehr nur der bekannte kalte Wind pfeift über die Höhen des Westerwaldes, ein neuer grüner Wind ist hinzu gekommen. Die Kräuterwind Gartenroute als Gemeinschaftsprojekt der drei Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied wurde am Sonntag in Wissen eröffnet. Der Garten im Frankenthal war Schauplatz der Eröffnungsveranstaltung und Heerscharen von Besuchern kamen zum Fest der Kräuter.
Wissen. Der neue Wind des Westerwaldes wehte am Sonntag zur Eröffnung der Kräuterwind Gartenroute in Wissen. Es ist der Wind der Zusammenarbeit der Landkreise Altenkirchen, Westerwald und Neuwied, der ein weiteres Gemeinschaftsprojekt über die Grenzen hinaus schuf.
Die Anlage der Familie Molzberger, "Der Garten" im Wissener Frankenthal war Schauplatz des Starts der "Kräuterwind Gartenroute" – so der offizielle Name des Projektes unter Federführung den Kreises Neuwied. Landrat Michael Lieber eröffnete die Gartenroute sichtlich mit Freude im Namen seiner Amtskollegen Rainer Kaul und Peter Paul Weinert. "Es weht ein neuer frischer Wind im Westerwald der Zusammenarbeit", sagte Lieber und erinnerte an die Projekte Holztage und Bläsersommer. Die "Kräuterwind Gartenroute" ist eine weiteres Beispiel, wie die Region Westerwald grenzüberschreitend vermarktet werden soll. Im Projekt ist der Bogen des Gartenreichtums der Regionen, von den Klostergärten bis hin zu privaten Gärten, vom Raiffeisenland bis hin ins Siegtal gespannt, über allem schwebt das grüne Band der Kräuter. Lieber wies in der Ansprache auf den Genuss, die Gesundheit und die Heilkraft der Kräuter hin, die im Mittelpunkt der neuen Gartenroute unter dem Logo Kräuterwind stehen. Da viele regionale Unternehmen, die Gastronomie, und private Initiativen eingebunden seien, werde die "Kräuterwind Gartenroute" auch zur Attraktivitätssteigerung der Region beitragen, führte Lieber mit Blick auf den Westerwaldsteig aus. Als Regionenprojekt wird die Gartenroute auf der Bundesgartenschau präsent sein. Finanziert wird ein Teil der Aktion durch die drei Landkreise, ansonsten arbeiten die angeschlossenen Betriebe eigenwirtschaftlich. Es sei keine utopische Vision, die Aktivitäten sollten auch zur Wertschöpfung in den Regionen beitragen. "Hier und heute eröffnen wir die Gartenroute, die neuen Wind in die Regionen bringt", sagte Lieber.
Jörg Hohenadl, federführender Projektleiter des Kreises Neuwied, ging in seiner Ansprache auf das neue Grün des Westerwaldes ein. "Gärten sind Inseln des Glücks, in der Gartenroute sind 27 Gärten zu erleben", sagte Hohenadl. Gärten seien heute mehr den je Lebensgefühl geworden, vielleicht stehe dahinter der Wunsch und die Sehnsucht nach mehr Harmonie und einem Leben in Einklang mit der Natur. Etwas wachsen sehen, sich an den Farben der Blüten freuen und den Geschmack der Kräuter wahrnehmen, all dies verspricht die neue Gartenroute und die ihr angeschlossenen Manufakturen und gastronomischen Betriebe. "Kräuter haben eine lange Geschichte, sie versprechen Genuss und Gesundheit", sagte Hohenadl. In der Kräuterwind Gartenroute sind auch Wildkräuterspezialisten eingebunden, die Kurse anbieten, damit aus dem neuen Grün des Westerwald kein „Giftgrün“ wird.
Zahlreiche Unternehmen, Initiativen und private Gartenbesitzer haben sich unter dem Projektnamen "Kräuterwind" zusammengeschlossen, um neue Produkte zu entwickeln und neue Wege der Vermarktung zu gehen. Als Beispiel gibt es die "Kräuterwirte", die jeden Monat ein besonderes Küchenkraut in ihren Rezepten verarbeiten und anbieten. Hohenadl lud die vielen Gäste zur Eröffnung zum Mitmachen ein: "Bleiben sie uns einfach grün!"
Gleich zur Eröffnung gab es einen ungewöhnlichen Genuss: Prosecco mit Lavendel hatte der Garten bereitgestellt – das Geschmackserlebnis stieß auf breite Zustimmung. Des Weiteren gab es delikaten Rosmarinschinken bei Dirk Schmidt aus Daaden zu kosten und vieles mehr. "Himmel un Erd" – eine besondere Komposition der Struthof Brennerei aus Unnau war unter anderem ein Beispiel für die Kreativität der Unternehmen. In diesem edlen Getränk sind Himmel und Erde verheiratet, die Rezepte bekamen die Kunden gleich mitgeliefert.
Zur Eröffnung in Wissen präsentierten sich die vielen Unternehmen, die bei der Initiative mitmachen. Ein herrlich buntes Bild bot sich den Besuchern, die Stände luden zu Kostproben ein, Kräuter in der gesamten Bandbreite lockten zum Kauf. Kräuter in ihren ganzen Vielfalt vom Basilikum bis hin zum exotischen Wasabi konnten gekauft werden. Viele Kostproben mit Kompositionen aus den heimischen Kräutern verführte die Gäste. Natürlich lud das große und wunderschöne Areal zum Verweilen ein und die Heerscharen der Gäste füllten den Garten. Die Gartenroute erstreckt sich von Betzdorf bis Neuwied, von Rheinbrohl über Hachenburg bis Molzhain und Wissen. Von Juni bis Dezember gibt es bei den Partnern der Gartenroute ein unterschiedliches Programm unter dem neuen grünen Dach des Westerwaldes.
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Die Kräuterwind Gartenroute als Gemeinschaftsprojekt der drei Kreises Altenkirchen, Westerwald, Neuwied eröffnete Landrat Michael Lieber (2. von rechts) in Wissen. Projektleiter Jörg Hohenadl (rechts), Kreisverwaltung Neuwied, Wolfgang Zirfas, Westerwaldkreis, und Berno Neuhoff, WFG Altenkirchen (von links) repräsentierten die drei Kreise bei der Eröffnung. Fotos: Helga Wienand
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