Wir brauchen den Kreisel am Südknoten in Kirchen
Der provisorische Kreisel am Südknoten soll in der nächsten Woche wieder abgebaut werden. Dabei wollen die Mehrheit der Bürger und die kommunale Politik einen dauerhaften Kreisverkehr haben. Doch die heimischen Politiker wollen sich der Entscheidung des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) nicht beugen. Am Freitag, den 21. April versammelten sich Politiker kommunaler Parteien am Südknoten in Kirchen, um ein Zeichen zu setzen.
Kirchen. Der Kreisel am Südknoten in Kirchen ist ein Streitthema, das jedoch eigentlich keines mehr sein sollte, denn schließlich sind sich alle Parteien und Funktionsträger einig, dass ein Kreisverkehr es verdiene, zumindest getestet zu werden.
Seit über 15 Jahren gibt es die Idee einen Kreisverkehr aus dem Südknoten zu machen, der den Verkehr effizienter leiten würde als das Ampelsystem. Zu dieser Thematik wurden sogar eine Bachelorarbeit und eine Masterarbeit verfasst, die die Idee unterstützen. Doch der Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz ging nie darauf ein. Nun wurde für die Zeit der Baumaßnahmen an der Brücke ein Übergangskreisverkehr errichtet, der jedoch vom Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) als Wendemöglichkeit bezeichnet wird.
Aufgrund der guten Erfahrung mit der provisorischen Wendemöglichkeit, wurden im letzten Jahr über 1600 Unterschriften gesammelt, diese zu einem langfristigen Kreisverkehr umzubauen. Doch auch die Maßnahme wurde vom LBM übergangen. Erst wenn der Hellerkreisel in Betzdorf fertig gestellt würde – was 2020 oder auch noch später der Fall sein könnte-, werde man sich über den Südknoten Gedanken machen können, so der LBM. Was der vier Kilometer entfernte, hypothetische Kreisel mit dem Südknoten zu tun hat, ist jedoch für viele Bürger und die heimischen Politiker unklar. Doch auch das Verkehrsministerium stützt sich auf diese Argumentation. In der nächsten Woche, obwohl die Baustelle noch nicht fertig gestellt ist, wird die provisorische Wendemöglichkeit vom LBM voraussichtlich wieder abgebaut. Nun scheint die Vision eines Kreisverkehres immer noch in weiter Ferne zu liegen.
Auch wenn der LBM sich weiterhin quer stellt und die Angelegenheit auch beim Verkehrsminister keine Unterstützung findet, so ist sich Landtagsabgeordneter Michael Wäschenbach sicher, dass ein Einlenken noch im Bereich des Möglichen liege, dies jedoch nur, wenn der politische Druck hochgehalten und der gemeinsame Wille stets verdeutlicht werde.
Daher organisierte Wäschenbach ein Treffen einiger kommunaler Politiker verschiedener Parteien am Freitag, den 21. April am Südknoten in Kirchen, um ein Zeichen zu setzen. Gemeinsam stellten sie ein Banner auf, das eine klare Botschaft in Richtung LBM und Landesregierung senden soll. Das Banner zeigt nicht den zukünftigen Kreisverkehr in Kirchen, sondern soll symbolisch verstanden werden, erklärte Thilo Kipping, wissenschaftlicher Mitarbeiter von MdL Michael Wäschenbach.
Die versammelten Politiker können das Verhalten des LBM nicht nachvollziehen. Der Kirchener Architekt Rainer Höhne hatte bereits berechnet, dass der Platz der Kreuzung ausreicht und keine Bordsteine versetzt werden müssten. Der Kreisverkehr würde dem in Wissen sehr ähneln und dort funktioniert der Verkehr schließlich ebenfalls. Die Stadt Kirchen hatte sogar angeboten die Kosten des Kreisverkehrs zu übernehmen, berichtete der Kirchener Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen. Doch auch dies wurde vom LBM verwehrt. Die Politiker sehen in diesem Verhalten lediglich eine Macht-Demonstration der Behörde. Schließlich seien sich die Bürger und die kommunalen Parteien alle einig, bemerkte der Mudersbacher Bürgermeister Maik Köhler. Es ist nicht im Sinne der Demokratie, wenn eine Behörde ein Eigenleben entwickelt, trotz gewählter Politiker, so Dr. Axel Bittersohl von der Kreis-FDP. Wenigstens würde man sich wünschen, dass die provisorische Wendemöglichkeit noch einige Zeit nach der Fertigstellung der Baustelle stehen bleibt, um aufzuzeigen, dass dies zur Verkehrsberuhigung beiträgt, sagte Kipping.
Nun starten die vier Parteien gemeinsam einen letzten Versuch beim LBM und bei der Landesregierung auf Verständnis zu treffen. Wäschenbach hat bereits eine Anfrage an den Landtag geschickt, die bisher noch unbeantwortet blieb. (jkh)
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