Greenpeace-Aktion beim Stadtfest Altenkirchen
Im Rahmen des Altenkirchener Stadtfestes informierte am Samstag, 6. Mai, die Greenpeace-Gruppe Westerwald über die Verwendung von kleinen und kleinsten Plastikteilen in Produkten der Kosmetikindustrie. Diese Mikropartikel können Klärwerke nicht entfernen, sie werden in die Meere gespült und landen letztlich in der Nahrungskette.
Altenkirchen. Am Samstag, 6. Mai, informierte die Greenpeace-Gruppe Westerwald über die Verwendung von Plastik in Kosmetika. Exemplarisch war das Unternehmen Henkel-Schwarzkopf mit dem Produkt "Drei-Wetter-Taft" ausgesucht worden. Wie Maria Weller sagte: „Es gibt Kunststoffe, die schon in kleinsten Mengen gesundheitsschädlich sind. Diese konnten bereits in Meeresfrüchten nachgewiesen werden“. Die Aktion in Altenkirchen war Teil einer bundesweiten Kampagne, die in über 60 Städten durchgeführt wurde.
Die Passanten konnten auf einer übergroßen Postkarte, die an das Unternehmen geschickt werden soll, äussern, inwieweit sie über Kunststoffe in Kosmetik informiert sind. Vielen sei gar nicht bewusst, was mit der Verwendung solcher Produkte ausgelöst werden kann. Die Aktiven von Greenpeace hatten zur Vermeidung von unnötigem Konsum auch Bekleidung mitgebracht, die an Interessierte verschenkt wurde.
Neben der „Postkarte“ hatte Greenpeace ein überdimensionales persifliertes Plakat für "Drei Wetter Taft" dabei. Das Problem sei erklärte Weller die fehlende Rechtsgrundlage. „Die Hersteller können nach derzeitiger Rechtslage selber entscheiden, was Plastik ist. Wenn Kunststoff in flüssiger Form einem Produkt beigemengt wird, darf der Hersteller dieses als Kunststoffrei bezeichnen. Das Umweltministerium muss endlich eine gesetzliche Grundlage schaffen um hier für Klarheit zu sorgen“, führte Weller aus.
Mikroplastikteilchen zerfallen in immer kleinere Bestandteile können aber nicht abgebaut werden oder aus dem Abwasser herausgefilterte werden. Diese Nano- und Mikropartikel landen so früher oder später wieder im eigenen Heim auf dem Teller. Diese „Beigaben“ wurden bereits in Fisch, wie beispielsweise Kabeljau oder Thunfisch auch in Muscheln nachgewiesen. Das dies zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann sollte klar sein. Hier muss endlich eine gesetzliche Regelung her, damit die Hersteller, die scheinbar keine vernünftige Einigung auf freiwilliger Basis wollen, gezwungen sind diese Beimengungen offen anzugeben, fordert Greenpeace.
Die meisten der von Greenpeace Angesprochenen sagten, das sie sich bisher mangels Kenntnis kaum Gedanken darüber gemacht hätten. Vielleicht, so Weller, führt der Druck der Bürger und Kunden zu einem Umdenken bei den Herstellern. (kkö)
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