Lesung mit Christian Linker traf den Nerv der Jugendlichen
Die Autorenlesung von Christian Linker begeisterte Schülerinnen und Schüler an der Marion-Dönhoff-Realschule plus Wissen. Mit der Lesung aus dem neuen Roman "Dschihad Calling" traf er den Nerv der Schülerschaft, wie die anschließende Diskussion eindeutig belegte. Die Suche nach dem Sinn des Lebens spielt in einigen Romanen Linkers eine zentrale Rolle.
Wissen. Lesen ist out? Nicht an der Marion-Dönhoff-Realschule plus! Dem Engagement von Michaela Grüdl-Keil, als Verantwortliche der gern genutzten Schülerbücherei, ist es zu verdanken, dass in der vergangenen Woche der mehrfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautor Christian Linker den Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen sein neuestes Buch „Dschihad Calling“ vorstellte. Grundgedanke der Autorenlesung dabei war, den Jugendlichen zu zeigen, dass zwischen zwei Buchdeckeln mehr zu finden ist, als weißes Papier mit Buchstaben.
Christan Linkers realistisch geschriebene Romane handeln im weitesten Sinne von der Suche nach dem Sinn des Lebens. Genau das scheint den Nerv der Schülerschaft zu treffen, welche sich bei der Lesung und der anschließenden Diskussion rege beteiligten. Der Autor möchte laut seinem eigenen Vorwort die Leserinnen und Leser dazu bringen, über ein Thema nachzudenken, über das bisher noch nicht nachgedacht wurde. Zudem will er zum Teil bewusst provozieren, auffordern sich eigene Gedanken zu einer Situation zu machen. Dies ist gerade in seinem aktuellen Werk von besonderer Bedeutung. Denn das Thema von „Dschihad Calling“, beschreibt Jugendliche, die in die Welt des Salafismus eintauchen und ist aktueller denn je. Was die Schülerinnen und Schüler sonst nur aus den Nachrichten mitbekommen, wird durch den mitreißenden Erzählstil des Autors leicht verständlich und emotional erfahrbar.
Die interessierte Zuhörerschaft zeigte während den zwei Schulstunden gespannte Aufmerksamkeit. Zu Beginn informierte Linker zum besseren Verständnis erst über die Hintergründe des Salafismus und las im Anschluss zwei ausgewählte Passagen vor, welche die Zuhörerschaft durch seine lockere Art der Präsentation und Sprache fesselten. Abschließend blieb noch genügend Zeit, auf Schülerfragen zum Inhalt und Hintergrund des Buches und seiner Arbeit als Schriftsteller einzugehen. Hier zeigte sich ein besonderes Interesse der Schülerinnen und Schüler an der ursprünglichen zur Entstehung des Buches notwendigen Recherche, beziehungsweise der Kontaktaufnahme Linkers mit deutschen Salafisten.
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Zusätzlich gab der Autor den Schülerinnen und Schülern einige hilfreiche Tipps für eigene schriftstellerische Versuche mit auf den Weg: besser erst einmal einen „langweiligen“ Text schreiben und später überarbeiten, als direkt aufzugeben, nur weil man vielleicht mit einigen Formulierungen noch nicht zufrieden ist. Als Beispiel hierfür dient auch sein eigenes Buch. „Dschihad Calling“ wurde erst abgelehnt, dann Jahre später überarbeitet und erfolgreich veröffentlicht.
Christian Linkers Lesung endet mit dem Satz: „Wer wissen will wie es ausgeht, muss das Buch zu Ende lesen“. Und genau das scheinen die Jugendlichen zu wollen, denn es gibt bereits Vorbestellungen zur Ausleihe in der Schulbibliothek beziehungsweise wurde von der Schülerschaft auch das Interesse an anderen Titeln bekundet, welche für die Schülerbücherei nun angeschafft werden sollen. Auch das vom Verlag zur Verteilung zur Verfügung gestellte Lesezeichen war begehrt und wurde gern als Autogrammkarte genutzt. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz der Schülerschaft soll nun regelmäßig eine Autorenlesung an der Marion-Dönhoff-Realschule plus stattfinden. Im nächsten Jahr vielleicht sogar wieder mit Christian Linker, denn dessen neuer Roman „Der Schuss“, der sich mit dem Thema Rechtsextremismus in Deutschland beschäftigt, soll noch im September 2017 erscheinen.
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