„Zukunft läuft…“ – und das mit Erfolg an der Westerwaldschule
„Zukunft läuft…“ – das ist der Slogan der Tage der Berufs- und Studienorientierung an den weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz. An der Westerwaldschule sind diese Orientierungstage ein Erfolgsmodell: Darüber waren sich die Betriebe, die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und der „Jobfux“ Katharina Aulmann als Hauptorganisatorin einig.
Gebhardshain. Die Westerwaldschule führte Anfang Mai zum zweiten Mal die Tage der Berufs- und Studienorientierung durch. Nachdem im vergangenen Jahr handwerkliche Berufe in den Fokus genommen wurden, fanden in diesem Jahr die Orientierungstage mit dem Schwerpunkt „Pflege- und Gesundheitsberufe“ statt. Damit wollte die Schule zusätzlich zu dem engen Kontakt mit ihren industriell und handwerklich ausgerichteten Patenbetrieben einen Beitrag leisten, im Sinne der Nachwuchssicherung das Interesse der Jugendlichen für Pflege- und Gesundheitsberufe zu wecken. Die Westerwaldschule folgt mit dem diesjährigen Schwerpunkt auch den verschiedenen Initiativen des Kreises Altenkirchen, der die Themen „Ärzteversorgung im ländlichen Raum“ und „Nachwuchssicherung in Pflegeberufen“ auf die Agenda wichtigster Themen genommen hat.
Zunächst aber starteten die Schüler aller Klassen 8 und 9 in die Orientierungstage mit dem Kennenlernen der Patenbetriebe der Schule: Die Firmen Wezek und Böhmer Maschinenbau aus Steinebach und die Firma AMS aus Elkenroth stellten den Klassen ihr Firmenportfolio und die Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung in ihrer Branche vor. Die Agentur für Arbeit zeigte Wege der dualen und schulischen Ausbildung auf.
Am folgenden Tag waren dreizehn Betriebe und Einrichtungen vor Ort, die den Jugendlichen anhand praktischer Übungen einige Berufe aus dem Umfeld „Medizin, Pflege, Therapie“ näherbrachten. Das geschah zwar nicht immer ohne vorheriges Zögern („Was soll ich denn mit dem „Mädchenkram“? Ich werde Ingenieur!“), aber schließlich sah man aber doch den einen oder anderen Jungen mit verlegenem, aber seligen Lächeln einen Säuglingsdummy im Tragetuch durch die Schule tragen. Klug und umsichtig in einem anderen Workshop also auch, einen männlichen Azubi aus dem Seniorenheim mitzubringen.
Zu verdanken waren diese Erweiterungen des Horizonts den vielen Gästen: Die Hebamme Sarah Fereg, die eigens für ihren Workshop sogar eine werdende Mutter und eine weitere Mutter mit ihrem Säugling mitbrachte, die Gemeinschaftspraxis Gebhardshain (Dr. Becker), der Zahntechniker Herr Kaspar, die Zahnarztpraxis Dr. Geyer (Frau Lauer), die BARMER Betzdorf (Herr Stausberg), die BBS Wissen (Frau Filz), die Landesapothekerkammer (Dr. Fischer, Dierdorf), die Westerwaldapotheke Gebhardshain (Frau Dr. Wolf und Herr Wolff), die Pflegeschule des DRK-Krankenhauses Kirchen (Frau Brühl), die Schule für Physiotherapie der DAA Siegen (Frau Palzer, Fr Märzhäuser), das Seniorenheim St. Vinzenz (Frau Reuber), die Lebenshilfe Steckenstein (Heilerziehungspfleger Herr Gerhardus) und das DRK Wissen (Notfallsanitäter Herr Kohl). Ein besonderes Highlight war natürlich immer, wenn Betriebe ehemalige Schüler der Westerwaldschule mitbrachten, die heute in ihren Einrichtungen die Ausbildung absolvieren.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es jedoch auch: Wegen des Vormittagstermins hatten leider nur zwei Eltern die Gelegenheit, der Einladung zu folgen und ihre Kinder bei den Tagen der Studien- und Berufsorientierung in der Schule zu besuchen, sich dort selbst ein Bild zu machen und mit den Betrieben ins Gespräch zu kommen.
Im Nachgespräch lobten die Gäste das rege Interesse der Schülerinnen und Schüler an den Workshops und die sehr gute Atmosphäre, die in der Schule herrscht. Einige Jugendliche nutzen sogar gleich die Gelegenheit, weitergehende Praktika zu vereinbaren.
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