Filigrane Technik beeindruckte Besucher
Die Spezialisten für Automatisierungstechnik, Mertens und Schneider in Elkenroth, besuchten jetzt Landrat Michael LIeber, Bürgermeister Konrad Schwan, Ortsbürgermeister Peter Schwan und die Geschäftsführer der WfG im Kreis Altenkirchen, Berno Neuhoff und Oliver Schrei.
Elkenroth. "Wer lötet denn so kleine Verbindungen?" - Landrat Michael Lieber war sichtlich erstaunt, als Ralf Schneider, Geschäftsführer der Mertens und Schneider GmbH in Elkenroth, einige Beispiele aus der Produktpalette des Spezialisten für Automatisierungstechnik und Elektronik vorstellte. Platinen mit millimeterkleinen Verbindungen gehören dazu. Anlass war der Besuch des Landrates mit den beiden Geschäftsführern der Wirtschafts-Förderungs-Gesellschaft des Kreises (WFG), Oliver Schrei und Berno Neuhoff, sowie Bürgermeister Konrad Schwan und Ortsbürgermeister Peter Schwan. Dem Team, das die filigrane Arbeit leistet, zollten die Besucher um den Landrat größten Respekt. "Es gibt eine Menge heimischer Unternehmen, die ausgesprochen innovativ und weltweit aktiv sind und die in der Region oft nur Insidern bekannt sind", konstatierten Neuhoff und Schrei angesichts der Kundenliste von Mertens und Schneider. Darauf finden sich Maschinenbauer wie Dango & Dienenthal, Bruks-Klöckner, Achenbach Buschhütten, Balcke Dürr, oder Schneider Electric, für die das Unternehmen auch als Systemintegrator tätig ist.
Die Lösungen von Mertens und Schneider sind weltweit im Einsatz: 80 Prozent aller Schaltanlagen werden für den Export produziert, und das von mittlerweile über 20 Mitarbeitern. Ab dem Sommer wird die Mannschaft um einen zweiten Auszubildenden erweitert. Interessierten Schülern steht außerdem fast immer die Tür für ein Praktikum offen. "Man muss sich kümmern", weiß Schneider. "Es gibt viele gute Leute, die die spannenden Berufsfelder bei uns in der Region gar nicht kennen." Ein Umstand, dem auch der Kreis und die WFG Rechnung tragen und beispielsweise für den Bereich der Metall-Berufe im September einen Metall-Erlebnis-Tag organisieren, bei dem die Branche ihre Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten vorstellt.
"Wir planen und projektieren mit gängigen CAD-Systemen Anlagen fast ohne Größenbegrenzung", erläuterte Schneider das Tätigkeitsfeld. Er gründete das Unternehmen 1998 gemeinsam mit Andreas Mertens. Mehrere hundert fertig verdrahtete Schaltanlagen verlassen jedes Jahr die Elkenrother Werkstatt, wobei jeder einzelne Schrank einer Endabnahme und aufwändiger Prüfung unterzogen wird. Im Bereich der Automatisierungstechnik gibt es darüber hinaus eine große Palette an Reglern und mittleren Prozessorsteuerungen sowie Sonderlösungen für nahezu alle Anforderungen, bei denen ein sinnvoller Einsatz von Elektronik-Steuerungen möglich ist. Schickt beispielsweise die Deutsche Bahn ihre ICE-Flotte zur Radkontrolle in die Werkstatt, wird der ganze Zug mit Hilfe einer Steuerung aus Elkenroth aufgebockt.
Dazu kommen Steuerungen für kommunale Dienstleister, die die Gas- und Wassermessung automatisieren, oder Steuerungen für Kraftstoff- und Wassertanks. Aufwändige Neuentwicklungen mit digitalen Funktionen stehen für eine innovative Fortführung des gesamten Angebots an Elektronik.
Und die Innovationsbemühungen tragen Früchte: "Viele Kunden kommen auf Empfehlungen und halten uns die Treue", so Schneider, der auch die Vorteile der beiden Unternehmenszweige würdigte: "Weil wir in der Automatisierung und in der Elektronik engagiert sind, können wir kleine Flauten in einem Segment eigentlich immer durch Aufträge im anderen ausgleichen." Die Wirtschaftskrise ziehe zwar am Westerwald und auch an den Kunden der heimischen Unternehmen nicht vorbei, doch die Auftragslage sei keinesfalls alarmierend. Derzeit wird in Elkenroth unter anderem an der Steuerung für schwere Bibliotheks-Rollregale getüftelt, die bislang manuell verschoben werden mussten.
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Foto: Hier entstehen Automatisierungslösungen für die ganze Welt - Geschäftsführer Ralf Schneider, WFG-Geschäftsführer Oliver Schrei, Landrat Michael Lieber, Bürgermeister Konrad Schwan, WFG-Geschäftsführer Berno Neuhoff sowie der Elkenrother Ortsbürgermeister Peter Schwan schauten dem Team von Mertens und Schneider über die Schulter.