Teilnehmer aus der Region beeindruckt vom Kirchentag
„Wo sonst kann man in dieser Vielfalt mit so vielen Menschen die elementaren Probleme unserer Zeit wahrnehmen, diskutieren, sich orientieren und Informieren?" Nachhaltigen Eindruck hat der 36. Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT) in Berlin bei den Teilnehmenden aus der hiesigen Region hinterlassen.
Kreisgebiet.
War es doch ein Protestantentreffen der Superlative: Der Kirchentag in Berlin 500 Jahre nach dem Kircheprägenden Reformationsgeschehen - gleichzeitig in acht weiteren deutschen Städten, die Schauplätze der Reformation waren – und mit großem Abschlussgottesdienst in Wittenberg – das hat es seit Beginn der Laienveranstaltung 1949 noch nicht gegeben.
Dabei waren unter den 106.000 Dauerteilnehmern, die aus mehr als 2.500 Veranstaltungen auswählen konnten, allein gut 100 Menschen aus dem Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen. Viele davon waren mit den beiden Sonderbussen und in verschiedenen Gruppen unterwegs.
Inhaltlich standen beim 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag mit dem Auftritt zahlreicher prominenter Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Kirche Themen wie Geflüchtete, internationale Konflikte, Rechtspopulismus, das Miteinander der Religionen sowie die Frage nach einem selbstbestimmten Altern in Würde im Mittelpunkt - immer in Verbindung mit dem Reformationsthema.
Als heimische Mitwirkende bereicherte der Wissener Gospelchor „Da capo – Living Gospel" unter Leitung von Daniela Burbach auch aktiv den Kirchentag mit seiner Musik, während der Altenkirchener Ullrich Seim, der im Vorstand der Eine-Welt-Gruppe in der Kreisstadt agiert, in Berlin aktive Standarbeit für ein Projekt in Myanmar leistete. Auch wieder dabei: Eine ökumenische Schülergruppe vom Gymnasium Betzdorf.
Für Bläser aus heimischen Posaunenchören bot sich die Gelegenheit in großen Chören beim Kirchentag zu musizieren; andere Gruppen, wie etwa der CVJM-Männerkreis aus Birnbach oder der „Ü18-Treff für junge Erwachsene des Kirchenkreises" mit dem synodalen Jugendreferenten Michael Utsch, nutzten die Gelegenheit, vielfach inspirierende Ideen und Anregungen des reichhaltigen Kirchentagsprogramm für die Vor-Ort-Aktivitäten zu sammeln.
Anregende Diskussionsforen, bereichernde Bibelarbeiten, gemeinschaftliche Gottesdienste, Konzerte unterschiedlichster Stilrichtungen, Vorträge und hautnaher Kontakt mit politisch Handelnden: in dem bunten Portfolio fanden die Besucher aus Altenkirchen – alle Altersgruppen von Schülern bis Senioren waren vertreten – ihre persönlichen „Kirchentags-Highlights" und bilanzierten entsprechend zufrieden ihre Berlin-Tage.
Froh darüber, dass das „Kirchentags-Feeling" - zumindest in etwas kleinerer Form – schon bald ganz nah eine Neuauflage erfährt, sind nicht nur die Gospelsänger aus Wissen. Am Pfingstmontag, 5. Juni, feiert das südliche Rheinland – und somit auch der Kirchenkreis Altenkirchen – mit vielen anderen zusammen auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein das „Ökumenische Christusfest".
„Da Capo" hatte in Berlin bei einem Offenen Singen in einer der Messehallen vor großem Publikum die Menschen begeistert (zudem gab es ein Konzert mit viel positiver Rückmeldung in einem Gefängnis in Plötzensee) und wird auch auf der Festung in Koblenz für eine schwungvoll-mitreißende Verkündigung der frohen Botschaft sorgen. Für etliche Kirchentagsreisende aus dem Kreis Altenkirchen ist deshalb sonnenklar: Beim Christusfest in Koblenz sind wir auch dabei und lassen den Kirchentag ganz nah ein bisschen nachhallen.