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Nachricht vom 12.06.2009    

Kirchen: Ring frei für Runde 2

Wolfgang Weber, der auf der Liste der CDU für die Ämter als Kirchener VG- und Stadtbürgermeister angetreten war und bei der VG-Wahl gegen Jens Stötzel knapp scheiterte, bei der Stadt-Wahl aber siegreich war, wird das Amt nicht antreten. Dies teilte er am Freitag mit. Webers Entscheidung kommt nicht überraschend: Seine Tätigkeit als 2. Bürgermeister in Neunkirchen lässt ihm keine Zeit für dieses wichtige Ehrenamt.

Kirchen. "Das ist einfach nicht miteinander zu vereinbaren", sagte Wolfgang Weber am Freitag im Gepräch mit dem AK-Kurier, nachdem seine Entscheidung bekannt geworden war, dass er das Amt des Bürgermeisters der Stadt Kirchen nicht antreten wird. Weber hatte die Personalunion für VG- und Stadtbürgermeister angestrebt, war aber bei den Wahlen am 7. Juni knapp gegen seinen VG-Konkurrenten Jens Stötzel unterlegen, während er gegen seinen SPD-Mitbewerber in der Stadt, Michael Weller, relativ klar siegte. Er habe sich nach kurzer Rücksprache mit seinem Dienstherrn in Neunkirchen zum Vericht entschieden, sagte der 51-Jährige, denn die Verbindung beider Ämter sei so nicht machbar. Weber: "Stadtbürgermeister in Kirchen ist kein Wochenendjob. Dies würde dem Amt nicht gerecht, das vollen Einsatz erfordert." Eine Annahme der Wahl wäre auch den Wählern gegenüber nicht zu verantworten gewesen, sagte Weber. In Neunkirchen sei er voll eingebunden als stellvertretender Bürgermeister und Dezernent in Personal-, Sitzungs- und Entscheidungs-Verantwortung für verschiedene Ämter. Dazu kämen weitere Verpflichtungen in unterschiedlichen regionalen wie überregionalen Gremien. Deshalb, so Weber in einer noch am Donnerstagabend nach einer CDU-Sitzung in Kirchen formulierten Erklärung, habe er sich entschlossen, "auf das Ehrenamt in Kirchen schweren Herzens zu verzichten." Das Mandat im Kreistag wird Weber allerdings annehmen, wie er bekräftigte, um auf Kreisebene "wichtige Fragen, die Kirchen betreffen, mit zu beeinflussen und nicht tatenlos zuzusehen, wenn gegen oder über unsere Stadt entschieden wird." In seiner Presseerklärung bedankt sich Weber herzlich bei den Wählerinnen und Wählern, die ihm das Vertrauen geschenkt hatten. Leider, so Weber abschließend, sei ihm eine andere Entscheidung aufgrund seiner beruflichen Situation nicht möglich gewesen.
Wie geht es nun weiter? Wie Noch-Bürgermeister Wolfgang Müller gestern dem AK-Kurier sagte, hat der Landeswahlleiter inzwischen die Neuwahl des Stadtbürgermeisters auf den Termin der Bundestagswahl am 27. September gelegt. Müller bedauerte die Entscheidung Wolfgang Webers ausdrücklich, hatte aber volles Verständnis für dessen Entscheidung. Auf die Frage, ob er selbst im September für das Amt des Stadtbürgermeisters als Kandidat zur Verfügung stehe, antwortete der scheidende VG-Bürgermeister ausweichend. Die Partei sei zurzeit in einer "Findungsphase". Aber auch: "Ich bin kein Fahnenflüchtiger. Ich würde nie meine Leute im Stich lassen." Heißt: Wenn Müller gerufen wird, steht er bereit. Und das ist nicht unwahrscheinlich, dass das so sein wird, zumal Müller selbst sagt, dass er es mit Stötzel gut kann. Offenbar stimmt hier die Chemie. Aber zunächst gebe es noch mehrere Treffen, auch im familiären Kreis. Sollte Müller antreten, wird es sicher einen etwas anderen Wahlkampf geben, denn, so Müller, die Wahl werde nicht durch Plakate entschieden, sondern durch das Gespräch mit den Menschen.
Sollte Müller antreten, könnte es durchaus passieren, dass er sich an einer Haustüre mit Michael Weller trifft. Denn der wird für die SPD wieder in den Ring steigen. Nach Rücksprache mit den Genossen habe er sich dazu entschlossen, zumal er im Wahlkampf teilweise große Unterstützung erfahren habe. Weller: "Wir sind in Kirchen ganz gut unterwegs." Jetzt werde man darüber nachdenken, wie die fehlenden 600 Stimmen zu gewinnen seien. Dass das gelingt, hält Weller für durchaus möglich: "Wir sind ganz zuversichtlich - wie immer." (Reinhard Schmidt)
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Wolfgang Weber (rechts) tritt sein Ehrenamt als Stadtbürgermeister von Kirchen aus beruflichen Gründen nicht an. Wird Noch-Bürgermeister Wofgang Müller (links), der eigentlich in den Ruhestand treten wollte, bei der Wiederholungswahl gegen Michael Weller antreten? Abgeneigt scheint Müller nicht. Foto: Reinhard Schmidt



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