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Nachricht vom 15.06.2009    

Betzdorf: Geschäfte über Mittag offen

Rund Zweidrittel aller Betzdorfer Fachgeschäfte und Dienstleister bieten jetzt durchgehende Kernöffnungszeiten von montags bis freitags von 9.30 bis 18.30 Uhr und samstags von 9.30 bis 13 Uhr. Damit gehen die Betzdorfer einen neuen Weg und einen Service vor allem für die viele Berufstätigen, die ihre Mittagspause zum Einkauf nutzen wollen und bislang vor vielen geschlossenen Ladentüren standen. Das Projekt ist vorerst auf sechs Monate angelegt. Man hofft jetzt auf die positive Kundenreaktion, um auch die restlichen Unternehmen zu überzeugen.

Betzdorf. Rund Zweidrittel aller Betzdorfer Fachgeschäfte und Dienstleister haben jetzt sogenannte Kernöffnungszeiten. Von montags bis freitags haben vorerst 40 Unternehmen von 9.30 bis 18.30 Uhr geöffnet, samstags von 9.30 bis 13 Uhr. Das Plus für Betzdorf als Einkaufsstadt, in der Berufstätige auch in ihrer Mittagspause einkaufen können, ist das Ergebnis der gemeinsamen Initiative der Stadt und der Betzdorfer Stadtgespräche. Ganz speziell aber hat das Projektteam Einzelhandel/Öffnungszeiten hier harte Arbeit geleistet. Dies gab der Moderator der Stadtgespräche, Thomas Lepping, bei der öffentlichen Vorstellung bekannt. Vorerst läuft das Projekt Kernöffnungszeit für sechs Monate, damit man spezielle Betzdorfer Erfahrungen sammeln kann.
Die geschlossenen Ladentüren in der Mittagszeit oder auch am klassischen Mittwoch Nachmittag sollen der Vergangenheit angehören. Den vielen berufstätigen Menschen, die nach Betzdorf einpendeln, soll auch die Möglichkeit geboten werden, in der Mittagspause einzukaufen. Ab dem 15. Juni haben rund 40 Unternehmen durchgehend geöffnet, weitere sollen nach Möglichkeit folgen. Natürlich öffnen einige Geschäfte auch über diesen Zeitrahmen hinaus. Mit den durchgehenden Öffnungszeiten will man auf Kundenwünsche eingehen und die Leistungsfähigkeit und die Servicequalität verbessern. Ab dem 1. Juli will man zusätzlich mittwochs den zwischen 12 und 14 Uhr besondere Aktionen unter dem Stichwort "Betzdorfer Mittwochs-Mittag" bieten. Die Aktionen starten am 1. Juli und werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Silke Göldner vom Projektbüro der Stadt sprach von einem sehr anstrengenden Projekt. Sie lobte die Zusammenarbeit zwischen den Einzelhändlern und den Partnern. "Jetzt hoffen wir auf die Annahme durch die Kunden. Wir sehen es jetzt sehr positiv, dass man mittags in Betzdorf einkaufen kann", meinte Göldner. Mit im Projektteam waren Christina Theis vom Einrichtungshaus Schumann und Mario Schneider von der gleichnamigen Geschenkeboutique. Beide sind sich sicher, dass einheitliche Öffnungszeiten dem Fachhandel gut tun werden. Sie sehen aber auch die Problematik der Eigentümer geführten Geschäfte. Jetzt habe man Lösungen gefunden. Man habe zwar nicht alle überzeugen können, aber vielleicht werde es in sechs Monaten anders aussehen, so die beiden, die unzählige Stunden Arbeit investierten.
"Die Betzdorfer Aktionsgemeinschaft hat dies in 25 Jahren nicht geschafft, was jetzt dank der Stadtgesprächen gelungen ist", freute sich Mario Görög, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft zu den neuen Kernöffnungszeiten. "Das ist ein weiterer Pluspunkt für Betzdorf, ich bin sehr dankbar", sagte Görög.
Citymanager Thomas Nolden sprach vom gelungenen Experiment und hofft, dass auch die Skeptiker noch aufspringen und mitmachen. Nicht dabei sind die Filialisten im Betzdorfer Stadtgebiet und es fehlen noch mehr als 20 Fachgeschäfte.
Wer nun wissen will, wo man mittags einkaufen kann, sollte sich den Flyer mit der Liste der Unternehmen im Rathaus abholen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Stadt, den Stadtgesprächen, der Aktionsgemeinschaft und den beteiligten Unternehmen würdigte Lepping. Betzdorf als Einkaufsstadt sei nicht schlecht, man könne alles bekommen, was auch die großen Nachbarstädte böten. Man müsse jetzt die Kunden überzeugen, dass geschlossenen Ladentüren in der Mittagszeit ein Stück Vergangenheit sind. "Service und Kundenfreundlichkeit sowie die individuelle Betreuung der Kunden auch mittags sind Stärken, die wir nutzen sollten", sagte Mario Schneider.
Horst Schumann vom Einrichtungshaus in der Wilhelmstraße weiß aus Erfahrung, dass der Kunde, der mittags kommt und sich umschaut, manchmal nicht sofort kauft. "Wenn er aber einen Ansprechpartner hat, fragen kann, kommt er zurück, bringt vielleicht den Partner mit und kauft dann beim dritten Besuch. Steht er aber vor verschlossener Tür, sucht er sich ein anderes Geschäft", so Schumann. (hw)
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Betzdorf hat offen – jetzt auch in der Mittagszeit. Die neuen Kernöffnungszeiten von etwa Zweidrittel aller Betzdorfer Geschäfte und Dienstleister stellten Moderator der Stadtgespräche, Thomas Lepping, Citymanager Thomas Nolden, Silke Göldner vom Projektbüro, Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft, Mario Görög, Projektteammitarbeiter Mario Schneider und Christina Theis (von links) der Öffentlichkeit vor. Foto: Helga Wienand



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