Die schönste Steingeschichte des Jahres schrieb Mika Nauroth
Das Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen schreibt alljährlich für die Grundschulen den Wettbewerb um die schönste Steingeschichte aus. Rund 60 Grundschulkinder machten in diesem Jahr mit. Die schönste Geschichte, da war sich die Jury einig, schrieb der zehnjährige Mika Nauroth aus Malberg. Der Preisträger und seine gesamte Klasse verbrachten einen erlebnisreichen Tag im Bergbaumuseum.
Herdorf-Sassenroth. Dass Kinder auch Heutzutage, trotz Fernseher, Tablets, Smartphones,Playstation und allerlei anderem elektronischem Schnickschnack noch viel eigene Phantasie haben, beweisen zahlreiche Mädchen und Jungen des Kreises Altenkirchen jedes Jahr aufs Neue, wenn es darum geht eine Geschichte zu erfinden.
„Meine schönste Steingeschichte“ lautet das Motto, unter dem das Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen nun schon im vierten Jahr diesen Wettbewerb für die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen aller Grundschulen des Kreises ausschreibt. In diesem Jahr beteiligten sich fast 60 Kinder daran und die beste Geschichte des Jahres 2017 schrieb Mika Nauroth (10) aus Malberg. Mika besucht dort die Klasse 4c und seine Lehrerin Tanja Becher hatte die Kinder dazu ermuntert, an dem Wettbewerb teil zu nehmen. Fast zweidrittel der Klasse beteiligte sich daran.
Die Geschichte von Mika erzählt von König Immerzorn, der vor langer Zeit lebt, als es noch Hexen und Bösewichte gab. Dieser König war eingebildet und gierig nach Schätzen. Seine Arbeiter mussten in seinem Steinbruch schuften und doch war der König nie zufrieden. Als er eines Tages im Steinbruch herumbrüllte, drang seine donnernde Stimme tief in den Stein und brachte den Felsen zum Zerspringen. Alle wurden darunter verschüttet. Einige hundert Jahre später ist an gleicher Stelle ein Bergwerk, in dem die Bergleute einen besonderen Steinklumpen finden. Niemand weiß zu sagen, was für ein Stein das ist. Sie hatten das steinerne Herz von König Immerzorn gefunden.
Diese Geschichte stieß bei der dreiköpfigen Jury von Museumsleiter Achim Heinz, der ehemaligen Lehrerin Linde Brühl und der Autorin Ute Bosbach unabhängig voneinander auf direkte Zustimmung. Dafür konnte Mika Nauroth nun im Bergbaumuseum seine Urkunde und einen großen Bergkristall als Preis entgegen nehmen. Gekommen war der Junge zusammen mit seinen Klassenkameraden und seiner Lehrerin, denn mit dem Preis ist auch ein erlebnisreicher Tag für die gesamte Klasse verbunden.
Natürlich wurde das Besucherbergwerk befahren, dem Berggeist ein Besuch abgestattet, die Kinder konnten Mikroskopieren und so die kleinen Geheimnisse von unzähligen Steinen erfahren. Zum Mittagessen fuhren alle zur Begegnungsstätte Concordia bei Dermbach und wanderten anschließend zu Fuß zum Hüttenwäldchen Stollen, um diesen zu besichtigen. Danach ging es zu einer nahen Halde, wo alle gemeinsam auf Mineraliensuche gingen, natürlich unter der fachkundigen Anleitung von Museumsleiter Achim Heinz. Dieser hatte zudem einige unglaubliche, aber doch wahre Geschichten für die Kinder parat, denen sie mit großer Aufmerksamkeit lauschten. Außerdem wurde noch ein Quiz durchgeführt, der Preis war ein Gutschein für alle zum Eis essen. Die Malberger Schüler waren erstmals im Bergbaumuseum und es gefiel ihnen so gut, dass sie alle noch einmal wieder kommen wollten.
Die Geschichte von Mika ist nun im Bergbaumuseum in einer Vitrine ausgestellt und auch noch neun weitere schöne Steingeschichten wurden an der Pinnwand darüber befestigt, darunter noch drei aus Malberg. Alle Erzählungen können nun ein Jahr lang von den künftigen Besuchern des Bergwerkes gelesen werden. Bis zum nächsten Wettbewerb. Denn der hat sich mittlerweile so etabliert, dass er als feste Veranstaltung alljährlich fortgesetzt werden soll. (anna)
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