Openair-Gottesdienst am Barbaraturm begeisterte
Mit dem dritten großen Openair-Gottesdienst an „ungewöhnlichem Ort" im Jahr des Reformationsjubiläums – diesmal am Barbaraturm in Malberg - wurde vom Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen l verstärkt junge Menschen angesprochen. Obwohl es noch am Mittag des Festtages noch stark geregnet hatte, kamen doch etliche Menschen auf den Hügel über Malberg und erlebten fünf ereignisreiche Stunden mit buntem Beiprogramm und Gottesdienst.
Malberg. Freie Sicht in die Region und bis zum Siebengebirge: Nicht wenige Besucher trauten sich auch auf den 22 Meter hohen Turm und genossen die besondere Aussicht. Wer wollte, konnte gleich oben auf der Aussichtsplattform auch aktiv werden: Papierflieger wurden hier in luftiger Höhe gebastelt und schwebten dann über das Festgelände. Je nach Fingerfertigkeit und Böen flogen dann die weißen Flieger mehr oder minder weit übers Turmarreal.
„Newcomern", aber auch alle anderen Interessierten galt das dritte und letzte Angebot der diesjährigen Gottesdienst-Reihe im Kirchenkreis zum Jubiläumsjahr im Rahmen der landeskirchenweiten Aktion „95 Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten". Rund um das Turmgelände bei Malberg gab es ein spannendes Programm mit Musik und Aktion von 15 bis 20 Uhr und der Wetterlage entsprechend hatte sich doch eine beachtliche Anzahl von Besuchern eingefunden.
Besonders am Nachmittag schauten viele Familien mit kleineren Kindern vorbei und ältere Besucher nutzen die schöne Atmosphäre des weitläufigen Geländes, zu der auch ein reichhaltiges Angebot an Kuchen und frischen Waffeln gehörte. Mitglieder der Kirchengemeinde Gebhardshain hatten für das umfangreiche Buffet gesorgt und gegen Spende für die Jugendarbeit konnte man sich bedienen lassen. Für andere Speisen und Getränke sorgten zudem ansässige Anbieter.
Die jungen Besucher aus der Region erfreuten sich an dem umfangreichen Beiprogramm, das HipHop-Duo „The Prayers" aus Puderbach, die gleich zu Beginn am Barbaraturm für entsprechenden Sound sorgten. Interessierte konnten sich später auch bei einem Workshop mit den beiden Sängern John und Marc Fech ausprobieren. John und Marc Fech sind Cousins und reisten mit ihrem Team nach Malberg an.
Wer es lieber sportlich mochte, konnte sich bei dem Open-Air-Event entsprechend austoben, messen und erfreuen: Sei es beim Bungee-Run, wo es galt den Gummiseilen zu trotzen oder beim Spiel mit der Riesen-Erdkugel, die geschickt über das Spielfeld auf der Wiese manövriert werden musste. Kreativität und Geschick waren auch gefragt bei den Aktionen rund um die Papierflieger, es gab zudem Bastel-Angebote, ein lustiges Bilder-Event mit „Martin Luther" bei dem man sich die Bilder gleich ausgedruckt mitnehmen konnte und ein kniffliges Quiz.
"Freiheit kennt keine Grenzen!?" – unter diesem Motto setzte Eric Mundo, ehrenamtlicher Jugendmitarbeiter und Presbyter der Ev. Kirchengemeinde Gebhardshain beim Open-Air-Gottesdienst die entsprechenden Impulse.
Eric Mundo gehört zum gut eingespielten Team der Kirchengemeinde Gebhardshain, das bereits vielfach tolle Jugendangebote und „Newcomer-Gottesdienste" organisiert hat. Regelmäßig bietet das Team die Gottesdienste an. Der „Openair-Gottesdienst" am Barbaraturm war allerdings ein Novum und die Bereitschaft, jährlich nun einen Open-Air-Newcomer-Gottesdienst anzubieten, ist groß. Entsprechende Planungen sollen in Angriff genommen werden.
Eric Mundo ließ in dem Gottesdienst im Jahr des Reformationsjubiläums – rund 130 Besucher waren dabei und saßen vor der Bühne oder im Zelt – Martin Luther in der Business-Welt der Jetzt-Zeit sein „Gewitter-Erlebnis" haben. Hier meuterte der „aktuelle Luther" auf, wandt sich insbesondere gegen den Ablasshandel und erkennt, dass nicht das „Geld im Kasten", sondern die göttliche Gnade die Freiheit schenkt. „Sola gracia – allein durch die Gnade", an diesem rotem Faden orientierte sich Mundo: „ Freiheit ist uns von Gott geschenkt, auch die Freiheit in der Bibel lesen zu dürfen! Der Gott der Gnade hat uns die Freiheit gegeben, alles zu tun, was wir wollen! Zur ‚grenzenlosen Freiheit' gehört auch, das wir selbst erkennen, was uns oder anderen schadet und unser Handeln entsprechend ausrichten!"
Die musikalische Begleitung hatte die „hauseigene Band" des Newcomer-Teams und ein eigenes Liederheft für den Gottesdienst sorgte für Textsicherheit bei den Besuchern, die so die sorgsame Auswahl der neueren Lieder in Deutsch und Englisch gut aufnehmen und mitsingen konnten.
Ziel der Newcomer-Gottesdienste, so Mundo, sei es, auch Menschen, die zu den Gottesdiensten kommen, Zeit und Platz zu Begegnung und Miteinander einzuräumen. Open-Air biete sich da ausreichend Gelegenheiten. Der Presbyter seiner Heimatgemeinde Gebhardshain ist dankbar für das „tolle Team der Newcomer-Gottesdienste" und empfindet es als „Geschenk". Veranstalter waren die Evangelische Kirchengemeinde Gebhardshain und die synodale Jugendarbeit im Kirchenkreis. Unterstützt wurde das Jubiläumsereignis vom Kirchenkreis, der kreiskirchlichen Stiftung und der Sparkasse Westerwald-Sieg.
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