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Kirchenkreis: Pfarrstellenabbau noch kein Thema
Die Krankenhaus-Seelsorge im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen soll mit mehr Personalkapazität ausgestattet werden. Dies beschloss deie Kreissynode am Samstag in ihrer Tagung in Weyerbusch. Gute Nachricht für die Synodalen: Im evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen müssen bis 2015 keine Pfarrstellen abgebaut werden wie andernorts. Beschlossen wurde von der Synode auch die Gründung einer Stiftung.
Kreis Altenkirchen/Weyerbusch. Mehr Personalkapazitäten im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen sollen künftig der Krankenhaus-Seelsorge zur Verfügung stehen. Mit diesem Grundsatzbeschluss entschied die Synode des Kirchenkreises bei ihrer Tagung am Samstag im evangelischen Gemeindezentrum Weyerbusch auch über das "Rahmenkonzept für die Pfarrstellen". Wenn auch nur eine halbe Stelle als "Dispositions-Größe" zur Verfügung steht, greift die Entscheidung der Synode weiter und offenbart gleichzeitig eine sparsame Personal-Haushalts-Führung in der Vergangenheit. Orientierung und Vorgabe für ihre eigene Stellen-Besetzung bekamen die etwa 70 Synodalen aus 16 Kirchengemeinden von der Landeskirche. Anhand der landeskirchlichen Vorgaben, die sich rund um Gemeinde-Pfarrstellen und so genannte "Funktionsstellen" bewegen, müssen im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen bis 2015 keine Pfarrstellen abgebaut werden. Ein nötiger Stellenabbau, der andernorts die Wellen hoch schlagen lässt, beunruhigt die heimischen Gemeinden zunächst also nicht. Stattdessen blieb der (kleine) Entscheidungsspielraum, der zugunsten der Seelsorge an Kranken, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal genutzt werden kann. Wie die Stundenkontigente für die verschiedenen Krankenhaus-Standorte im Kreis am sinnvollsten genutzt werden können, berät in den kommenden Monaten bis zur Herbstsynode am 13./14. November in Daaden der neu gegründete Strukturausschuss, der dann einen Abstimmungsvorschlag vorlegen soll.
Planungen zur Zukunftssicherung des Kirchenkreises bestimmten auch ansonsten die erste Kreissynode unter Leitung der neuen Superintendentin Andrea Aufderheide und des neuen Kreissynodalvorstandes. Als Gäste der Synode, die mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Birnbacher Kirche begonnen hatte, hatten sich neben Landeskirchenrätin Katja Weller (Düsseldorf) auch Bürgermeister Heijo Höfer und Landrat Michael Lieber eingefunden. Beide Kommunalvertreter gingen in ihren Grußworten auf "verbindende" Themen ein. Während Höfer über veränderte Anforderungen der Kindertagesstätten-Betreuung sprach und Mut machte für vernetzte Aktivitäten in diesem Arbeitsbereich, ging Landrat Lieber auf die aktuelle Diskussion um den Beschluss des Verwaltungsgerichts Neustadt zu einem "Flohmarktverbot an Sonn- und Feiertagen" ein.
Kirchenrätin Katja Weller berichtete der Synode von den Organisations-Veränderungen im Landeskirchenamt, die auch die Kirchenkreise und Gemeinden berühren, und stellte das neue Schwerpunkt-Arbeitsgebiet "Fundraising" vor, das ebenfalls die Vor-Ort-Arbeit in den Gemeinden unterstützen kann.
Neue Finanzierungsmodelle verschiedener Arbeitsgebiete sollen - so der Wille der Kreissynode - bald angepackt werden. Zunächst beschloss die Synode mit großer Mehrheit die Gründung einer Stiftung. Ausgerüstet wird sie mit einem Stiftungsvermögen von 200.000 Euro; der Finanzausschuss wird bis zum Herbst eine Satzung sowie einen Vorschlag über den Stiftungszweck erarbeiten.
Weitaus weniger Geld nimmt der Kirchenkreis Altenkirchen in die Hand, um künftig einen kleinen Gesellschafteranteil am Diakonischen Bildungszentrum Mittelrhein-Mosel gGmbH zu besitzen. Bei diesem, ebenfalls von großer Mehrheit getragenen Beschluss, geht es vor allem um die Vernetzung kirchlicher und diakonischer Aufgaben der rheinland-pfälzischen Kirchenkreise in der rheinischen Kirche. Mit der Zustimmung einer Satzung für den "Trägerverbund der Diakonie der Kirchenkreise in Rheinland-Pfalz" reihten sich die Altenkirchener Synodalen ebenfalls in ein "Vernetzungs-Projekt" ein, das die Abstimmung - etwa mit dem Land Rheinland-Pfalz - erleichtern soll.
"Der Himmel geht über allen auf" soll als Motto über dem zweiten Kreiskirchentag 2010 im August in Altenkirchen stehen. Dies beschied die Mehrheit der Synode und ließ sich über die bisherigen Vorplanungen informieren. Weitere Informationen gab es zur kirchenkreisinternen Interessen-Gemeinschaft Kindertagesstätten, der laufenden Paulus-Ausstellung und dem Brunnenprojekt "Manunga" im Partnerkirchenkreis Muku (Kongo). Einstimmig "besetzte" die Kreissynode einen neuen synodalen Fachausschuss "Seelsorge". Den Vorsitz übernimmt der Daadener Gemeindepfarrer Michael Seim. (pes)
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Volker Hergenhan, Vorsitzender des synodalen Strukturausschusses, führte die Synode in die Diskussion um das "Rahmenkonzept für die Pfarrstellen"“ ein. Fotos: Petra Stroh
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