Siegstrecke muss besser und attraktiver werden
Gebetsmühlenartig wiederholen seit Jahren die Abgeordneten aus Bund und Land aller Parteien die Forderung nach einer Attraktivitätssteigerung der Bahnstrecke Siegen-Köln. Das Thema hat natürlich auch jetzt im Wahlkampf Einzug gehalten. MdB Erwin Rüddel traf Vertreter der Eisenbahn-Verkehrsgewerkschaft (EVG) Südwestfalen in Betzdorf.
Betzdorf. „Die Wirtschaftsräume Südwestfalen und Köln, bei durchgängigen Tarifen, auf der Schiene besser und attraktiver verbinden“, lautete das Ansinnen eines fachlichen Austauschs zwischen dem heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, dessen CDU-Landtagskollegen Michael Wäschenbach und den Vertretern der Eisenbahn-Verkehrsgewerkschaft, Ortsverband Südwestfalen, Hermann Müller, Norbert Profus sowie Hans-Ulrich Schumann.
Dabei ging es insbesondere um die Siegstrecke. Dazu galt ein expliziter Dank des Landtagsabgeordneten dem Bundestagsabgeordneten und zwar dafür, „weil er es geschafft hat, dass die Siegstrecke, neben einer Vielzahl anderer Projekte in der Region, in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufgenommen wurde“. Hier findet sich die Siegstrecke, bei der eine durchgängige zweigleisige Aufweitung ansteht, unter „Vordringlicher Bedarf“.
„Davon hängt auch viel für den Landkreis Altenkirchen ab. Schließlich sind zahlreiche Pendler aus dem Kreisgebiet tagtäglich auf eine gute und funktionierende Bahnverbindung angewiesen, um pünktlich zu ihrem Ausbildungs- oder Arbeitszielort zu gelangen. Bei einem zweigleisigen Ausbau muss die Siegstrecke auch in den Genuss von höchsten Lärmstandards kommen. Zudem hat der Bundestag bis 2020 die Halbierung des Schienenlärms beschlossen“, erklärte Erwin Rüddel, Initiator der parteiübergreifenden „Parlamentsgruppe Bahnlärm“ im Deutschen Parlament.
Mehr schnellere und durchgehende Verbindungen zwischen den beiden Wirtschaftsräumen fordert die EVG. „Eine Sprinterverbindung Siegen-Köln mit zwei oder drei Haltepunkten müsste angeboten werden“, so EVG-Ortsvorsitzender Hermann Müller. Die derzeitige Tarifsituation durch die drei beteiligten Verkehrsverbünde sei verwirrend. Das müsse dringend geändert werden. „Ein einheitliches Tarifsystem für die betroffenen Wirtschaftsräume und bessere Zeitkoordination brächten Erfolg“, hieß es.
Die Tarife seien das Eine, das eingesetzte Zugmaterial das Andere. Die schlechte Qualität des auf der Strecke verkehrenden Talent 2 wurde erwähnt. „Bei der nächsten Streckenausschreibung für den Rhein-Sieg-Express sind die politischen Akteure vor Ort gefordert. Die Strecke von Siegen nach Köln darf nicht mit S-Bahn-Material bedient werden. Stattdessen müssen auf den weiten Pendlerwegen vernünftiger Sitzkomfort, Barrierefreiheit und funktionsfähige Toiletten Standard sein“, befand Michael Wäschenbach, der in den 70er Jahren selbst einmal bei der Bahn beschäftigt war. (PM)
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