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Nachricht vom 30.07.2017    

Pastor Georg Koch soll mit Straße geehrt werden

Pastor Georg Koch starb im letzten Jahr im Alter von 71 Jahren. Mehr als 30 Jahre wirkte der katholische Seelsorger in Betzdorf in besonderer Weise und prägte das Zusammenleben der Konfessionen. Die SPD-Fraktion im Stadtrat will ihn mit einer Straßenumbenennung ehren und stellte den Antrag für die kommende Sitzung.

Pastor Georg Koch wirkte mehr als 30 Jahre in Betzdorf. Sein christliches Denken und Handeln setzte Impulse, die weit über die Region hinaus strahlten. Foto: Archiv AK-Kurier/ddp

Die SPD-Fraktion im Stadtrat Betzdorf beantragt eine Straße oder ein Teilstück einer Straße nach Pastor Georg Koch zu benennen. Nach Vorstellung der SPD-Fraktion ist das Teilstück der Elly-Heuss-Knapp-Straße ab Einmündung Birkenstraße bis zur Einmündung Kirchstraße entlang der katholischen Pfarrkirche St. Ignatius dazu geeignet, in Pastor-Georg-Koch-Straße umbenannt zu werden.

Begründung:
"Pastor Georg Koch wirkte seit dem Jahr 1985 bis zu seinem Tod im Jahr 2016 als katholischer Pastor und Seelsorger in der Pfarrei St. Ignatius Betzdorf, seit dem Jahr 2000 zusätzlich in den Pfarreien Heilige Familie Betzdorf-Bruche sowie St. Franziskus Scheuerfeld. Mit seinem Wirken hat er das Miteinander der Menschen in unserer Stadt über die konfessionellen Grenzen hinaus in bedeutender Weise mitgeprägt und kann auch als Vorbild für ein tolerantes Miteinander gelten.

Entscheidend für unseren Antrag ist sein großer Einsatz während seiner über 30-jährigen Tätigkeit in Betzdorf für die Menschen unserer Stadt und darüber hinaus. Er galt als Ratgeber, Autoritätsperson, Wegweiser und Mahner über die Konfessionen hinaus. Für Georg Koch war der christliche Glaube kein dogmatischer Entwurf. Sein Verständnis von Menschsein lag an der Schnittstelle zwischen Tradition und dem heutigen Lebensgefühl der Menschen. Dabei war ihm die Begegnung mit den Menschen über alle Konfessions- und Religionsgrenzen hinweg ein besonderes Anliegen. Um ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Kulturen und Religionen zu betonen, fühlte er sich zum Brückenbauer berufen. Beispielhaft für sein Wirken sei hier seine aktive Teilnahme an der Demonstration für ein tolerantes Betzdorf vor dem Betzdorfer Rathaus im Jahr 2015 genannt.

Georg Koch buchstabierte ein ABC für Freiheit und Toleranz und hielt auf diese Weise ein eindrückliches Plädoyer für eine Kultur der Geschwisterlichkeit und ein friedliches Zusammenleben, das vor dem Hintergrund des vergleichsweisen hohen Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund in unserer Stadt einen bleibenden und zukunftsweisenden Charakter besitzt.

Für Georg Koch stand die Frage im Mittelpunkt, wie das Leben eines jeden Menschen in Freiheit und Verantwortung gelingen kann. In diesem Sinne setzte er sich leidenschaftlich für freiheitliche, mündige Menschen ein, die einen eigenen Standpunkt haben und eigene Akzente setzen; sein Maßstab dabei war der christlich-katholische Glauben. Durch sein glaubwürdiges Auftreten erhielten seine Worte über seinen eigentlichen Wirkungskreis hinaus ein hohes gesellschaftliches Gewicht, das auch dem Ansehen unserer Stadt diente. Sein Vorbild, die christliche Botschaft in jede Lebenssituationen passend und eindrücklich hineinbuchstabieren zu können, schenkte den Menschen auch jenseits einer religiösen Zugehörigkeit Lebenshilfe und Orientierung. Vor allem in dieser Perspektive genoss Georg Koch hohes und zukunftsweisendes Ansehen in der Bevölkerung unserer Stadt und weit darüber hinaus.



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Das führte auch dazu, dass Georg Koch nicht nur als kirchliches Sprachrohr, sondern in besonderer Weise auch als gefragter und weitsichtiger Impulsgeber in Politik und Gesellschaft geschätzt und gefragt war.
Er setzte sich darüber hinaus auch als Ratgeber und Helfer in unterschiedlichen Betzdorfer Vereinen ein. Seine aktive Unterstützung der verschiedensten öffentlichen Veranstaltungen und seine Teilnahme daran waren für ihn stets selbstverständlich. Auch auf diese Weise hat er gezeigt, wie wichtig ihm die Stiftung von Heimat und Gemeinschaft gewesen sind. Das Wirken von Pastor Georg Koch, verbunden mit seinem Verständnis von Verkündigung und seinen damit verbundenen Botschaften, bleiben in dieser Perspektive bleibender Maßstab zur Orientierung über unsere Stadtgrenzen hinaus". (PM)


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