Anlieger Eisenweg Betzdorf machen auf Verkehrsproblem aufmerksam
Den Anwohnern des oberen Eisenwegs in Betzdorf brennt das Verkehrsproblem in ihrer Straße unter den Nägeln, aber nicht erst seit gestern. Im Rahmen einer Anwohnerversammlung wurde laut über die Gründung einer Bürgerinitiative nachgedacht. Es geht um das hohe Verkehrsaufkommen in der Anliegerstraße, wo eigentlich Tempo 30 vorgeschrieben ist.
Betzdorf. Schon etliche Male war die Verkehrssituation in Diskussionsrunden ein Thema. Die Anwohner lassen sich nicht entmutigen, weshalb die am Dienstagabend von Ulrike Neuhaus, Jürgen Kölzer, Martin Happ, und Mike Rosenbauer einberufene Präsentations- und Diskussionsrunde unter dem Titel „Bürgerinitiative zur Verkehrsberuhigung des oberen Eisenwegs“ auch gut besucht war.
Etwas über 30 Personen diskutierten die Thematik sehr engagiert und entwickelten nach anfänglich durchaus unterschiedlichen Positionen gute Lösungsansätze. Anlass für die Versammlung war das hohe Verkehrsaufkommen in der mit Tempo 30 ausgewiesenen Anliegerstraße, unter anderem begründet durch Schülertransport zum Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und der IGS. Ein zusätzliches Problem ist der Pendlerverkehr. Viele nutzen die vermeintliche Abkürzung nach Siegen. Hatten die Anwohner darauf gehofft mit der Fertigstellung der Baustelle in Kirchen würde der Verkehr weniger, so sahen sie sich leider getäuscht.
„Es sieht so aus als hätte zusätzlich mancher Autofahrer den Eisenweg entdeckt und nutzt ihn jetzt weiterhin quasi als Schleichweg“, erläuterte Kölzer. Im Mai dieses Jahrs kam es zu einem Unfall weil ein entgegenkommender PKW nicht an einem parkenden Auto vorbei kam und auf den Bürgersteig auswich. Infolgedessen stürzte ein Kind und zog sich eine Gehirnerschütterung zu.
„Die Geschwindigkeiten mit denen hier gefahren wird, die sind schon enorm“, so die Organisatoren, die dafür plädieren, dass sich Bürgermeister und Stadtrat einmal die Situation morgens, mittags und nachmittags vor Ort ansehen. Diesbezüglich gab es bereits zahlreiche Gespräche mit der Verwaltung, die jedoch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Weiterhin könne eine Verengung der Fahrbahn durch Verkehrshindernisse eventuell Abhilfe schaffen. Schließlich wird die Verkehrsinsel (Beruhigungsschleife) am Ende des Eisenwegs in Richtung Kirchen von 80 Prozent der Autofahrer ignoriert, sie fahren geradeaus weiter. Hier wäre als kurzfristige Maßnahme eine Verkehrsschwelle (runde Eisenköpfe) eine mögliche Lösung.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Anliegerschilder so zu versetzen, dass die Möglichkeit durch den oberen Eisenweg zur Schule zu fahren nicht mehr gegeben wäre. Ebenso das Waldstück zwischen Betzdorf und Kirchen (Verbindung Eisenweg-Kirmesfeld), das zu dreiviertel der Stadt Kirchen gehört, nur für Anwohner der beiden Seiten freizugeben. Hier müsste natürlich die Stadt Kirchen mit einbezogen werden.
Mitorganisator der Versammlung, Martin Happ, hatte den Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz und Beauftragten der Polizei, Dieter Burgard aufgesucht, und ihm die Situation am Struthof im Gespräch und mittels Fotos darzustellen. Burgard sah die Möglichkeit einer Verkehrsschau. Dazu würden mehrere Dienststellen, Behörden und die Polizei zu einem Termin eingeladen. Diese müssen sich die Situation anschauen und Vorschläge machen was und wie man etwas lösen kann.“ Wir werden auch informiert und können daran teilnehmen“, sagte Happ. Der Bürgerbeauftragte hat versprochen sich einzusetzen, eine Bestätigung mit Aktenzeichen ist bereits eingegangen.
In der sich anschließenden Diskussion wurde vorgeschlagen, dass die Anwohner die Fahrbahnrandparkplätze stärker nutzen sollten, damit der Verkehr gebremst wird. "Da kann es sein, dass die Fahrzeuge sogar noch beschleunigen, um durch den Engpass „zu brettern“, meinte ein Anwohner. Auch die zusätzliche Anbringung von Schwellen sahen nicht alle als Lösung: “Damit hätten wir dann hier mittlerweile acht Schwellen“, so eine Anwohnerin. Die Bitte von Ulrike Neuhaus einen Blitzer im Eisenweg aufzustellen hat das Ordnungsamt abgelehnt mit der Begründung, dass dieser der Stadt Betzdorf nur viermal im Jahr zur Verfügung stehe.
Von Interesse wäre auch das Ergebnis des kürzlich aufgestellten Geschwindigkeitsmessers, der laut Anliegern nicht an einer relevanten Stelle platziert war. Am oberen Eisenweg würden mit Sicherheit andere Geschwindigkeiten gemessen als in der Hälfte der Straße wo zahlreiche Autos parken. „Es hilft eigentlich nur den Eisenweg oben zuzumachen“, forderte Anwohner Schmidt. „Warum soll hier nicht möglich sein was in anderen Straßen auch geht“, so ein Anwohner erbost“.
Viele Vorschläge wurden diskutiert. Abschließend wurden Handlungsansätze gefunden. Erst einmal wird die Verkehrsschau abgewartet. Die Schließung oder die Abkröpfung mittels einer Schranke, die von den Anwohnern mit Karte bedient werden kann, steht ganz oben auf der Agenda und wäre definitiv in Augen der Mehrheit das Beste.
Angedacht ist auch die Gründung einer Bürgerinitiative zum organisierten, dauerhaften Protest. (GW)
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