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Landrat Lieber: Himmelslaternen bundesweit verbieten
Der Landrat des Landkreises Altenkirchen, Michael Lieber, hat sich gegenüber dem AK-Kurier für ein bundesweites Verbot der sogenannten Himmelslaternen (Kong-Ming-Lampions) ausgesprochen. Er schließt sich damit der Forderung seines Kollegen Paul Breuer (Kreis Siegen-Wittgenstein) an. Am Pfingstsonntag war in Siegen ein 10-jähriger Junge gestorben, nachdem eine solche Party-Laterne auf den Wintergarten eines Mehrfamilienhauses gestürzt war und einen Großbrand ausgelöst hatte.
Kreis Altenkirchen. Sie scheinen ein netter Party-Gag zu sein und sollen frisch vermählten Paaren Glück bringen. Aber die Himmelslaternen sind brandgefährlich - im wahrsten Sinne des Worte. Auch im Kreis Altenkirchen sieht man sie bei gutem Wetter vor allem an Wochenenden am Himmel schweben. Dass diese Mini-Heißluftballons aber unberechenbar und gefährlich sind, darüber machen sich viele, die sie kaufen oder verkaufen offenbar keine Gedanken. Besonders im Sommer, so der Altenkirchener Landrat Michael Lieber, seien die Himmelslaternen in unserem waldreichen Kreis eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Immerhin sind etwa 51 Prozent der AK-Kreis-Fläche mit Wald bedeckt. Angesichts der Tatsache, das die Himmelslaternen, die von einer Paraffinkerze oder mit Wachs getränktem Baumwollstoff "angetrieben" werden, bis zu 500 Meter hoch steigen können und mehrere Kilometer weit fliegen, ehe sie zu Boden fallen, sind sie ein unberechenbares Risiko. Etliche Unfälle - der schlimmste am Pfingstsonntag in Siegen, als bei einem von einer Himmelslaterne ausgelöster Brand einem 10-jährigen Jungen das Leben kostete -, zeugen von der Brisanz der "Spaßballons".
Etliche Regionen beziehungsweise Bundesländer haben inzwischen die Konsequenzen gezogen und die fiegenden Feuer verboten, beispielsweise Bayern, Niedersachsen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern. In Nordrhein-Westfalen wurde in den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln der Verbrauch der Laternen per Verordnung verboten. Auch in Nachbarländern (Österreich, Schweiz) steht ein Verbot bevor.
Landrat Lieber fordert nun eine klare Strategie seitens des Bundes und setzt sich für ein generelles Verbot ein. Gerade auch in waldreichen Regionen wie dem Landkreis Altenkirchen seien die unkontrollierbaren Himmelslaternen eine Gefahr, so Lieber am Montag gegenüber dem AK-Kurier. Aber nicht nur der Wald sei durch diese Flugkörper in Gefahr. Zahlreiche Häuser im Kreis seien beispielsweise mit Reet gedeckt. Nicht auszudenken, eine solche Laterne landet auf einem solchen Dach. Lieber: "Diese Himmelslaternen sind eine erhebliche Gefährdung für die Bewohner", zumal sie oft erst spät am Abend gestartet werden. Eine bundeseinheitliches Verbot sei schon allein deshalb wichtig, weil eine Himmelslaterne schließich weder vor Kreis- noch vor Landesgrenzen Halt mache. Auch der Brandschutzbeauftragte des Kreises, Alois Eul, ist für ein Verbot der Leuchtkörper: Sie seien ein unkalkulierbares Risiko und müssten deshalb verboten werden. (rs)/Foto: Annamartha/pixelio