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Auf und Ab der Gefühle bei "Ringcourt Castle"
Mit viel Leidenschaft sorgte die Theatergruppe "Chamäleon" für Spuk auf "Ringcourt Castle". Und das Ganze spielte sich auf der Bpühne im Kaplan-Dasbach-Haus in Horhausen ab. Ein modernes Märchen für Erwachsene, das das Publikum in Entzücken versetzte.
Horhausen. Mit der sehr spritzigen, spannenden und zugleich mystischen Tragikomödie "Ringcourt Castle" gab das rund 20 Personen starke Neuwieder Chamäleon-Ensemble sein erfolgreiches Debüt im Kaplan-Dasbach-Haus in Horhausen. Bereits vor der Aufführung wandelten im Kirchpark die Geister der Verstorbenen von Ringcourt und stimmten die Besucher auf die schaurig-schöne Geschichte ein. Das moderne Märchen für Erwachsene spielte in einem altem Herrenhaus in England: Olivia Pellington hatte zu ihrem 65. Geburtstag ihre schräge Verwandtschaft nach Ringcourt eingeladen. Die auf den ersten Blick äußerst ungewöhnliche Familie erschien bestens präpariert, denn sie wollten dem Erbe ein wenig auf die Sprünge helfen. Doch sie hatten die Rechnung ohne Olivia und ihre Bediensteten gemacht. Auch das alte Gemäuer Ringcourt Castle hatte es in sich und brachte die Familie an ihre Grenzen. Plötzlich war Olivia tot, und die Umstände zwangen die Familie, die eigenen Leichen aus den Kellern zu holen. Der schöne Schein bröckelte, und die wahren Gesichter kamen ans Licht. Dadurch wurden alle gezwungen, sich mit Leben und Tod, Liebe und Hass auseinander zu setzen. Merkwürdiges ging in den alten Mauern vor.
Ringcourt Castle, ein Stück zum Lachen und Weinen, voller Magie, Liebe, Hass und Zusammenhalt, sorgte beim begeisterten Horhausener Publikum für ein Auf und Ab der Gefühle. Die Charaktere der Darsteller waren bis ins kleinste Detail und mit viel Liebe ausgearbeitet. Die Hobby-Schauspieler boten Professionalität und waren mit Leib und Seele bei dem Stück über Familienzugehörigkeit, Sozialkompetenzen und die Verarbeitung persönlicher Schicksalsschläge. Dabei war die Frage, welcher Darsteller am meisten überzeugte, letztlich nicht zu beantworten, weil alle ihre Rollen sehr identisch und in einer unverwechselbaren Art mit Leben erfüllten. Dennoch soll beispielhaft Markus Beer (der mit seiner Familie in Peterslahr lebt) herausgegriffen werden. Die Rolle als Captain George Henderson (im Rollstuhl sitzend) war ihm wie auf den Leib geschnitten und er ging darin auf.
Dem Regisseur und den Schauspielern war es gelungen, das dreistündige Stück bestens zu füllen, ohne, dass Langweile aufkam. Immer wieder gab es Überraschungen und Wendungen, mit denen man nicht so leicht rechnete. Die Zuschauer waren gespannt, was denn nun als nächstes passieren möge. Ebenfalls beeindruckten die Darsteller durch ihr ernsthaft rührendes Spiel, sodass so manch einer im Publikum mit einem "Tränchen" zu kämpfen hatte.
Die aufwändige Bühnendekoration mit Spezialeffekten trug ebenfalls zum Erfolg der Aufführung bei. Am Ende waren alle Zuschauer restlos begeistert und wollten gar nicht mehr mit dem Klatschen aufhören. Regisseur Oliver Grabus zum Abschluss: "Wir kommen wieder nach Horhausen!" Schließlich dankte er der Ortsgemeinde für die Bereitstellung des Kaplan-Dasbach-Hauses, den Sponsoren und besonders Mario Wieser (Horhausen), der etliche Stunden Freizeit geopfert und großes Engagement gezeigt hatte. Die Horhausener Kräuter-AG hatte für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. (smh)
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