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Nachricht vom 10.09.2017    

Alarmübung der FG-Feuerwehr Kirchen forderte alle Einsatzkräfte

Ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften und Helfern des DRK versammelte sich am Samstagvormittag in der Industriestraße 15 in Mudersbach gegenüber der Firma Opfer. Dort fand unter der Regie der Verbandsgemeinde-Feuerwehr Kirchen eine Alarmübung statt, also eine Übung unter realistischen Bedingungen. Inszeniert war ein Unfall mit Beteiligung der Bahn.

Die Alarmübung fand unter realistischen Bedingungen statt, während auf dem Nachbargleis weiter der normale Zugverkehr lief. Fotos: anna

Mudersbach. Das Übungsszenario lautete wie folgt: Ein alkoholisierter Pkw Fahrer wollte in Mudersbach den Bahnübergang passieren, bog dabei allerdings falsch ab und kollidierte mit einem Personenzug der Hessischen Landesbahn. Im Zug befanden sich 35 Fahrgäste, die darin eingeschlossen wurden, teilweise mit schweren Verletzungen. Im Kofferraum des Pkw befand sich ein Metallfass aus dem eine unbekannte grüne Flüssigkeit auslief.

Der Zugführer setzte einen Notruf an die Notfallleitstelle der Deutschen Bundesbahn in Duisburg ab, die wiederum die Notrufzentrale in Montabaur verständigte, von dort wurden die Sondereinsatzgruppen (SEG) der verschiedenen DRK Bereitschaften alarmiert. Die Feuerwehren erhielten ihre Alarmierung von der Feuerwehreinsatzzentrale.

Im Einsatz waren letztlich die Feuerwehren aus Mudersbach, Brachbach, Kirchen, Freusburg und Niederschelderhütte, sowie Siegen-Niederschelden. Vom DRK waren die SEG Kirchen mit den Bereitschaften Niederfischbach, Betzdorf und Wehbach, die SEG Daaden mit Herdorf, Daaden und Elkenroth und die SEG Technik und Sicherheit aus Katzwinkel vor Ort. Außerdem die Abschnittsleitung Gesundheit vertreten durch Organisationsleiter Rainer Kohl. Als erstes eintreffendes Rettungsmittel des DRK war das DRK Altenkirchen am Unfallort, sondierte die Lage, stellte die Anzahl der Verletzten fest und kümmerte sich um die Nachalarmierung weiterer Helfer. Die DRK Helfer aus Altenkirchen waren natürlich nicht alarmiert worden, sondern für diese Übung schon vorab angereist, da die übrigen teilnehmenden Bereitschaften nicht vorher Bescheid wissen sollten.

Insgesamt waren 100 Feuerwehrleute und DRK Helfer an der Übung beteiligt. Wie Ralf Rötter, Wehrleiter der VG-Feuerwehr Kirchen berichtete, würde im Normalfall bei einem solchen Unfall die Straße gesperrt. Da es sich hier aber um eine Übung handelte lief der Verkehr in der Industriestraße weiter wie gehabt, was für die Feuerwehrleute und DRK Helfer eine weitere Schwierigkeit bedeutete. Auch der Zugverkehr lief auf dem benachbarten Gleis weiter, nach dorthin war allerdings vorsorglich eine Absperrung aufgebaut.

Ebenfalls am Ort des Geschehens war Thomas Blecker vom Notfallmanagement der Deutschen Bahn AG, Bezirksleiter Betrieb Siegen als Mitorganisator und Beobachter. Außerdem Roger Lauschke, Teamleiter Oberleitung der DB AG. Des Weiteren waren noch fünf Beobachter aus den Reihen der Feuerwehr zur Übung gekommen, darunter Kreisfeuerwehrinspekteur Dietmar Urrigshardt und dessen Stellvertreter Matthias Theis. Wie Theis erläuterte, sei bei der Übung besonders der Ablauf der Meldekette interessant und so einmal zu prüfen. Zugunfälle werden im Realall immer der Notfallleitstelle der Bahn gemeldet, diese schickt dann ihre eigenen Notfallmanager hinaus. Auch bei der Übung wurde die Oberleitung, durch die 15.000 Volt starker Strom fließt, abgeschaltet.



Kameraden der Feuerwehr gingen anschließend her und erdeten die Oberleitung vor und hinter dem Zug umso der Gefahr einer Überspannung und eines zusätzlichen Unglückes vorzubeugen. Wie Blecker erklärte ist Rheinland-Pfalz eines der wenigen Bundesländer, in dem die Feuerwehren eine solche Erdung der Oberleitung vornehmen darf. Lauschke ergänzte, dass die Kameraden vorab mit einem Spannungsprüfer testen, ob die Leitung wirklich abgeschaltet ist, danach erfolgt die Erdung da sich immer noch eine Restspannung in der Leitung befinden kann.

Vom eigentlichen Unfallort wurde zuerst der Fahrzeugführer (Dummy) aus dem Pkw gerettet. Die Türen des Zuges ließen sich nicht öffnen, mit leeren Metallfässern wurde das Zerlegen der Türen simuliert, um zu den eingeschlossenen Verletzten zu kommen. Gefahrstoffexperten kümmerten sich derweil um die aus dem Pkw auslaufende Flüssigkeit, während andere Kameraden mit Steckleitern ein provisorisches Dekontaminierungsbecken aufbauten. Auch eine Wasserversorgung zur möglichen Brandbekämpfung war vorsorglich errichtet worden.

Nachdem es gelungen war die Türen des Zuges endlich zu öffnen, konnten die darin eingeschlossenen Personen gerettet und zur Erstversorgung an das DRK übergeben werden. Die Zugpassagiere wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr der VG Kirchen und Mudersbacher Bürgern dargestellt. Nach Beendigung der Übung gab es für alle Beteiligten im Feuerwehrhaus Brachbach eine stärkende Erbsensuppe, die von Helfern des DRK Herdorf unter Federführung von Michael Link gekocht worden war.

Einem ersten Fazit nach, war der Verlauf der Übung zufriedenstellend. Nach genauer Auswertung wird es natürlich auch noch eine detaillierte Nachbesprechung geben. Ein besonderer Dank gilt den Verantwortlichen der Deutschen Bahn und der Hessischen Landesbahn für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung, diese Übung so durchführen zu können. (anna)


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