Altenkirchen erneuert Zertifikat zum "audit berufundfamilie"
Die Kreisverwaltung Altenkirchen ist kürzlich für ihre strategisch angelegte familienbewusste Personalpolitik bereits zum vierten Mal mit dem Zertifikat zum "audit berufundfamilie", einem Gütesiegel für familienbewusste Institutionen und Unternehmen, ausgezeichnet worden. Sie zählt damit zu insgesamt 353 Arbeitgebern im Bundesgebiet, die das von der Berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – erteilte Zertifikat erhielten.
Altenkirchen. Seit dem 27. August 2007 ist die Kreisverwaltung Altenkirchen bereits als familienbewusste Verwaltung mit dem Zertifikat zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgezeichnet. Im Rahmen der so genannten „Re-Auditierung / Konsolidierung“ wurde das Zertifikat bestätigt.
„Die wiederholte Zertifikatsverleihung bestätigt, dass wir als verantwortlich handelnder Arbeitgeber auf eine nachhaltige familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik setzen“, sagt Landrat Michael Lieber. „Unsere großen Pluspunkte sind die flexiblen Arbeitszeiten, das Angebot von Telarbeit, eine Vielzahl von Teilzeitmodellen und eine schnelle Wiedereingliederung der Beschäftigten in den Arbeitsprozess nach Eltern- oder Pflegezeiten “, so Lieber weiter.
Dabei muss eine familienbewusste Unternehmensorientierung auf den Bedarf ausgerichtet sein, von allen Beteiligten als Geben und Nehmen verstanden werden und auch flexibel auf gesellschaftliche Anforderungen reagieren.
Ziel der Re-Auditierung
Mit der erneuten Zertifizierung möchte die Kreisverwaltung Altenkirchen die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten weiterhin erhalten und vertiefen. Immerhin leisten die rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung ihre Dienste für über 130.000 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Altenkirchen. Daher ist es unerlässlich, als Arbeitgeber das Engagement und die Zufriedenheit der Belegschaft zu sichern.
Dazu soll die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben weiter entwickelt und in den Strukturen der Organisation fest verankert werden. Die Beschäftigung mit einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik soll außerdem gleichzeitig der Abfederung des demografischen Wandels dienen und angesichts des bereits spürbaren Fachkräftemangels die Attraktivität der Verwaltung als verantwortungsbewusstem Arbeitgeber erhöhen.
„Wesentlich ist auch unser der Wunsch den Standort zu stärken, in dem wir seitens der Kreisverwaltung als familienfreundliches Unternehmen unserer Vorbildfunktion nachkommen und lebendiges Beispiel sind für andere Institutionen und regionale Unternehmen. Es ist mir wichtig, mit der Zertifizierung die Möglichkeiten zu nutzen, um andere Arbeitgeber vom doppelten Gewinn solcher Maßnahmen zu überzeugen“, so Landrat Lieber zu den Zielen des Prozesses.
Durchgeführte Maßnahmen
Die rund 450 Beschäftigten können bei der Kreisverwaltung Altenkirchen von den familienbewussten Maßnahmen profitieren. Das Angebot umfasst aktuell beispielsweise eine flexible Arbeitszeitgestaltung, zahlreiche Teilzeitmodelle, Führung in Teilzeit, Job-Sharing, Telearbeitsplätze insbesondere für Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen, gesundheitsfördernde Maßnahmen wie den jährlichen Gesundheitstag, Informationen zum Thema Beruf und Pflege, umfangreiche Informationen im Intranet zu vorhandenen Angeboten, Unterstützung der Beschäftigten von internen Fachabteilungen bei Fragen zu Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, ein Eltern-Kind Arbeitszimmer oder umfangreiche Kontakthaltemöglichkeiten für Beschäftigte in familienbedingter Freistellung sowie eine schnelle Wiedereingliederung nach Eltern-/Pflegezeiten in den Arbeitsprozess.
Zukünftige Maßnahmen
Für die kommenden drei Jahre plant die Kreisverwaltung, bei der mehr als die Hälfte der Beschäftigten Frauen sind und rund ein Drittel der Belegschaft (auch mehrheitlich Frauen) in Teilzeit arbeitet, die Einführung weiterer Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf und Familie. So werden Führungskräfte bei der nachhaltigen Umsetzung der Ermöglichungskultur unterstützt und der lösungsorientierte Dialog zu individuellen Anliegen und Teamlösungen intensiviert.
Auch die Teamentwicklung zur eigenverantwortlichen Gestaltung von Vereinbarkeitslösungen innerhalb des Teams wird weiter fortgeführt.
Da im Hinblick auf Übergangsmodelle in den Ruhestand und die Sicherung von Mitarbeiterkapazitäten sowie die zunehmende Zahl von Beschäftigten mit Kinderbetreuungsaufgaben die Nachfrage nach Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsorganisation für Führungskräfte und Spezialisten zunehmen wird, erfolgt eine Prüfung der Erweiterung flexibler Arbeitsmodelle für Führungskräfte und Spezialisten unter dem Aspekt unterschiedlicher Lebensphasen.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege wird als Schwerpunktthema der Vereinbarkeit weiter unterstützt. Dazu wird die Kommunikation zum Thema Beruf und Pflege intensiviert, beispielsweise durch Vorträge.
Da die Kreisverwaltung erfolgreich an der Re-Auditierung teilgenommen hat, darf sie als Arbeitgeber das Zertifikat unverändert weiterführen.
In diesem Jahr jährte sich die Zertifikatsverleihung zum 19. Mal. Insgesamt haben seitdem rund 1.000 Unternehmen bundesweit die Auszeichnung für familienfreundliches Engagement erhalten. Das audit berufundfamilie wird von allen Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft empfohlen und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums und Bundeswirtschaftsministerium.
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