Geschichtsband über Germania Brauerei wird veröffentlicht
Die Eröffnung des Germania Brauhauses Wissen rückt mit großen Schritten näher. Für die Arbeitsgruppe Brauerei ein guter Grund, der ehemaligen Germania Brauerei einen Band der „Wissener Beiträge“ zu widmen.
Wissen. Im Jahr 1878 wurde der Grundstein für die Germania Brauerei gelegt, in der 100 Jahre lang das weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannte Germania Pils gebraut wurde. Früher als manch einer sich vorstellen kann wurden Überlegungen angestellt, wie man das Brauereigelände in Zukunft nutzen könnte.
In Zusammenarbeit mit der Universität Siegen entstanden 1989 aus der Initiative des Wissener Architekten Franz Arnold Geimer heraus Pläne für eine Stadthalle mit Kulturzentrum, die dann aber aufgrund der zu hohen Kosten gescheitert sind.
Der Wissener Arzt Dr. Josef Brendebach unterbreitete im Jahr 1995 Ideen für das ungenutzte Gelände und sprach sich ebenfalls für ein Kulturzentrum aus. Anfang des neuen Jahrtausends wurden die Pläne dann konkret und Franz-Rudolf Sanktjohanser stellte mit der Brau- und Brunnen-AG ein Projekt vor, das sowohl den Bau des REWE-Marktes als auch den Aus- und Umbau des denkmalgeschützten Sudhauses zu einem Gastronomie-, Freizeit- und Kulturkomplex vorsah.
Im Jahr 2016 wurde aufgrund der Initiative der Wissener Investorengruppe, die aus privaten Unternehmern besteht, das marode, nicht mehr zu sanierende Sudhaus abgerissen und damit der Startschuss für den Bau des Kultur-, Hotel- und Gastronomiegebäudes GERMANIA Wissen gegeben.
Die Geschichte der Brauerei in ihrer Blütezeit sowie ihren Niedergang und die jahrzehntelang andauernden Bemühungen um eine neue Nutzung des ehemaligen Brauereigebäudes haben die Heimatforscher der Arbeitsgruppe Brauerei Bruno Wagner, Horst Rolland und Werner Heer aufgearbeitet und in einem Band der Schriftenreihe Wissener Beiträge zur Geschichte und Landeskunde festgehalten. Mit zahlreichen Illustrationen und vielen Hintergrundinformationen zum Brauereibetrieb in Wissen wird der Werdegang des geschichtsträchtigen Gebäudes veranschaulicht und für den Bürger von heute greifbar gemacht.
Ebenfalls bei der Präsentation des Beitrages vor Ort war die 92-Jährige Margret Seibert. Sie ist die älteste noch lebende ehemalige Beschäftigte der Brauerei und arbeitete von 1941 bis 1957 in der Buchhaltung. Sie erinnert sich gut an die damalige Zeit und wusste mit der einen oder anderen Anekdote zu unterhalten. So bekamen die Mitarbeiter täglich sechs Flaschen Bier als „Haustrunk“ für den Eigengebrauch – ihr Vater, der Sattler und Polsterer war, fertigte extra eine Tasche an, mit der sie die Flaschen nach Hause transportieren konnte. Sie sieht das Projekt als eine Bereicherung für die gesamte Region.
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Auch Stadtbürgermeister Berno Neuhoff ist froh, dass sich die Heimatforscher „mit Gespür und Tatkraft“ der Geschichte der Brauerei angenommen haben und den Band passend zur baldigen Eröffnung des neuen Brauhauses veröffentlichen können.
Der Betreiber des Komplexes und gleichzeitiger Geschäftsführer der Brauhaus Wissen Gbr, Christoph Fischer, machte es möglich, dass die Vorstellung des Bandes über die Germania Brauerei in den sich derzeit noch im Bau befindlichen Räumen des neuen Gebäudes stattfinden konnte.
Derzeit laufen die Bauarbeiten noch auf Hochtouren, die Zimmer des Hotels erhalten ihren letzten Schliff und auch der große Kinderspielplatz nimmt Formen an.
Am 13. Oktober wird es eine Eröffnungsfeier im großen Veranstaltungsraum, dem „kleinen Kulturwerk“, für Handwerker, Freunde, Verwandte und die Vorsitzenden der ortsansässigen Vereine geben. Am 14. Oktober findet dann der große Tag der offenen Tür statt, zu dem alle Wissener Bürger herzlich eingeladen sind.
Der Band über die Sieg-Rheinische Germania-Brauerei AG in Wissen wird noch vor der Eröffnung erscheinen und im Buchladen, bei Bueroboss Hoffman sowie im Rathaus bei Caroline Schmidt erhältlich sein. (rst)
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