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"Hunnen-Horde" lädt zum Sommerfest
Auf zum "Hunnen-Sommerfest" am 1. und 2. August in Herdorf. Dazu laden die Mitglieder der 1. Herdorfer Hunnenhorde (1. HHH) ein. Auch befreundete Horden aus Köln haben sich in stilechter Gewandung angesagt. Natürlich gibt es auch hunnenmäßig Speis und Trank - außer vergorener Stutenmilch. Die will man den Gästen dann doch nicht zumuten..
Herdorf. Hunnenkönig Attila, seine Eltern Uldin und Ildikon, Fürst Edekon, die Schamanin der Horde, und weitere 18 hochrangige Hunnenmänner und -frauen machen am 1. und 2. August Station in Herdorf. Sie laden ein zum Hunnen-Sommerfest und bei den als furchtlose Reiter aus den Steppen des weiten Russland und der Mongolei bekannten rauhen Kriegern samt Anhang handelt es sich um Mitglieder der 1. Herdorfer Hunnenhorde (1. HHH). Fürst Edekon alias Alfred (Abba) Erner: "Nach der Gründung der 1. HHH im Jahre 2001 haben wir 2005 und 2006 ein großes Sommerlager im Volkspark St. Laurent abgehalten. Leider haben wir in den folgenden Jahren keinen Termin mehr erhalten können, so dass die bei Alt und Jung aus Nah und Fern beliebten Sommerlager ausfallen mussten."
Das hat sich nun Dank des Entgegenkommens von Veronika Wagner vom Haus Geschenke Wagner geändert. Sie stellt der Hunnenhorde den ehemaligen Parkplatz hinter ihrem Haus zum Sommerfest zur Verfügung. Dort, wo zuletzt die Blechkarossen der Kunden eines Einkaufsmarktes abgestellt waren, knirschen nun zum Sommerfest die Wagenachsen der Hunnenfahrzeuge, werden die schweren Planen der Original Hunnen-Jurte aufgeschlagen, werden die mächtigen Sessel aufgestellt und mit weichen Fellen drapiert und kreist das Trinkhorn. Darin schäumt freilich eher heimisches Bier. Fürst Edekon: "Stilecht wäre vergorene Stutenmilch mit eingeschmolzener Butter. Das wollen wir uns aber doch nicht antun, obwohl im nahen Siegerland ein Weltenbummler lebt, der öfters in der Mongolei weilt und uns gerne das Nationalgetränk der Hunnen mitbringen würde."
Sonst aber ist alles stilecht an der 1. Herdorfer Hunnenhorde. Man hat fleißig in der verbürgten Historie gegraben, die Ahnentafel des Hunnenkönigs - der in der Nibelungensage als König Etzel auftaucht - durchforstet und sich in den Sitten und Gebräuchen der unerschrockenen Krieger kundig gemacht. So entsprechen auch die Rüstungen und die Alltagsgegenstände durchaus dem historischen Vorbild. Felle, Lederbekleidung, Waffen, Schuhe und Stiefel, Ess- und Trinkgeschirr, Becher und Pokale, Schlafstätten und Ruhebänke entsprechen den Originalen, darauf legen die Frauen und Mannen der 1. HHH größten Wert.
Vorbild für die 1. HHH war eine Hunnenhorde aus der Karnevalshochburg Köln, wo es mehrere dieser Vereinigungen gibt. Man besuchte sich gegenseitig und bei den späteren Pseudo-Hunnen wuchs der Wunsch, sich ebenfalls weit in das Mittelalter zurückversetzen zu lassen. Es sind zumeist Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Herdorf, die dann die 1. HHH aus der Taufe hoben und fortan bei karnevalistischen Sitzungen und Rosenmontagszügen nicht mehr hinweg zu denken sind. Zum Sommerfest am 1. und 2. August werden auch Mitglieder der befreundeten Kölner Horden an der Heller erwartet.
Es geht auf dem alten Parkplatz am Hause Wagner los am 1. August um 18 Uhr. Das Sommerfest wird fortgesetzt am 2. August ab 11.30 Uhr. Natürlich wird es an Speis und Trank nicht mangeln, ebenso wenig an Kaffee und Kuchen, wofür die Mädchen des Tanzkorps der KG Herdorf verantwortlich zeichnen. Gesorgt wird auch für Kinderspaß für die kleinen Besucher des Hunnenlagers. Informative Schaubilder und Tafeln informieren über die Historie der Hunnen. Die Herstellung einer Rüstung wird demonstriert und DJ "Mach-ma-lala" legt die elektronischen Schallplatten mit den Hits der 70er und 80er Jahre und das Neueste aus den Charts auf. Sogar feierlich wird es dann noch am Nachmittag, wenn die Schamanin der Horde Mitgliedern der 1. HHH ihre Hunnennamen verleiht, die sie sich nach einer langen Bewährungszeit verdient haben. Plakate und Spruchbänder weisen in Herdorf auf das Ereignis hin und eingeladen sind natürlich alle, die gute Laune - und wenn es geht, auch gutes Wetter - mitbringen. Im Sommerlager wird dann auch sicher die Geschichte der französischen "Fremdenlegionäre" belacht werden, die sich zum Rosenmontagszug abgespielt hat. Aber das ist eine andere Geschichte. (Rainer Wirth)
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Die Hunnen an der Tafelrunde während des letzten Sommerlagers. Fotos: Archiv Rainer Wirth
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