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Nachricht vom 01.10.2017    

Kegelclub „Auf die Damen“ auf traumhaftem Segeltörn

Die Kegeltouren des Wissener Kegelclubs „Auf die Damen“ stehen alljährlich unter einem besonderen Zeichen. Die zwölf Männer gingen im 45. Jahr ihres Bestehens erneut auf Segeltour nach Holland. Es wurde eine "Genussreise", wie der Bericht vermuten lässt und selbst die Arbeit als Matrosen machte Spaß.

Der Segeltörn der Wissener Kegelbrüder wurde zur vergnüflichen "Genussreise". Foto: Verein

Wissen. Die Touren werden regelmäßig von zwei Kegelbrüdern ohne Wissen der übrigen Zehn geplant und organisiert. Im fünfundvierzigsten Jahr des Bestehens des Kegelclubs wurde hiervon zum dritten Mal eine Ausnahme gemacht. Nach 2005 und 2011 zog es die Kegelbrüder wieder einmal am ersten September-Wochenende zum holländischen Ijsselmeer und den Heimathafen des Segelschiffes „Amore vici“ (heißt: „Durch Liebe habe ich gesiegt“) nach Enkhuizen.

Ein fünftägiger Segeltörn mit Selbstverpflegung erfordert eine gut durchdachte Gesamtorganisation, die bei Frank (genannt Toni) Stöver und Martin Theis wieder in ausgezeichneten Händen lag. An Bord des topgepflegten Klippers wurden die Kegelbrüder, die fortan zu Segelbrüder wurden, von Skipper und Eigner Erik Hulsmann und seiner Frau Jelly wie alte Freunde begrüßt. Am ersten Morgen
erfolgte eine gründliche Anleitung bzw. Auffrischung der Segelregeln, galt es doch die Arbeit an Deck für alle anschaulich zu machen und durch gemeinsames Zupacken 300 Quadratmeter Segelfläche in 25 Meter Höhe täglich, je nach Windverhältnissen auch mehrmals täglich, hochzuziehen und einzuholen. Selbst für kräftige Männer eine Herausforderung, aber auch ein Spaß.

Toni, Präsident des Kegelclubs, war kaum vom Steuerrad fern zu halten, wollte er doch seine erworbenen Segelkenntnisse in die Praxis umsetzen. So bildete sich schnell ein eingespieltes Team, das seemännische Knoten binden, Vorrichtungen zur Sicherung des Bootes, Seile und Segel richtig einsetzen konnte.

Unter Deck schaltete und waltete Kegelbruder und „Gourmetkoch“ Heinz-Josef Wickler in seiner Welt, der Küche. Nach einem ausgearbeiteten Menüplan hatte er die notwendigen Zutaten wohlüberlegt besorgt und auch auf Sonderwünsche Rücksicht genommen. Für ausreichende Getränke war Martin Theis zuständig und einzelne Segelbrüder verfeinerten das flüssige Angebot noch durch leckere häusliche Barbestände. Der Kombüsenplan zeigte jedem Amateursegler den Umfang seines täglichen Einsatzes zu den Essenszeiten. Dazu gehörte die Zuarbeit zum Kochen,
sowie den Tisch decken, wobei natürlich besonders auf die Tischgedeck-Regeln geachtet wurde. Servietten durften auch nicht fehlen. Das Auftragen der Speisen gehörte zu den leichteren Aufgaben. Spülen, wenn auch eine Spülmaschine zur Verfügung stand, und das Reinigen von Tisch und Boden, wurden eher als lästig angesehen.

Das tägliche Frühstücksbuffet „Nordbrise“ beinhaltete regelmäßig deftige Bestandteile, die auf den mehr oder weniger anstrengenden vergangenen Abend und die kurze Nacht abgestellt wurden. Selbstverständlich durfte auch ein Sektfrühstück nicht fehlen. Zu den Zwischenmahlzeiten brachte Wickler auch eigene Kreationen auf den Tisch, die dann zum Beispiel als „Freising“, „Oberhof“ oder „Kiel“ deklariert wurden und an vergangene Kegeltouren erinnerten. Die Menüs am Abend arteten regelmäßig zu Schlemmerorgien aus und waren nicht mehr zu toppen. Zum Galaabend gab es Lendchen „Rügen, a la Chef“, mit tollen Beilagen und frischem Salat, es war ein kulinarischer Genuss. Die Segelbrüder überlegten bei soviel Gutem, Heinz-Josef für das besondere Engagement und die gezeigten Feinschmecker-Kochkünste, für die Ehrung als Kreativkoch oder Koch des Jahres vorzuschlagen.

Zu keiner Zeit kam es auf dem Boot zu einer "Unterhopfung", dafür sorgten aufmerksame Segelbrüder mit Gespür für den notwendigen Nachschub. Der obligatorische Schleusentrunk musste ebenfalls immer eingehalten werden.
Vom Ijsselmeer über das Markermeer mit dem Ziel Amsterdam wurde ein Zwischenstopp mit Landgang in Muiden eingelegt. Das majestätische Muider Schloß, dass vom Meer her schon von Weitem zu erblicken ist, gehört zu den bekanntesten und zu besichtigenden Schlössern in Holland.

Nach dem Frühstück mit frischen Muider Backwaren wurde Kurs auf Amsterdam genommen. Der Anlegeplatz für die „Amore vici“, zentral an der Kaimauer vor dem Hauptbahnhof gelegen, mit direktem Zugang zur Innenstadt, war ein Glücksfall. Die Skyline von Amsterdam allein beeindruckte auf der Anreise schon die Besucher. Der Rundgang durch die City, die schönen Grachten, der Aufenthalt in der pulsierenden Stadt mit überwiegend sehr jungem Publikum aus aller Welt, die futuristischen Gebäude und das Nachtleben gehörten zu den Höhepunkten der Reise.



Die Rückfahrt zum Heimathafen wurde in Edam unterbrochen. Bei diesem historischen und authentischen Städtchen am Ijsselmeer denkt jeder zuerst an Käse, eine urholländische Delikatesse. Und es gibt wöchentlich dort immer noch eine Käsemesse. Durch das angenehme Ambiente der ganzen Stadt mit den aus dem Mittelalter gut erhaltenen und gepflegten Häusern, der abgestimmten
Architektur, der engen Gassen, und generell das viele Grün, wurden die Kegelbrüder so stark beeindruckt, dass sie nur zögernd bereit waren, zur Weiterfahrt auf das Segelboot zurück zu kehren. Alle waren der Auffassung, Edam hätte auch einen längeren Besuch verdient gehabt.

Aus Enkhuizen am Nachmittag des fünften Tages Abschied zu nehmen hieß erst einmal Skipper Erik und seiner Frau Jelly Dank zu sagen für ein wieder einmal tolles verlängertes Abenteuer-Wochenende. Diese lobten den besonderen Teamgeist an Bord und das gute Essen, an dem sie regelmäßig teilnahmen. Alle Kegelbrüder bekamen eine Urkunde von Jelly verliehen, dies als Anerkennung für „Deutschlands eingespielteste Crew“. Es hatte wieder einmal alles gepasst. Die seit Jahrzehnten vorhandene Freundschaft, und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kegelbrüder, wurde wieder sehr deutlich. Ein besonderes Dankeschön ging an Heinz-Josef Wickler, Frank Stöver und Martin Theis. (PM)


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