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Nachricht vom 23.07.2009    

Zwei Brücken über die B 62 in der Nacht abgerissen

In einer Nacht wurden gleich zwei marode Brücken über die B 62 entfernt. Die Fußgängerbrücke in Roth/Heckenhof und die Struthofbrücke in Betzdorf. Beide Brücken mussten aufgrund von Schäden und daraus resultierenden Sicherheitsrisiken abgerissen werden. In Roth wird eine neue Brücke gebaut, sie soll Ende August auf die neuen Pfeiler gesetzt werden.

Roth/Betzdorf. Es waren die Stunden der Brückenabrisse im Kreis Altenkirchen. Die laue Sommernacht von Mittwoch auf Donnerstag, 23. Juli, war geradezu ideal für die Demontage der maroden Brückenbauwerke über der Bundesstraße 62 in Betzdorf und Roth/Heckenhof.
Der Landesbetrieb Mobilität Diez (LBM) hatte die Termine für Abrissarbeiten festgelegt. In Roth begannen die Arbeiten an der maroden Fußgängerbrücke pünktlich um 22 Uhr. Zahlreiche Zuschauer aus beiden Orten fanden sich ein, um den nächtlichen Abbruch zu verfolgen. Ein mächtiger 130-Tonnen-Kran der Firma Dornseiff wurde neben der Bundesstraße in Position gebracht und mit Gewichten aufgerüstet. Die 21 Meter lange und rund 11 Tonnen schwere Stahlkonstruktion musste per Schneidbrenner von den Brückenlagern getrennt werden.
Vor mehr als 30 Jahren wurde die Brücke über die B 62 im Bereich der Bushaltestellen gebaut. Die gebrauchte Konstruktion war damals aber schon rund zehn Jahre alt und der Zahn der Zeit hatte inzwischen heftig am Bauwerk genagt.
Vor Ort waren die LBM-Mitarbeiter Guido Wagner und Bernhard Reuber, sie erläuterten die Arbeiten, ebenso wie Bauleiter Thomas Daub von der Firma Karl Wengenroth, Niederdreisbach. Mit dem Schneidbrenner trennte Ralf Peylo von der Firma BMS die Stahlbolzen an den Lagern durch. Kranführer Uwe Schürkes nahm die Brücke an die mächtigen Ketten, dann wurde auf der Heckenhofer Seite das Lager durchtrennt. Seile wurden befestigt und das Abheben begann. Zentimeterweise hob sich die Brücke, die Männer am Boden zogen per Seil die frei schwebende Brücke in die richtige Position. Langsam wurde dann im vorbereiteten Baufeld neben der Straße die Brücke abgesenkt. Während dieser Arbeiten war die Bundesstraße für den Verkehr gesperrt. Als die Brücke am Boden lag, rollte der Verkehr wieder. Die Männer erhielten Applaus von den Zuschauern, die entlang der Straße das Geschehen verfolgt hatten.
Hier wird bald eine neue Brücke gebaut, in der kommenden Woche wird das Baufeld eingerichtet. Die Stahlbetonpfeiler werden abgebrochen und durch neue Pfeiler ersetzt. Die neue Spannbetonbrücke wird vor Ort auf der vorbereiteten Seitenfläche hergestellt und soll nach Mitteilung des LBM Ende August fertig sein. Dann wird die neue Brücke ebenfalls mit einem Kran auf die neuen Pfeiler gehoben.
Um Mitternacht begannen die Abrissarbeiten an der Struthofbrücke in Betzdorf. Die B 62 zwischen Kirchen und Betzdorf war komplett gesperrt, Umleitungen entsprechend eingerichtet. Auch hier waren Fachfirmen beauftragt und bachten ihre Fahrzeuge in Position. Ein 200-Tonnen- und ein 130-Tonnen-Kran der Firma Hanke gingen in Stellung. Ein Bautrupp durchtrennte das Geländer der Brücke, zur Hangseite (Struthof) wurde die Treppe zusätzlich gesichert. An der Siegseite war der rund 15 Meter lange Treppenaufgang, er wurde mit abgerissen. Hier waren auch die extremen Schäden aufgetreten, die den Abriss erforderlich machten. Die marode Spannbetonbrücke wiegt rund 30 Tonnen und ebenso schwer ist der Treppenaufgang. Die Ketten beider Kräne spannten sich und das Abheben begannt. Ein dumpfes Knirschen - schon schwebte die Brücke frei in der Luft. Synchron arbeiteten beide Kranführer. Sie waren sind per Sprechfunk verbunden. Das Drehen und Absenken lief perfekt. Der 30-Tonnen-Koloss wurde langsam zum Siegufer abgesetzt. Hier erfolgt die Zerlegung des Bauwerkes.
Der Treppenaufgang erforderte eine andere Vorgehensweise, ein Kran musste umgebaut werden. Es war 2.30 Uhr, als diese Arbeiten begannen, später das Abheben des Treppenaufganges. Er wurde neben die Brücke abgesenkt. In den frühen Morgenstunden war die Baustelle geräumt und der Verkehr rollte wieder.
In Betzdorf standen keine Schaulustigen, der Termin war aus "Sicherheitsgründen" nicht öffentlich bekannt gegeben worden. (Helga Wienand)
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Die Abrissarbeiten an der maroden Stahlkonstruktion der Fußgängerbrücke in Roth boten spektakuläre Bilder. Fotos: Helga Wienand


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