IG Metall Betzdorf würdigte über 100 Jubilare
Auf der diesjährigen Jubilarfeier der IG Metall Betzdorf wurden die Mitglieder für ihre 25-,40- 50-, 60-, 65- und 70-jährige Mitgliedschaft gebührend gewürdigt. Uwe Wallbrecher und Stefan Körzell unterstrichen die Ehrung mit aussagekräftigen Reden.
Betzdorf. Am Donnerstag, den 26. Oktober fand die diesjährige Jubilarfeier der IG Metall Betzdorf statt. Über 100 Mitglieder wurden für ihre langjährige Treue geehrt. Der erste Bevollmächtigte Uwe Wallbrecher und Stefan Körzell, Mitglied des geschäftsführenden Bundesvorstandes des DGB, unterstrichen die Ehrung mit aussagekräftigen Reden, indem sie einen Bogen von vor 70 Jahren bis heute zogen.
Wallbrecher stellte die neusten Errungenschaften vor. Bei der Hombach Wärmetechnik GmbH in Rosenheim ist es erstmals möglich einen Betriebsrat zu wählen. Und auch die Mitarbeiter der PTM GmbH in Nauroth werden einen Betriebsrat zum ersten Mal wählen. Damit hat die IG Metall rund 200 Menschen eine betriebliche Mitbestimmung ermöglichst. Zudem freut sich Wallbrecher, dass die IG Metall „immer weiblicher wird“ und er neue Kolleginnen begrüßen darf.
Weiter wurden sich bei der Baumgarten GmbH Stanz-, Zieh- und Preßwerk in Daaden Tarifverträge erstreikt. Die Verkaufsverhandlungen der Faurecia Innenraum Systeme GmbH werden darüber hinaus von der IG Metall begleitet. Wallbrecher verrät, dass es mehrere Bewerber gibt und auch Seriöse dabei sind. Außerdem möchte die IG Metall gemeinsam mit den Mitarbeitern den Tarifvertrag bei der Firma Schiefelbusch erstreiken.
Wallbrecher beschwerte sich in seiner Rede jedoch auch über „die Zeitung mit den vier Buchstaben, die sich jedoch nicht Zeitung nennen darf“. Scheinbar seien die Redakteure dort gegen Arbeitnehmerinteressen, sonst hätten sie nicht solche Artikel verfasst. Immer wieder würde den Arbeitnehmern Flexibilität von ihren Arbeitgebern und den Medien eingetrichtert. Heute gibt es allein bei den Unternehmen der IG Metall 21 verschiedene Schichtmodelle. Daher kann es nicht sein, dass die Flexibilität von oben nach unten angeordnet wird. Wie soll man dies bis zum 67. Lebensjahr aushalten?, fragt Wallbrecher rhetorisch. Deshalb fordert die IG Metall Erhol-Schichten für besonders belastete Arbeitnehmer mit Teilendgeldausgleich. Dies wäre eine flexible Möglichkeit für Selbstbestimmung, die man für zwei Jahre in Anspruch nehmen kann, um zum Beispiel bei anstehendem Familiennachwuchs unterstützen oder aber die Eltern bzw. Großeltern pflegen zu können. Dies wird immer wichtiger, betont Wallbrecher. Schließlich müssen heute Mann und Frau arbeiten gehen, um den Lebensstandard zu sichern. Das Publikum stimmte ihm mit vielem Applaus zu.
Für Solidarität gibt es noch keine App auf dem Handy, fing Körzell anschließend seine Rede an. Darum ist sie bei der IG Metall auch so wichtig. „Eure Mitwirkung und Treue hat der IG Metall in den letzten Jahrzehnten zu großer Stärke und Durchsetzungskraft verholfen.“, lobt er daher die Jubilare. Körzell stellte bei den 1947 eingetreten Mitgliedern, die nun ihre 70-jährige Mitgliedschaft feiern, heraus, wie sie mit ihrer Arbeit das Land wieder aufgebaut haben. „Gerade heute wo wieder Rechte im Parlament sitzen müssen wir uns immer wieder vergewissern, dass Demokratie stets aufs Neue erstritten und bewahrt werden muss. Die neu in den Bundestag eingezogene AfD ist eine rechtspopulistische national-völkische Partei, die ein fundamental anderes Verständnis von Demokratie hat als wir. Deshalb werden wir die Auseinandersetzung suchen und hoffentlich wird Deutschland alles dafür tun, dass in vier Jahren der Spuck auch wieder vorbei ist.“, sagt Körzell. Das Publikum applaudiert.
Doch auch von Der Koalition Jamaika ist Körzell bereits enttäuscht: „Beim Mindestlohn haben wir bereits schlechte Erfahrungen mit Jamaika in Schleswig Holstein gemacht. Wenn das die Vorboten von Jamaika sind, lässt das für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nichts Gutes erwarten. Wir müssen bei den Parteien, die Jamaika bilden wollen ein offenes Ohr für unsere gewerkschaftlichen Forderungen finden.“ Des Weiteren möchte Körzell dafür kämpfen, dass der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmeranteil bei der Krankenversicherung wieder gleich hoch sind.
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Die Elektromobilität in dieser angestrebten Geschwindigkeit voran zu bringen, hält er zudem für unmöglich. Würden wirklich wie angestrebt plötzlich alle zum E-Auto wechseln, wäre es nachts dunkel in den Häusern, da noch gar nicht die nötigen Kapazitäten geschaffen wurde. Auch die Infrastruktur für die Aufladung ist noch überhaupt nicht ausgebaut. Die Umstellung kann nur über einen längeren Zeitraum funktionieren. Zum Schluss gratulierte Körzell allen Jubilaren nochmal ganz herzlich und die Urkunden mit verschiedenen Präsenten wurden übergeben. (jkh)
Für 25 Jahre wurden: Friedhelm Malm, Rene Masuhr, Klaus Pinter, Frank Engelberth, Andreas Balken, Jacob Kulm, Isolde Kohnz, Horst Dreier, Björn Kempf, Bernhard Hering, Meik Becker, Metin Özdemir, Brigitte Trapp, Nicole Beerbalk, Naseer Ahmad, Frank Henrichs, Mario, Weynand, Michael Henseler, Ali Aydin, Katrin Schmidt, Müslime Hayvanci, Stefann Müller, Ralf Berkholz, Thomas Dohme, Hartmut Weis, Cornelia Künkler, Thomas Helmert, Andreas Engelbertz, Matthias Christians, Dirk Hartstang, Ursula Lück, Günther Bauschert, Nicole Rödder, Bernhard Weitz, Waldemar Langen, Karl Rensing, Peter Andree, Alois Kaiser, Gertrud Trapp, Volker Schlosser, Karel-Torsten Seger, Markus Koppen, Margot Wittmann, Therese Krah, Andrea Nassen, Klaus Weihmann, Monika Vannini, Michael Kalkbrenner, Silvana Krüger, Stefan Schüler, Ulrich Gerhard, Thomas Haubrich, Andre Stein, Cornelia Schneider, Peter Ulbrich, Andreas Diercksen, Alexander Grahn, Martin Sturm, Wilfried Keller, Jens Rademacher, Friedhelm Kastell, Sven Marenbach, Tobias Mintkewitz, Anna Lubanski, Georg Lubanski, Patrick Langenbach, Sven Vedden, Armin Duijckers, Hubert Kownatzki, Jan Seyhan, Hartmut Wilhelm, Ingo Ziemann, Marko Schwarz, Sergej Janzen, Marcel Dützer, Christian Jany, Sascha Schmitt, Waldemar Wolf, Volker Krieger, Gerd Hillebrand, Jochen Prinzen und Markus Driessen geehrt
Für 40 Jahre wurden: Paul Terhorst, Hans-Josef Sturm, Jürgen Seelbach, Tilo Wilkens, Josef Rump, Bianka Kraft, Agnes Wannemacher, Ulrike Schütz, Hans-Dieter Henning, Friedhelm Schellberg, Durmus Gül, Reinhard Eitze, Jürgen Schäfer, Edgar Schwarz, Hannelore Deckers, Gerd Schmidt, Heinz-Otto Maurer, Burkhard Sohlbach, Erwin Hombach, Erwin Stausberg, Heike Hackbeil, Reinhold Rott, Fritz Neuser, Herbert Ortmann, Berthold Schmitz, Siegfried Hellinghausen, Hans-Walter Kemper, Dieter Jung, Waltraud Griffel-Schero, Willi Hunger, Barbara Hermann, Angelika Morgenschweis, Silvona Vannini, Gerhard Loch, Hans-Jürgen Hüsch, Kläre Kötting, Gisela Fuchs, Gerlinde Pfeifer, Peter Kötting, Anneliese Becker, Harald Hintz, Karin Fries, Wolfgang Braun, Günter Käckermann, Michael Pagnia, Manfred Otterbach, Mehmet Korkmaz, Birgit Lehnhäuser, Ute Gerhard, Jürgen Frei, Willi Ax, Martin Holschbach, Werner Degen, Werner Stangier, Armin Lenz, Bernd Rödder, Werner Miksche Manfred Kaiser, Gerhard Klöckner, Manfred Schnorr und Udo Jung geehrt.
Für 50 Jahre wurden: Inge Weiss, Josef Brast, Willi Krüger, Peter Sahm, Horst Schneider, Karl-Heinz Wengler, Karl-Heinz Schwabauer Rolf Lichtenthäler, Dietmar Elwart, Hermann-Josef Kipping Gerhard Schmidt, Wolfgang Schuh, Heinrich Reifrath, Klaus Schumacher, Hans-Dieter Schneider, Hubert Schumacher, Wilfried Schmidt, Bernhard Braun und Bruno Röder geehrt.
Für 60 Jahre wurden: Egon Solbach, Franz-Josef Greb, Manfred Düngen, Richard Pracht, Josef Euteneuer, Artur Leis, Werner Weber, Walter Schmidt und Joachim Birk geehrt.
Für 65 Jahre wurden: Edgar Feuerbach, Paul Weber, Erwin Buchner Walter Berndt, Helmut Wäschenbach, Otto Dominick und Ferdinand Neuhoff geehrt.
Für unglaubliche 70 Jahre wurden: Hans-Gerd Winand, Erhard Schmengler, Peter Kemper, Karl-Otto Gerhardus, Stefan Rosenbauer und Rudi Pasch geehrt.
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