Ausstellung „Sammlung Brendebach“ im Alten Zollhaus eröffnet
Viele interessierte Kunstliebhaber kamen am Donnerstagabend, 2. November, ins Alte Zollhaus in Wissen, um die Eröffnung der Verkaufsausstellung mit Werken aus der Sammlung des Wissener Arztes Josef Brendebach zu feiern. Eine Vielzahl an Kunstwerken kann dort noch bis zum 26. November betrachtet und erworben werden.
Wissen/Sieg. Die Ausstellung ist ein „Versuch, der umtriebigen Sammelleidenschaft und Kunstliebe Josef Brendebachs Ausdruck zu verleihen“, so Winfried Möller-Rosenbaum, Mitglied im ehrenamtlichen Arbeitskreis Kultur und Mitinitiator der Ausstellung.
Die künstlerische Vielfalt in einer Zeit gesellschaftlicher Um- und Aufbrüche, den frühen 70er Jahren, soll in dieser Ausstellung präsentiert werden. Von Pop-Art über Landschaftsbilder bis hin zu Holzschnitten – die Verkaufsausstellung hat viele Schätze aus der „Sammlung Brendebach“ zu Tage befördert.
Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener bedankte sich im Besonderen bei Josef Brendebach, ohne dessen Kunstverstand die große Sammlung besonderer Werke gar nicht existieren würde. Er würdigte sein ehrenamtliches Engagement in der Wissener eigenArt und bezeichnete ihn als Pionier der Wissener Kunstszene, denn von 1970 bis 1973 betrieben die Geschwister Josef und Christa Brendebach die Galerie in der Steinbuschstraße in Wissen und veranstalten in dieser Zeit sage und schreibe 29 Ausstellungen.
Josef Brendebach, der mittlerweile in Frankreich lebt, war selbstverständlich auch anwesend und freute sich sehr, dass so viele Kunstliebhaber, Freunde und Bekannte zur Vernissage gekommen waren. Er erzählte von seinen ersten Begegnungen mit der Kunst, seinen Weggefährten und auch vom Ende der Galerie in Wissen.
Aus beruflichen Gründen musste diese nämlich aufgegeben werden und nach und nach machte man sich Gedanken, was mit den vielen Werken geschehen sollte. Klar war, dass die Kunst in Wissen bleiben sollte.
Über 300 Arbeiten hat Brendebach an das Kulturwerk übergeben und daraus wurde schließlich die Verkaufsausstellung „Sammlung Brendebach“. Dieter Kliesch, Helmtrud Nyström, Klaus Böttger und viele weitere Künstler sind vertreten. Auch hängen Werke von Erwin Rickert im Alten Zollhaus. Er ist nämlich einer dieser Weggefährten und langjährigen Freunde, der Josef Brendebach viele Jahre lang begleitet hat und ihm immer noch verbunden ist. Er bezeichnete die Sammlung als „hochkarätige Kollektion“ und ist dankbar für die jahrzehntelange Freundschaft mit dem Weltenbummler Brendebach.
Möglich gemacht wurde die Ausstellung durch das ehrenamtliche Engagement der „Wissener eigenART“, also des Arbeitskreises Kultur der Zukunftsschmiede Verbandsgemeinde Wissen mit seinen vielen Helferinnen und Helfern, die nicht nur bei der Vernissage im Zollhaus, sondern auch bei allen anderen Veranstaltungen der eigenArt tatkräftig mit anpacken.
Sowohl der Förderverein kulturWERKwissen e.V. als auch die Verbandsgemeine Wissen haben darüber hinaus finanzielle Vorleistungen erbracht, um die Ausstellung ermöglichen zu können.
Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte ein Künstler aus der Region: Sascha Ax. Mit Gitarre und Gesang unterhielt er auf minimalistische Art und bot den perfekten Rahmen für eine Vernissage. „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader war sein letztes Lied und konnte als Widmung für Josef Brendebach verstanden werden, der in der Welt viel rumgekommen ist.
Der Erlös der Verkaufsausstellung geht zur Hälfte an den Förderverein kulturWERKwissen e. V., und zur anderen Hälfte an die Schwestern des Comboni-Ordens in Garagos/Ägypten, die Brendebach seit 40 Jahren unterstützt.
Die Ausstellung hat bis einschließlich 26. November immer samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Für Schulklassen und Gruppen können auch gesonderte Öffnungszeiten vereinbart werden. Ansprechpartner im Rathaus Wissen (Verwaltung) ist Jochen Stentenbach, Telefon: 02742/939-159. (rst)
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