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Tolles Schubkarrenrennen, prächtiger Festzug
Die Gebhardshainer Schützen hatten das Glück am Wochenende buchstäblich gepachtet. Mehr als 1000 Zuschauer säumten beim Umzug der Schützen am Sonntag Nachmittag die Straßen, 350 Schützen machten beim Umzug mit und die Gebhardshainer Kirmesjugend schaffte es wieder einmal, beim Schubkarrenrennen den ersten Preis zu ergattern. Dabei hielt sich der Himmel bedeckt. Erst als die letzten Schützen beim Umzug an den Majestäten vorbeidefilierten, fielen die ersten Regentropfen.
Gebhardshain. Es gehört bei der Gebhardshainer Kirmesgesellschaft schon zur Tradition, dass einmal im Jahr die zumeist nur stilisierten Schubkarren rund um den Köppel geschoben werden. Dass es dabei auch zu gewissen Reibungsverlusten kommen kann, liegt auf der Hand. Da wunderte es niemand, dass die Naurother ihren Panzer, der nach eigenem Befinden für die "Bundeswehr viel zu schade" war, mehrfach mit neuen Rollen ausstatten mussten. Aber auch dann wurde das militante Gefährt mehr gerutscht denn gerollt.
Auch in diesem Jahr hatten sich die Gebhardshainer und ihre Gäste einige zeitgemäße Motive für ihre Karren einfallen lassen. Die Kirmesjugend Mörlen liebte es "blitzvoll", die Gebhardshainer indes klagten über die "beschissenen Zeiten" und legten dar, dass die wirtschaftliche Krise in Gebhardshain (und dem Rest der Welt) noch lange nicht ausgestanden ist. Markenzeichen der Gebhardshainer Kirmesjugend: Das fahrbare Klo...Im einzelnen dabei waren: Die Kirmesjugend Atzelgift, Kirmesgesellschaft Steinebach/Sieg, die Kirmesgesellschaft Marlberg. Weiter kamen die Gäste aus Mörlen, Streithausen, Rosenheim, Nister und auch aus Ingelbach, wenngleich letztere beim Schubkarren-Rennen nicht mitmachten, sich stattdessen aber durch das Anfeuern der "Nachbarn" hervortaten.
Christian Seifer, in Gebhardshain liebevoll "Fibbes" genannt, hatte zu Beginn der Veranstaltung noch seine Zweifel darüber, wie Petrus über die Wagenfahrer richten würde. Dieser war den Kirmesleuten allerdings hold. Von Regen keine Spur. Dafür bestimmten gute Laune und peppige Stimmung das Bild.
Für launige Zeiten sorgten auch Mark Wannenmacher ("Nippel") als Boxenluder sowie Björn Jestrimsky und Lukas Hoffmann, die das Publikum immer wieder über die obskuren Gefährte und deren Inhaber aufklärten. Dabei lieferten sie sich stellenweise ganz witzige Dialoge auf ihrem fahrbaren Podest, einem Pritschenwagen, der dafür sorgte, dass die beiden Moderatoren die Dinge aus erhöhter Sicht betrachten konnten.
Der Jubel war dann natürlich groß, als bekannt wurde, dass die "Döner"-Gruppe der Gebhardshainer den ersten Platz beim Rennen belegt hatte, während die "Unterste Schupplate" auf Platz 2 rangierte.
Rudi Rödder, 2. der Kultur- und Festgemeinschaft Gebhardshain, zeigte sich schon vor dem Umzug der Schützen vollauf zufrieden. Immerhin säumten rund 1000 Zuschauer den Straßenrand. Rund 350 Gäste, die mitmarschierten, hatten sich zusätzlich eingefunden. Sie kamen aus Niederfischbach, Schönstein, Mudersbach, Selbach, Wehbach, Kreuzebra/Eichsfeld, der Partnergemeinde von Gebhardshain, und aus Betzdorf und Steinebach. Mit dabei natürlich auch die Gebhardshainer Landfrauen, DJK und Funkhilfsclub "Radio Marina".
Alles in allem ein Super-Ereignis, wobei Schützen und Kirmesjugend auch Glück mit dem Wetter hatten. So war gerade der letzte Schütze an den Majestäten, die sich mit ihrem Hofstaat auf der Betzdorfer Straße präsentierten, vorbeimarschiert - da setzte auch der von Meteorologen vorhergesagte Regen ein. Die mitgebrachten Schirme waren in den letzten Minuten allerdings ein Requisit, welches keinen allzu großen Stellenwert mehr einnahm... (Werner Wenzel)
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Lukas Hoffmann (links) und Björn Jestrimsky saßen erhöht, verloren nicht den Überblick und verstanden es, dem Publikum die obskuren Gefährte vorzustellen. Fotos: Werner Wenzel
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