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Nachricht vom 05.08.2009    

Tierschutzvereine zeigen "THEA" an

Das Geschäft mit dem Tierschutz scheint zu blühen, aber vieles scheint auch fragwürdig zu sein. Die Tierschutzvereine Altenkirchen und Oberberg schlossen sich jetzt zu einem Aktionsbündnis mit weiteren Tierschutzvereinen zusammen und gingen an die Öffentlichkeit. Es geht um die Praktiken der Organisation "THEA" aus Morsbach, die im Landkreis Altenkirchen in der VG Wissen und in Gebhardshain Verträge über die Aufnahme von Fundtieren besitzt. In der Vg Betzdorf gibt es einen Vertrag über die Aufnahme von Hunden.

Region. "Jetzt ist Schluss!" Mit einer konzertierten Aktion wehren sich der Tierschutzverein Altenkirchen, Daaden, die Katzenhilfe Westerwald, Höhn, der Tierschutzverein Oberberg, Wiehl, der Verein Noteselhilfe, Nechern, und der Verein Menschen für Tiere, Nümbrecht, gegen die Praktiken der Vereinigung "THEA" aus Morsbach. "THEA" steht für Tierschutz, Hilfe, Ermittlung und Aufklärung, die Organisation hat Verträge zur Aufnahme von Fundtieren mit den Verbandsgemeinden Wissen, Gebhardshain und für Betzdorf. In Betzdorf allerdings nur für Hunde. Außerdem auch in Windeck und in zahlreichen Gemeinden des Kreises Oberberg.
Nur um wenige Stunden versetzt wurden in einer Pressekonferenz in Gummersbach und in Betzdorf die Machenschaften der Organisation öffentlich gemacht und am gleichen Tag Anzeige beim Kreisveterinäramt Gummersbach gestellt. Auch wurde am gleichen Tage die Finanzbehörde dringend um Revision des eingetragenen Vereins gebeten.
Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Altenkirchen, Doris Henn, und der Vorsitzende des oberbergischen Tierschutzvereins, Rainer Gaertner, Sonja Stahl von der Katzenhilfe Westerwald und Vorstandsmitglieder des Altenkirchen Tierschutzvereins erläuterten die Gründe für die Aktion. So hätten Beschwerden der Bürger deutlich zugenommen, vor allem dann, wenn es um die Aufnahme von Fundtieren oder gar verletzten Tieren ging.
Die Organisation "THEA" hat mit Kommunen sogenannte Fundtierverträge abgeschlossen, im Kreis Altenkirchen mit der VG Wissen und mit Gebhardshain, in Betzdorf läuft einer solcher Vertrag nur für Hunde. Somit müssten eigentlich alle Tiere, die im öffentlichen Verkehrsraum, auch die verletzt am Straßenrand liegen, aufgenommen werden. "Das geschieht nicht, die Finder erhalten die Auskunft, sie sollen die Katze liegen lassen", berichtete Henn. Auch Katzen werden nicht als Fundtiere angenommen, wenn sie Futter erhalten haben. Dann sei es kein Fundtier mehr, heißt es von "THEA" lapidar.
"Wir vom Tierschutzverein fahren dann in solchen Fällen los und kümmern uns um die Tiere, die Rechnungen werden uns von den Verwaltungen zurückgeschickt", schimpfte die Vorsitzende. So könne es nicht weitergehen. ""THEA" bekommt nicht unerhebliche Beträge für die Aufnahme von Fundtieren und wir tun die Arbeit", klagte Henn. Der Tierschutzverein erhalte dafür kein Geld. "In den letzten 14 Tagen haben wir 16 Tiere aufgenommen, das ist fatal, "THEA" kassiert die Kommunen ab und wir tun die Arbeit", kritisierte Gaertner. Doris Henn berichtete auch von bereits erfolgten Gesprächen mit den Behörden in Wissen und Gebhardshain - ohne Erfolg.
Beide Tierschutzvereine rufen jetzt öffentlich zum Schulterschluss mit anderen Tierschutzorganisationen, mit Tierärzten und Betroffenen auf. Der Tierschutzverein Oberberg mit dem eigenen Tierheim Koppelweide in der Nähe von Wiehl ist aufgrund dieser Praktiken gefährdet. "THEA" unterhalte kein eigenes Tierheim, die Auffangstation "Berghof" in der Gemeinde Morsbach sei vor mehr als zwei Jahren geschlossen worden. Wohin die Tiere kommen, bleibt unklar.
"Es ist beim besten Willen nicht zu erkennen, welche Art von Tierschutz mit den von "THEA" vereinnahmten öffentlichen Geldern betrieben wird", heißt es in der Presseerklärung. Jetzt werden alle Ratsmitglieder in den betroffenen Kommunen, die Verträge mit "THEA" unterhalten, Post bekommen.
Sonja Stahl von der Katzenhilfe Westerwald mit Sitz in Höhn hat ebenfalls eigenartige Erfahrungen mit "THEA" gesammelt. So ging es im Januar 2009 um ein verletztes Tier, der Finder brachte es zur Tierarztpraxis. Dort wurde es behandelt, und da es sich um ein Fundtier handelte, "THEA" angerufen. Das Tier wurde nicht angenommen, da es sich nach Ansicht des Vorsitzenden von "THEA" um eine streunende Katze handele. Der Finder wandte sich an die Katzenhilfe Westerwald. "Es gibt eine Fülle solcher Beispiele", sagte Stahl.
Auch die Tierärzte in den von "THEA" "betreuten" Regionen sind nicht begeistert und haben in umfangreichen Stellungnahmen ihre Erfahrungen mit dieser Organisation mitgeteilt. (Es wird weiter umfangreich berichtet). (hw)
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Doris Henn, Vorsitzende des Tierschutzvereins Altenkirchen (rechts), und der Vorsitzende des Tierschutzvereins Oberberg, Rainer Gaertner, informierten jetzt die Öffentlichkeit und erstatteten am gleichen Tage Anzeige beim Kreisveterinäramt Gummersbach. Fotos: Helga Wienand


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