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Senioren-Wanderer erkundeten den Druidenstein
Eine gute Idee: Der Westerwald-Verein Herdorf hat das Seniorenwandern aus der Taufe gehoben. Und das wird hervorragend angenommen. Die jüngste Wanderung führte zum nahen Druidenstein.
Herdorf. Es war eine gute Idee vom Westerwald-Verein Herdorf, das Wandern für die ältere Generation, kurz Seniorenwandern, aus der Taufe zu heben. Die Wanderstrecken sind nicht allzu schwer und auch nicht allzu lang. Die Intention ist, Freunde des Vereins, jeglichen Alters zum gesunden Wandern anzuhalten, die nähere und auch weitere Heimat zum Teil wieder neu zu entdecken und in geselliger Gemeinschaft auszuspannen und gute Laune zu erleben. Dies scheint immer mehr Ältere anzusprechen, die Termine des Seniorenwanderns werden jedenfalls sehr gut angenommen, sehr zur Freude des Vorsitzenden Norbert Büdenhölzer, der nun erneut eine große Schar zum jüngsten Treff begrüßen konnte.
Vom Marktplatz aus ging es per Fahrgemeinschaft in Richtung Druidenstein, wo auf dem Parkplatz des Reiterhofes Weller die Karossen abgestellt wurden. Von da an wurden die eigenen Fortbewegungsmittel eingesetzt, auf Schusters Rappen erklomm die muntere Schar zuerst einmal den Platz vor dem Basaltkegel des Druidensteins. Das mächtige Naturdenkmal, obwohl mittlerweile mit einem Betonkorsett gegen das Auseinanderfallen gesichert, macht immer noch gewaltigen Eindruck und vermittelt etwas von den Kräften, die im Schoß der Erde ruhen und noch längst nicht eingeschlafen sind. Die Spitze des Druidensteins war ursprünglich erheblich höher. Im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges brachen die Bauern rund um Offhausen und Herkersdorf diese Spitze ab, um den marodierenden Soldatenhorden keinen optischen Anhaltspunkt zu liefern.
Die Wanderer erfuhren auch, dass es zwischen Herdorf und Offhausen alte und gute Verbindungen gab und gibt. Die jeweiligen Maivereine besuchten sich im 19. und 20. Jahrhundert oft und gerne und es wurde gemeinsam gefeiert und musiziert. Diese Tradition setzte später die Karnevalsgesellschaft fort. Interessant, dass lange Jahre kein Herkersdorfer Mitglied im Maiverein Offhausen werden konnte, wohl aber Herdorfer.
Vom Druidenstein ging es weiter in Richtung Offhausener Sportplatz und Parkplatz an der K 101. Ein eineinhalbstündiger Rundwanderweg führte in Richtung Concordia und zurück zum Parkplatz Druidenstein. Hier bog dann der Weg ab zum Reiterhof Weller. Der Inhaber erklärte den Wanderern die Geschichte des Reiterhofes, zeigte die vorbildlichen Stallungen und die kleinen und größeren Pferde ließen sich gerne begutachten und streicheln.
Die Seniorenwanderung gab auch Gelegenheit, vieles zu erklären, was da am Wegesrand kreucht und fleucht. Die Heidelbeere schmückt sich zur Zeit mit ihren Früchten, ebenso Himbeere, wohingegen die Brombeere noch etwas Zeit braucht. Sie gibt es in diesem Jahr freilich in Massen, Zeichen für einen harten Winter? Am Wegesrand standen auch unter anderem Herzgespann, Baldrian, Ackerwinde, Steinklee, Glockenblume, Holunder, Beinwell, Storchenschnabel, spitzblättriges Weidenröschen und vieles mehr. Wer wachen Auges durch die Natur wandert, dem tun sich unerwartete Schönheiten auf mit einer Fülle von Heilmitteln aus der Apotheke von Mutter Natur.
Die nächsten Termine des Westerwald-Vereins sehen am 15. August eine Fahrt nach Breitscheid vor, am 20. August, 19 Uhr, den Stammtisch im Bahnhof und am 21. August die Teilnahme am deutschen Wandertag in Willingen/Hessen. Die nächste Seniorenwanderung ist am 3. September, 13.30 Uhr ab Knappensaal. (Rainer Wirth)
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Die Seniorengruppe am Fuße des Druidensteines. Foto: Rainer Wirth
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