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Nachricht vom 30.11.2017    

Die Polizeiwache Wissen bekommt neuen Leiter

Der Leiter der Polizeiwache Wissen geht nach 41 Jahren im Dienste der Polizei in den Ruhestand. Gleichzeitig bekommt die Polizeiwache einen würdigen Nachfolger, der sich bereits bei der Leitung auf dem Stegskopf unter Beweis gestellt hat.

v.l. Polizeipräsident Karlheinz Maron übergibt Polizeihauptkommissar das Zeugnis zur Amtseinführung Foto: jkh

Wissen. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge wurde der erste Polizeihauptkommissar Hans-Peter Melles im Kuppelsaal in Wissen am Donnerstag, den 30. November, verabschiedet. Seit 2010 hatte er die Leitung der Polizeiwache Wissen inne. Er hat die guten und die schlechten Seiten erlebt. Nun geht er in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird der Polizeihauptkommissar Rainer Greb.

Melles hat das Gymnasium in Montabaur besucht. Nach der 10. Klasse ging er ab. Grund war - laut ihm - eine Fünf in Latein. Anschließend begann er bei der Firma Treif Maschinenbau. Nach einiger Zeit absolvierte Melles jedoch einen Einstellungstest bei der Polizei. Polizeipräsident Karlheinz Maron ließ es sich nicht nehmen, diesen heraus zu suchen und vorzulesen: „Er scheint für den Polizeidienst geeignet zu sein.“, hieß es dort. Nach seiner Dienstzeit in Engelbach und bei der SPI Altenkirchen, eignete Melles sich das Fachabitur an. Dies war für ihn kein Problem. Schließlich gab es dort nicht das Fach Latein, spielte Maron an. Schließlich kam Melles nach Wissen. Damit kann er nun auf eine 41-jährige Geschichte im Polizeidienst zurückblicken. In letzter Zeit machte ihm leider die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. „Wir freuen uns jedoch, dass Sie jetzt wieder auf dem Damm sind. Ich weiß, was das heißt.“, betonte Verbandsgemeindebürgermeister Michael Wagener.

Beim damaligen Antritt in der Polizeiwache Wissen ist Melles vor allem der hohe Altersdurchschnitt in Wissen aufgefallen. Dies brachte für ihn einige Herausforderungen mit sich. „Man benötigte ein ganz anderes Fingerspitzengefühl.“, erklärt er und nannte ein Beispiel. Man wollte anfangs keine Schutzweste tragen. Mit der Begründung: Alle denken sonst der Krieg sei ausgebrochen. Anpassung stand daher auf der Tagesordnung. Zudem gab es dauerhaft ein Personalproblem. Dennoch war die Gemeinschaft der Polizisten äußerst stark. Immer konnte eine Lösung, trotz zu wenig Personal, gefunden werden. Ein Wechsel auf eine andere Dienststelle kam daher nicht mehr in Frage.

Melles ist ein Schutzmann des alten Schlages. Er war mit Leib und Seele Polizist. Nun wünscht ihm Yannick Seibert, Personalvertreter der Polizeidirektion Neuwied, dass er mit einem Stück Wehmut zurückschauen kann, viele schöne Wandererlebnisse, eine ruhige Hand auf dem Motorrad und natürlich schöne Stunden mit den Enkeln. Darauf freut sich Melles ganz besonders. „Vielleicht kommt auch noch der ein oder andere Enkel noch dazu.“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Die Kollegen und auch der Bürgermeister wünschen sich dennoch, dass Melles weiterhin Ansprechpartner bleibt. In der Wache ist er jedenfalls immer herzlich willkommen.



Doch während die eine Tür zugeht, geht eine Andere auf. So war es auch mit Polizeihauptkommissar Rainer Greb. Der fünfte von sieben Kindern eines Schlossers wurde 1979 bei der Polizei eingestellt. Somit kann er mit seinen 54 Jahren auf 38 Jahre Polizeigeschichte zurückblicken. Davon war er 28 Jahre Dienstgruppenleiter. Dennoch hat ihm der Nachtdienst gesundheitlich zugesetzt. Trotz alledem ist er immer gerne zum Dienst gegangen.

Dann kam ein Einschnitt in seinem Leben. Im September 2015 wurde der Stegskopf kurzerhand zur Flüchtlingsunterkunft. Spontan sagte Greb seine Hilfe zu, ohne genau zu dem Zeitpunkt zu wissen, was auf ihn zukommen würde. Während dem halben Jahr konnte er sehr viel polizeiliche, aber auch menschliche, Erfahrung sammeln. Für ihn war die Zeit etwas ganz besonderes. Zudem musste er währenddessen keinen Nachtdienst machen. Dies gab ihm den nötigen Denkanstoß. Nach der Zeit wollte Greb etwas verändern in seinem Leben. Bei der Polizeiinspektion Montabaur besuchte er Fortbildungen. Dabei konnte er sich immer wieder anhören: „Dass du dir das noch in deinem Alter antust“. Dies hielt ihn aber nicht davon ab. Die Krönung des Ganzen ist nun seine neue Position als Leiter der Polizeiwache Wissen.

Maron und auch seine Kollegen sind davon überzeugt genau den Richtigen gefunden zu haben. „Greb ist der passende Deckel für den Topf der Polizeiwache Wissen“, sagt er. Der neue Leiter ist empathisch und sehr professionell zugleich. Als Greb die Leitung auf dem Stegskopf übernommen hatte, konnte man sein ganzes Potential erkennen. Er baute alles von Null auf Hundert auf. Er verschaffte sich schnell Akzeptanz und Respekt. Zudem begegnete er den Menschen auf Augenhöhe. Wagener wünscht sich, dass er und der neue Leiter ein gutes Miteinander aufbauen werden. „Seien Sie uns in Wissen ganz herzlich willkommen.“, fügt er hinzu. Seibert hofft, dass Greb stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter hat und wünschte ihm ein glückliches Händchen. Maron führte daraufhin die Amtseinführung von Greb durch.

Dieser freut sich auf die Kollegen, die neuen Kontakte und die Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen. Er wünschte Melles alles Gute, Gesundheit und, dass er die Zeit mit seinen Lieben genießen soll. Anschließend gab es ein Buffet mit alkoholfreiem Sektempfang für alle Gäste. (jkh)



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