Ab nächstem Jahr mehr Sicherheit für Bürger in Friesenhagen
Bleibt ein Herzstillstand oder ein Schlaganfall drei bis fünf Minuten unbehandelt, können bereits Hirnschäden entstehen oder es kann gar zum Tod führen, doch der Krankenwagen braucht oft 20 Minuten bis nach Friesenhagen. Dies wollen 13 Feuerwehrmänner so nicht mehr hinnehmen und gründeten eine First-Responder-Gruppe, um schneller erste Hilfe leisten zu können bis der Krankenwagen kommt.
Friesenhagen. Da im Bereich des Wildenburger Landes nicht immer ein Rettungswagen oder Notarzt innerhalb der geforderten Hilfsfristen am Notfallort eintreffen kann, möchten die Friesenhagener Wehrmänner diese kostbare Zeit überbrücken, um schnellstmöglich Maßmahmen im Rahmen der erweiterten Ersten Hilfe am Patienten durch zu führen. Ein Ersatz für den Rettungsdienst sind die Feuerwehrmänner jedoch nicht. Sie schließen jedoch die Lücke bis der Krankenwagen kommt.
Die Idee eines Helfer-vor-Ort-Systems kam bereits im Jahr 2011 auf, erklärte Verbandsgemeindebürgermeister Jens Stötzel. Erst 2016 wurde es jedoch konkret. Die Feuerwehrmänner mussten bei einem Mitbürger Erste Hilfe leisten bis der Krankenwagen kam. Leider musste er beerdigt werden. Um besser gerüstet zu sein bei solchen Situationen, haben 13 Feuerwehrmänner die Idee in die Tat umgesetzt. Dafür wurden zunächst mit der Verwaltung Gespräche geführt. Die Verbandsgemeinde überließ ihnen daraufhin 9.000 Euro. Sie ließen sich zu Sanitätern ausbilden und schafften Gerätschaften, wie ein Defibrillator und ein Beatmungsbeutel mit Sauerstoff, an. Ab dem 1. Februar werden die 13 Männer von 16 bis über 50 Jahren dann zur Verfügung stehen.
Der Bürger muss wie gewohnt den Notarzt unter der 112 anrufen. Die Feuerwehr bekommt dann gleichzeitig Bescheid und kann agieren. Am Feuerwehrhaus wird das Mannschaftstransportfahrzeug geholt und zum Patienten gefahren. Man hat sich dafür entschieden, da dieses Fahrzeug Sonderrechte hat, was beim weitläufigen Friesenhagen von Vorteil sein kann. Angekommen wird versucht dem Patienten zu helfen bis der Notarzt eintrifft. Dies gilt angefangen bei Unfällen bis hin zur Geburtshilfe.
Stötzel und auch die Wehrleitung sind sehr stolz auf die First-Responder-Gruppe. Sie ist die zweite im Kreis Altenkirchen und die Erste basierend auf der Feuerwehr. Von Anfang an waren alle motiviert und blieben auch dabei. Rotter hofft, dass sie die Mehrbelastung ab dem nächsten Jahr gestemmt bekommen. Am Donnerstag, den 30. November, wurde dann Christoph Wickler zum Leiter der Gruppe und Konrad Dietershagen zum Stellvertreter von Stötzel ernannt.
„Ganz besonders sei an dieser Stelle die wirklich hervorragende Zusammenarbeit und Ausbildung des DRK Altenkirchen, unter der Leitung von Jörg Gerharz und der Durchführung durch den Dozenten Jörg Sohler zu erwähnen, die uns bei der Planung und letztendlich bei der Umsetzung des Lehrgangs mit Rat und Tat zur Seite standen. Auch der Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg), die die Trägerschaft der First-Responder-Gruppe übernimmt, gilt ein großes Dankeschön, denn eine solche Einheit ist absolut keine Pflichtaufgabe der Verbandsgemeinde“, bedankte sich Wickler.
Ein herausragendes Engagement zeigen die Wehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr mit dem neuen Angebot ab Februar nächstes Jahr. Nun ist nur noch zu hoffen, dass die Gruppe möglichst wenige Einsätze hat. (jkh)
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