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Nachricht vom 12.08.2009    

Bernd Büdenbender aus Oberlahr ist ein "Ironman"

Laufen, um abzunehmen. Das wollte Bernd Büdenbender. Das ist aber schon gut 25 Jahre her. Nach und nach lief er immer längere Strecken. Über den Lauftreff beim TuS Horhausen kam er schließlich zum Triathlon. Nun startet der Oberlahrer beim legendären "Ironman"-Triathlon auf Hawaii.

Oberlahr. Eigentlich wollte der Oberlahrer Bernd Büdenbender (44) nur laufen, um abzunehmen. "Ich kann mich noch gut daran erinnern. Mit damals 19 Jahren hatte ich Übergewicht und meine erste Laufstrecke war nur rund zwei Kilometer, von der Oberlahrer Kirche bis zum Hotel ‚Westerwald Treff’. Da war ich mit meiner Kondition bereits am Ende", schmunzelnd der heutige drahtige Triathlet mit Hawaii-Qualifikation im Gespräch. Nach und nach wurde die Kondition besser, die Strecken wurden länger und die Pfunde purzelten. Jahrzehntelang lief er für sich alleine in der schönen "Lahrer Herrlichkeit" oder durch das Grenzbachtal. "Im Grenzbachtal ist meine Lieblings-Trainingsstrecke", sagt Bernd Büdenbender. Laufen und Radfahren sind nun seine große Leidenschaft, das Schwimmen liegt ihm nicht besonders, bekennt der Hobbyathlet freimütig. Angeregt durch seine Ehefrau Heike kam Büdenbender schließlich vor rund fünf Jahren zum TuS Horhausen zum Lauftreff und lernte dort auch Abteilungsleiterin Sonja Schneeloch (28) kennen. Seit 2003 leitet die Leichtathletin ehrenamtlich den Lauftreff und die Leichtathletik-Abteilung, zu der rund 100 Kinder und Erwachsene zählen. Es ist die stärkste Gruppe innerhalb der großen "TuS-Familie" Sonja Schneeloch hatte schnell das Talent des "Quereinsteigers" entdeckt und überredete ihn 2005 zur Teilnahme an einem Volkslauf über 10 Kilometer. Dann packte ihn der Ehrgeiz und nur ein Jahr später startete Büdenbender bereits beim Mittelrhein-Marathon in Koblenz und kam unter drei Stunden ins Ziel. Dann fehlte ihm wieder die Motivation für die Teilnahme an weiteren Läufen und auch Probleme mit der Hüfte waren die Ursache für den Wunsch, etwas anderes zu machen. Wieder führte Sonja Schneeloch ihn auf den richtigen sportlichen Weg und empfahl ihm Triathlon, trotz seiner Schwimmprobleme. 2007 machte Büdenbender sein Sportabzeichen und dazu gehört nun einmal auch das Schwimmen. Schließlich meldete er sich für die Teilnahme an einem Mini-Triathlon in Staudt an. Das Ergebnis war zwar schlecht, aber dennoch hatte ihm die Teilnahme große Freude bereitet und die Neugierde auf "mehr" geweckt. Radfahren, Laufen und Schwimmen waren nun als Trainingseinheiten angesagt und bei dem zweiten Triathlon in Mainz wagte Büdenbender sich bereits an die Olympische Distanz. Dort wurde er in seiner Altersklasse erster. Erstmals kamen in ihm Gedanken auf, einmal an der Weltmeisterschaft auf Hawaii an dem legendären Ironman teilzunehmen. Doch dafür musste er sich erst einmal in Schweiz qualifizieren. Nur acht Minuten fehlten ihm 2008 für die Weltmeisterschaft. In diesem Jahr versuchte er es wieder. Von den insgesamt 2200 Teilnehmern starteten in seiner Altersklasse 426. Büdenbender musste unter die ersten 14 kommen, um sich für den Ironman zu qualifizieren. Er schaffte es! "Hawai ist für mich nur ein Zubrot. Ich will den Wettkampf genießen und nur ins Ziel kommen", so der Sportler.
Zwischenzeitlich trainiert Büdenbender knapp drei Stunden täglich. Für andere Hobbys bleibt dabei keine Zeit und Büdenbender ist seiner Familie sehr dankbar, dass sie seinen Sport mitträgt und unterstützt. Ehefrau Heike und Sohn Max (13) betreiben ebenfalls Leichtathletik im TuS und Tochter Svenja (14) spielt Tennis im TC Horhausen.
Zwischenzeitlich ist Büdenbender vom Triathlon begeistert. "Es ist ein Sport für jeden. Wenn es regnet, kann man in die Halle schwimmen gehen. Ein Fahrrad, eine Badehose und Laufschuhe haben alle. Schließlich haben wir ideale Trainingsstrecken vor der Haustüre. Im Übrigen muss jeder seine eigene Sportart finden, für die er am Besten geeignet ist", resümiert der sympathische Hobbysportler. (smh)



Hintergrund

Bernd Büdenbender startete im Juli 2009 das zweite Mal beim Ironman Switzerland in Zürich und holte sich dieses Jahr das Ticket für den Ironman auf Hawaii im Oktober 2009. Um Punkt 7 Uhr erfolgte der Startschuss für die 3,8 km Schwimmen durch den Zürichsee. Auf Platz 62 (in seiner Altersklasse) liegend kam er nach 1:04 Std. aus dem Wasser und begab sich auf die Radstrecke. Für die 180 km Radfahren benötigte er 4:50 Std. und rückte damit schon auf Platz 5 vor. Diesen Platz konnte er auch beim Marathon über 42,195 km, den er in 3:15 Std. lief, halten. Er lief nach 9:13 Std. auf Platz 50 der Gesamtwertung (von 2200 Athleten) durchs Ziel und belegte damit Platz 5 (von 426 Athleten) in seiner Altersklasse. Somit konnte er sich über einen der in seiner Altersklasse vorhandenen 12 Qualifikationsplätze freuen. Am 10. Oktober startet er deshalb bei den Weltmeisterschaften auf Hawaii. Kollegin Sonja Schneeloch startete einen Tag zuvor auch erst zum zweiten Mal über die olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 42 km Radfahren und 10 km Laufen). Sie konnte die Zeit zum Vorjahr um einige Minuten verbessern und belegte einen guten Platz im Mittelfeld. (smh)
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Nach dem Training genießen Sonja Schneeloch und Bernd Büdenbender ein Eis bei Niki in Horhausen. Sonja Schneeloch ist stolz auf ihren "Schützling", den sie bei den Wettkämpfen begleitet. Foto: Petra Schmidt-Markoski



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