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Explosion: 21-Jähriger schwer verletzt
Schwer verletzt in Gesicht und an den Händen wurde am Donnerstag Vormittag, 20. August, ein 21-Jähriger in Katzwinkel, als er offenbar mit explosivem Material hantierte. Er wurde mit einem Hubschrauber der Luftrettung in eine Fachklinik nach Köln-Meerheim geflogen. Lebensgefahr besteht nicht. Der schreckliche Unfall löste einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehrkräfte, der Kripo Betzdorf, des Landes- und Bundeskriminalamtes aus. Hochexplosive unbekannte Stoffe wurde aus der Werkstatt entfernt und vor Ort entsprechend vernichtet.
Katzwinkel. Schwer verletzt an Augen und Händen wurde am Donnerstag Morgen gegen 10 Uhr ein 21-Jähriger im Katzwinkler Magnolienweg beim Hantieren mit einen "Selbstlaborat". Beim Hantieren mit der chemischen Substanz war es zu einer plötzlichen Explosion gekommen, wie Kriminalrat Franz Orthen von der Kripo Betzdorf auf Nachfrage mitteilte. Der junge Mann wurde vor Ort notärztlich versorgt und anschließend mit dem Medikopter der Luftrettung Köln nach Köln-Meerheim in eine Spezialklinik geflogen. Die Kripo nahm vor Ort die Ermittlungen auf und schon kurze Zeit später stand fest, in der Kellerwerkstatt lagern hochexplosive unbekannte Stoffe. Die Feuerwehr wurde zur Sicherung des Gebäudes, das niemand mehr betreten durfte, gegen 13.30 Uhr alarmiert. Rund 20 Wehrleute aus Katzwinkel und Wissen (Gefahrstoffzug) waren bis nach 20 Uhr im Einsatz. Sonderbeamte des Bundes- und Landeskriminalamtes wurden angefordert. Sie nahmen nach einer Einsatzbesprechung mit den örtlichen Kräften die Absperrungen vor und begannen mit der Räumung der Kellerwerkstatt. Zuvor hatten die Wehrleute im freien Grundstück zwischen den Häusern eine Grube von mehr als einem halben Meter Tiefe ausgehoben. Die Spezialwannen wurden entladen, und die Arbeit der Spezialisten begann. Katzwinkel hatte bis dahin einen solchen Einsatz noch nie erlebt, dementsprechend groß war das Interesse der Menschen vor Ort.
Die Eltern des verunglückten jungen Mannes, sichtlich unter dem Eindruck der Geschehnisse stehend, durften das Haus erst wieder nach der Räumung betreten. Auch die direkten Nachbarn mussten die Terasse räumen und Fahrzeuge wurden in Sicherheit gebracht. "Die extremen Sicherheitsbestimmungen sind nötig, wir wissen nur das unbekannte hochexplosive Stoffe dort im Keller vorhanden sind", sagte Kriminalrat Franz Orthen vor Ort. Es dauerte Stunden, bis endlich gegen 20 Uhr einer der Spezialisten mit einer Wanne voller Material zum ausgehobenen Erdloch kam. Mit Hilfe von Diesel und einer Lunte wurde die chemischen Stoffe verbrannt. Zur Menge und zur Art der aufgefundenen Stoffe gab es vor Ort keine Auskunft. Analysen, die die Teams von BKA und LKA genommen haben sollen Aufschluss geben. Für die direkten Nachbarn war der Einsatz so etwas wie ein Ausnahmezustand, den sie aber sehr freundlich und gelassen hinnahmen. (rs/hw)
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Vor Ort wurde der 21-Jährige vom DRK-Team versorgt. Fotos: Reinhard Schmidt/Helga Wienand
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