Jobcenter des Kreises Altenkirchen erhalten gute Bewertungen
Im Jobcenter Betzdorf fand die jüngste Trägerversammlung statt, in dessen Anschluss die verantwortlichen Herren zu einer Pressekonferenz geladen hatten. Es ging ihnen vornehmlich darum Daten zu vermelden und Bericht zu erstatten und so ein differenziertes Bild gegenüber der oft landläufig wenig positiven Meinung in der Bevölkerung zu den Jobcentern aufzuzeigen.
Betzdorf. Mitglieder der Trägerversammlung waren: Der Geschäftsführer des Jobcenters Manfred Plag und sein Stellvertreter Heiner Kölzer, Karl-Ernst Starfeld (Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Neuwied), Mario Görgens (Führungsberater für den Rechtskreis SGB 2), sowie Josef Zolk und Bernd Brato als Vertreter der Kommunen.
Zolk berichtete, dass in den Jobcentern Betzdorf, Altenkirchen und Wissen insgesamt 86 feste Personalstellen mit über 90 Mitarbeitern besetzt sind. Die Jobcenter lägen im landesweiten Vergleich mit einer Bewertung von 2,3 weit vorne in der Kundenzufriedenheit. Dies spiegle die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter wieder und die Vermittlungsquoten könnten sich sehen lassen.
Plag ergänzte dazu, dass in der Bevölkerung oft ein negatives Image bezüglich der Jobcenter vorherrsche, das die Mitarbeiter nicht verdienten. Diese leisteten vielmehr eine sehr positive Arbeit für die Gesellschaft. In 2017 seien im Durchschnitt 3.500 Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt 6.500 Menschen betreut worden. Davon seien 80 Prozent in berufliche Qualifizierungsmaßnahmen aufgenommen worden.
Kölzer nannte die Ausgaben der Jobcenter im Verlauf des letzten Jahres. Demnach wurden für SGB 2 Leistungen (Hartz IV) im Kreis Altenkirchen 18 Millionen Euro Bundesmittel und 12,8 Millionen Kommunalleistungen für erwerbsfähige Menschen ausgegeben. Mit den 3.469 Bedarfsgemeinschaften zum Ende des Jahres 2017 läge diese Zahl geringfügig unter dem Stand von 2016. Die Jobcenter hätten damals auch den Zuzug vieler Flüchtlinge zu bewältigen gehabt, was sich in 2017 insgesamt verlangsamt hätte. Mit 708 Migranten mache deren Anteil 26,2 Prozent aller Leistungsempfänger aus. Darunter befänden sich 542 Syrer, 111 Afghanen und 83 Iraner, sowie weitere aus anderen Nationen. Die Integration gesamt entwickle sich nicht so schnell wie gewünscht, es gäbe aber ausreichend Sprachkurse und Platzangebote.
Landesweit liegt die Arbeitslosenquote bei 4,4 Prozent, im Bereich der Jobcenter des Kreises Altenkirchen bei 2,2 Prozent. Durch die veränderte Anerkennungspraxis der Asylbewerber habe sich in 2017 auch die Lage in den Jobcentern bezüglich dieses Personenkreises verbessert, erläuterte Starfeld. Durch eigene personelle Aufstockung sei es gelungen alle diese Menschen mit Geld und Wohnung zu versorgen. Insgesamt sind derzeit 28 teils dezentrale Sprachkurse eingerichtet mit 450 Teilnehmern. Diesbezüglich arbeite man mit eingesessenen Trägervereinen zusammen. Ein erster Erfolg seien 131 Flüchtlinge, die in Arbeitsplätze im Handwerk und der Industrie vermittelt werden konnten. Eine wichtige Voraussetzung dieses Erfolges sei nicht zuletzt die Bereitschaft des Einzelnen.
Bezüglich der inländischen Arbeitslosen sei festzustellen, dass deren Nähe zum Arbeitsmarkt insgesamt weiter abnehme. Hier müssten die Jobcenter ihre Instrumentarien weiter anpassen, wozu aber auch die Kooperationsbereitschaft der Arbeitgeber von Nöten sei. Was die eigenen Beschäftigten angehe, sei es gelungen den hohen Befristungsgrad der Beschäftigten deutlich zu reduzieren den man im Verlauf des Jahres auf null bringen möchte. Dies bedeute für die eigenen Mitarbeiter eine verbesserte Planungssicherheit, so Zolk. Brato ergänzte, dass die 12,8 Prozent Kostenanteil der Kommunen für diese einen großen Kraftakt bedeuteten, die Zusammenarbeit mit den Jobcentern aber sehr gut sei und solide funktioniere.
Plag berichtete, dass man den Schwerpunkt für das Jahr 2018 auf die berufliche Qualifizierung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen legen möchte. Bei aller Aufmerksamkeit die den Migranten entgegengebracht werde, bedeute dies für die Regelkunden keinen Nachteil. Sie würden wie gewohnt in gleichem Umfang betreut werden. Ein weiterer Schwerpunkt des laufenden Jahres soll die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit sein. (anna)
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