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Nachricht vom 01.09.2009    

Arbeits-Agentur sieht Silberstreif am Arbeitsmarkt-Horizont

NAch der Sommerflaute ist die Arbeitslosigkeit im Kreis Altenkirchen leicht zurückgegangen. Dies, so Ulrike Mohrs, Leiterin der Agentur für Arbeit in Neuwied, sei kein Grund zum Jubeln, aber doch ein Anlass zum Aufatmen. Die Arbeitslosenquote sank leicht von 7,2 auf 7,1 Prozent.

Kreis Altenkirchen/Region. Die Zahl der Arbeitslosen ist im August um knapp 200 zurück - im Landkreis Altenkirchen zählten die Statistiker 94 und im Landkreis Neuwied sogar 104 Arbeitslose weniger als vor vier Wochen. Demnach sind im Landkreis Altenkirchen derzeit 4932 Menschen arbeitslos, die Arbeitslosenquote sank um 0,1 auf 7,1 Prozent. In den letzten vier Wochen meldeten sich 1155 Frauen und Männer arbeitslos; 1250 beendeten ihre Arbeitslosigkeit. Demgegenüber liegen der Arbeitsagentur 176 offene Stellen vor. Im Kreis Neuwied gibt es Ende August 6477 Arbeitslose; die Quote sank ebenfalls um 0,1 auf nun 6,9 Prozent. 1571 Neuzugängen stehen 1659 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegenüber. Die Zahl der offenen Stellen liegt mit 457 deutlich höher als im Nachbarkreis.
In beiden Landkreisen profitieren von der Entspannung ausschließlich Arbeitslose, die zum Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs (SGB) III gehören - also in der Regel noch nicht allzu lange arbeitslos sind. Im Rechtskreis des SGB II, bei den so genannten "Hartz IV"-Empfängern, stieg die Arbeitslosigkeit sogar leicht an. So gibt es in Neuwied Ende August 17 und in Altenkirchen 47 Menschen mehr, die auf Arbeitslosengeld II angewiesen sind. Ungünstig fällt in beiden Landkreisen nach wie vor auch der Vergleich zum Vorjahr aus: So stiegen die Arbeitslosenzahlen in Neuwied im Jahresvergleich um 1146 und im Landkreis Altenkirchen sogar um 1408 an.
"Zwar kann man vor allem mit Blick aufs Vorjahr noch nicht behaupten, dass es wieder bergauf geht, aber die neuen Zahlen sind doch zumindest ein Lichtblick", meint Ulrike Mohrs, Leiterin der Arbeitsagentur in Neuwied, die für beide Landkreise zuständig ist. Schließlich habe man nach den bisherigen Wirtschafts-Prognosen damit rechnen müssen, dass die übliche Belebung des Arbeitsmarktes nach den Sommerferien diesmal ganz ausbleiben könnte. Sollte sich die Wirtschaft tatsächlich schneller erholen als noch vor einigen Wochen angenommen, könnte sogar der von vielen erwartete Einbruch auf dem Arbeitsmarkt abgemildert werden, hofft die Agenturchefin. "Allerdings wird es auch unter günstigen Bedingungen noch lange dauern, bis der Arbeitsmarkt sich völlig von dieser Krise erholt hat."
Bei der Abfederung von Krisenfolgen hat sich aus Sicht von Mohrs vor allem die Kurzarbeit bewährt. Sie habe in den letzten Monaten vielen Unternehmen in der Region ermöglicht, die schwierigen Zeiten ohne Entlassungen zu überstehen. Seit November 2008 zeigten rund 700 Betriebe in den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied für mehr als 16.000 ihrer Beschäftigten Kurzarbeit an. Tendenz abnehmend. So kamen im August 29 Betriebe mit 374 Mitarbeitern hinzu. Im Juli waren es noch 39 Betriebe für 451 Mitarbeiter.
Auswirkungen hat die Wirtschaftskrise aber auch auf den Ausbildungsmarkt. 2146 Jugendliche suchten seit Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober 2008 Unterstützung bei der Arbeitsagentur. 1552 Ausbildungsplätze wurden im gleichen Zeitraum von den Betrieben der Region gemeldet. Rechnerisch bewarben sich damit 1,4 Jugendliche um eine Stelle. Die Quote fällt zwar deutlich günstiger aus als in den Vorjahren - 2008 lag sie noch bei 1,6 und 2007 sogar bei 2,4 Jugendlichen pro Stelle. "Angesichts des demographischen Wandels und der geringeren Anzahl von jungen Menschen, die in diesem Sommer die Schule verlassen haben, hätte die Situation aber besser sein sollen", bedauert Mohrs. Vor allem auf den 402 Mädchen und Jungen, die Ende August noch unversorgt sind, ruht derzeit der Blick der Agenturchefin. Denn ihnen stehen aktuell nur 112 unbesetzte Lehrstellen gegenüber. "Wie in jedem Jahr werden wir uns aber bemühen, möglichst vielen dieser jungen Menschen bis zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres Ende September auch unter schwierigen Vorzeichen eine Perspektive zu verschaffen - sei es nun ein Ausbildungsplatz oder eine sinnvolle Alternative."


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