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Jürgen Rüttgers redete in Wissen Tacheles
Offiziell beginnt der heiße CDU-Wahlkampf am Sonntag mit der Auftaktveranstaltung in Düsseldorf. In Wissen brachte der stellvertretende CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers aber die Dinge schon mal auf den Punkt und warb für Unterstützung für Erwin Rüddel und für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung am 27. September.
Wissen. Angesichts der Wahlergebnisse des vergangenen Sonntag habe die CDU keinen Grund zum Jubeln, die SPD aber auch nicht, meinte der rheinland-pfälzische CDU-Generalsekretär und Kreisvorsitzende, Dr. Josef Rosenbauer, im Kulturwerk in Wissen am Dienstagabend. "Die CDU muss kämpfen", sagte Rosenbauer zur Begrüßung im Rahmen der Veranstaltung mit dem stellvertretenden CDU-Bundesvorsitzenden und NRW-Ministerpräsidenten Dr. Jürgen Rüttgers.
MdL Dr. Peters Enders sah mit dem Kandidaten Erwin Rüddel die einzigartige Chance, den Wahlkreis zurück zu erobern. "Wir brauchen die Erststimmen", so sein Appell. Rüddel selbst ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Wahlkreis Altenkirchen/Neuwied in Berlin vertreten sein muss. "Ich will gewinnen, ich sehe mich als Dienstleister für die Heimatregion, ich packe die Dinge an", so versprach es Rüddel im Grußwort an das Publikum. "Wir müssen aber alle noch einen Zacken zulegen", meinte er zu den Parteifreunden.
Rüttgers kam zwar ein wenig verspätet, aber keinesfalls müde. Seine Ansprache war gewürzt mit zentralen Forderungen, die nicht immer die breite Zustimmung der eigenen Partei finden. Einer Wahlkampfschlacht mit Diffamierungen und einer "Roten-Socken-Kampagne" erteilte er eine klare Absage. Er forderte unter anderem eine private Haftung für Bankmanager, die wissentlich faule Finanz-Pakete kaufen und verkaufen. "Deutschland ist Industrieland und kann nicht über Nacht zum Dienstleistungsland werden. Wir müssen ehrlich mit den Menschen umgehen", sagte Rüttgers. Er ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er nichts von der Forderung nach Mindestlöhnen hält, dafür aber dringend das Thema Mindestrente einer Lösung bedürfe. Politik schaffe keine Arbeitsplätze und die Löhne und Gehälter auszuhandeln sei nicht Aufgabe der Politik, sondern der Tarifparteien. Aber das Thema der drohenden Altersarmut müsse die Politik lösen und neue Konzepte entwickeln. Die Grundwerte der sozialen Marktwirtschaft mit der Komponente der Freiheit und der sozialen Verantwortung gelte es wieder in den Mittelpunkt zu stellen. "Das Zauberwort Shareholder Value führte ins Elend, jetzt kann der Staat aber nicht alles richten", meinte er mit Blick auf Finanz- und Wirtschaftskrise.
Nun gehört Wissen ja nicht zu Südwestfalen, aber als Grenzregion gehöre das Gebiet an der Sieg ebenfalls zu den aufstrebenden Regionen, die dem Ruhrgebiet längst mit innovativen Unternehmen den Rang abgelaufen habe. Rüttgers sah mit Rüddel den besten Kandidaten für die Region und warb für eine hohe Wahlbeteiligung. Er warnte die Politiker aller Couleur vor einer drohenden Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich, in Alt und Jung, in Beschäftigte und Arbeitslose, in Deutsche und Migranten. Für seine Ausführungen erhielt er den Applaus des Publikums und den Dank von Rüddel.
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Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und NRW-Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers warnte vor einer Spaltung der Gesellschaft die Politiker aller Parteien. Fotos: Helga Wienand
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