Josef Zolk lebt Raiffeisen
Am 30. März würde der Sozialreformer und Kommunalbeamter Friedrich Wilhelm Raiffeisen 200 Jahre alt. Geboren ist Raiffeisen 1818 in Hamm an der Sieg. Seine Idee ging und geht um die Welt. Heute sind rund eine Milliarde Menschen weltweit in Genossenschaften organisiert. Zu Ehren Raiffeisens wurde unter anderem eine Wanderausstellung organisiert, die am Sonntag, den 18. Februar in Flammersfeld vorgestellt wurde.
Flammersfeld. Für die Pfarrerin Silvia Schaake war es eine große Ehre, dass die Veranstaltung des „Raiffeisentages in Flammersfeld“ in den Räumen des evangelischen Gemeindehauses stattfand. Morgens hatte der Tag bereits mit einem Gottesdienst begonnen, an dem auch die Barthels Bühne mitwirkte. Nachmittags wurde die konzipierte Wanderausstellung feierlich eröffnet.
Für den erkrankten Bürgermeister Otmar Fuchs nahm der erste Beigeordnete Rolf Schmidt-Markoski die Begrüßung der vielen Gäste, die den Saal bis auf den letzten Platz füllten, vor. Neben der Führungsspitze der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft konnte er zahlreiche Gäste aus der Politik begrüßen. Er dankte den vielen Aktiven und Helfern, die dafür gesorgt haben, dass die Ausstellung zustande kam, das Raiffeisenjahr gebührend gefeiert werden kann und das Raiffeisenhaus in Flammersfeld in neuem Glanz erstrahlt.
Ein besonderer Gruß galt Josef Zolk, den Schmidt-Markoski „als unermüdlichen Motor in Sachen Raiffeisen“ bezeichnete. „Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Josef Zolk lebt Raiffeisen“, sagte Schmidt-Markoski. Dabei spielte er auf die gewisse Ähnlichkeit an, die die Figur Raiffeisens am Stehpult im Raiffeisenhaus mit Josef Zolk hat, auch „wenn er dies nicht gerne hört“.
„Es war vier Jahre lang, von 1848 bis 1851, in denen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen als Bürgermeister in Flammersfeld wirkte. Genau in dieser Zeit gründete Raiffeisen den Flammersfelder „Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirthe“, zum günstigen Ankauf von Vieh und Gerät. Dieser Hülfsverein gilt als die Keimzelle der Genossenschaftsbanken, die es heute weltweit gibt. Die Erinnerung an das Werk Raiffeisens und an seine Genossenschaftsidee soll durch das Raiffeisenjahr, zu dem auch der heutige Raiffeisentag gehört, wieder ganz neu lebendig werden“, erklärte Rolf Schmidt-Markoski.
Professor Dr. Gerhard Waldsherr und Regine Leipold von der Firma Clutheca – Kultur-Pädagogik und Kommunikation erläuterten die Entstehung der Ausstellung und die Neugestaltung des Raiffeisenhauses. Dort werden Ausstellungen, auch von Schülergenossenschaften, wechseln, sodass der Besucher mindestens jährlich neue Dinge entdecken kann.
Thomas Mende von der DZ-Bank und der Deutschen Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft ließ die UNESCO-Entscheidung zur Aufnahme der Genossenschaftsidee in die Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit Revue passieren. Wir berichteten ausführlich.
Die Wanderausstellung zeigt auf elf großen Rollups die Idee Raiffeisens, seinen persönlichen und beruflichen Lebenslauf und auf vier Rollups die Genossenschaftsidee, die um die Welt geht. Immer getreu dem Motto: „Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele.“ Nach dem Startschuss in Flammersfeld wird die Ausstellung in ganz Deutschland, ja sogar weltweit gezeigt werden.
Besonders hervorgehoben wurde die Schülergenossenschaft „Multi Steps“ der Realschule plus und Fachoberschule aus Asbach. Sie hat einen Raum im Raiffeisenhaus gestaltet. Die Genossenschaft wurde im Februar 2014 gegründet und engagiert sich auch sozial. Die Gäste hatten nach der Veranstaltung die Möglichkeit sich das neu gestaltete Raiffeisenhaus in aller Ruhe anzuschauen. (woti)
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