Studierende der Uni Siegen bei der UN-Simulation in New York
Insgesamt 18 Studierende der Universität Siegen nehmen Ende März an der UN-Simulation in New York teil und vertreten dort die Republik Somalia. Mit dabei
Timur Sereflioglu aus Breitscheidt/Kreis Altenkirchen. Er studiert Sozialwissenschaften und Europa im globalen Wandel. Jetzt war die Generalprobe und die Koffer sind gepackt. Die Uni Siegen nahm schon mehrfach mit Erfolg an den Simulationen der Vereinten Nationen teil
Breitscheidt/Siegen. Freitag war Generalprobe. 18 Studierende der Universität Siegen aus insgesamt acht Nationen und 14 Studiengängen übten den Ernstfall. Die Flagge der Vereinten Nationen im Rücken, ging es ums Thema „Gesundheit als ein grundlegendes Menschenrecht“. In der ehemaligen Haardter-Berg-Schule vertrat jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin ein Land der Vereinten Nationen, das ihm oder ihr eine Woche zuvor zugewiesen worden war.
Vom 25. bis 29. März wird das Siegener Team bei der Model United Nations (MUN) in New York City die Bundesrepublik Somalia vertreten. Zum neunten Mal ist die heimische Uni bei der Simulation der Vereinten Nationen an Originalschauplätzen in New York dabei. Die Nachwuchsdiplomaten in spe bereiten sich seit Januar auf ihren großen Auftritt vor.
Faculty adviser Anke Freuwört, die in Abwesenheit von Gerrit Pursch die Organisation der Gruppe übernimmt: „Von Jahr zu Jahr wird unsere Truppe bunt gemischter. Wir sind eines der besten Beispiele für Multikulturalität, Offenheit und diplomatische Kooperation an der Universität Siegen.“
Insgesamt versammeln sich in der US-amerikanischen Metropole rund 2.500 Studierende aus über 130 Staaten, um sich mit internationaler Politik zu beschäftigen und Gremien sowie Organisationen der Vereinten Nationen zu simulieren. Die große Abschlusskonferenz findet im Hauptsitz der Vereinten Nationen statt und wird in der Regel durch Ansprachen hochrangiger UN-Politiker und bekannter Persönlichkeiten eröffnet.
Aus Siegen mit dabei ist nicht zuletzt Piriyanya Karunananthan. Die Pressebeauftragte der diesjährigen Delegation erzählt: „2017 haben wir Kanada vertreten, ein gefragtes Land bei Mitgliedsstaaten der UN“. Somalia zu vertreten, werde nicht ganz einfach werden. „Wir müssen als kleines Land unsere Ziele konkreter definieren und brauchen mehr strategisches Denken und diplomatisches Geschick, um andere Länder von unseren Zielen zu überzeugen.“
Seit Januar arbeiten die Delegierten an Positionspapieren: „Die Papers sind das Aushängeschild unserer Delegation.“ Die Positionspapiere werden vor Beginn der Konferenz online veröffentlicht, damit Delegierte anderer Unis sich damit auseinandersetzen können. Die Siegener sind insgesamt in acht, diesmal zumeist großen Komitees vertreten. Das schlägt sich auch in kleinen Dingen wie der Anzahl der benötigten Visitenkarten nieder, wovon in diesem Jahr besonders viele gebraucht werden.
Der persönliche Mehrwert für Studierende durch eine Teilnahme an der NMUN sei enorm. Als Delegierter und Delegierte lerne man debattieren, argumentieren, man verbessere seine Englischkenntnisse, brauche jedoch auch Interesse für politische Themen sowie Offenheit für andere Kulturen und Menschen, erläutert Karunananthan. Ob allerdings so viele Studierende aus so vielen unterschiedlichen Ländern nach New York reisen werden wie im Vorjahr sei ein wenig fraglich, so Anke Freuwört: „Wegen der US-Einreisesperren könnten es in diesem Jahr durchaus weniger sein.“
Die Bundesrepublik Somalia, die bei der Simulation der Vereinten Nationen vom Team der Universität Siegen vertreten wird, liegt am Horn von Afrika und zählt etwa 12,3 Millionen Einwohner überwiegend muslimischen Glaubens. Rund ein Viertel der Bevölkerung lebt als Nomaden. Die Kindersterblichkeit im Land ist recht hoch, das Bildungsniveau im internationalen Vergleich niedrig. Wegen eines langjährigen Bürgerkriegs sind immer noch rund eine Million Somalis als Flüchtlinge in Nachbarstaaten registriert.
In den vergangenen drei Jahren wurden die MUN-Delegationen der Universität Siegen mit insgesamt neun Preisen für ihre Arbeit in New York ausgezeichnet. Dazu zählen Preise für die Positionspapiere, die vorbildliche Arbeit im Komitee und nicht zuletzt die Auszeichnungen als ehrenvolle (2016) und herausragende Delegation (2017). (PM)
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