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SPD: Keine Alternative zu erneuerbaren Energien
Zum Windpark am Tannenhof bei Fensdorf sahen sich jetzt ei8nige SPD-Politiker, darunter die Bundestagsabgeodnete Sabine Bätzing, um. Ihre Überzeugung: Zu erneuerbaren Energien gibt es keine Alternative.
Fensdorf. Direkt von der "Frühschicht" am Betzdorfer Bahnhof kam Bundestagsabgeordnete Sabine Bätzing, um sich vor Ort im Windpark Spielstück-Tannenhof aus erster Hand Eindrücke zu verschaffen. Der SPD-Ortsverein im Gebhardshainer Land hatte den Betreiber des Windparks, die Altus-AG aus Karlsruhe, eingeladen, interessierte Politiker aus erster Hand über den aktuellen Stand der Anlage zu informieren. Verantwortlicher des Unternehmens für das Projekt ist Friedemann Lichtner.
20 Millionen Euro Auftragsvolumen bedeutet der Windpark Spielstück-Tannenhof für deutsche Unternehmen. Denn 90 Prozent der Wertschöpfung für den Bau des Windparks, der unter Projektleitung von Altus im Gebhardshainer Land entstanden ist, spielten sich in Deutschland ab: Vom Hersteller der Türme in Mecklenburg-Vorpommern, über die Generatoren aus Schleswig-Holstein bis zum Bauunternehmer aus der Region. "Und es kommen noch Arbeitsplätze bei Unternehmen hinzu, die für den Service zuständig sind", betont der Firmen-Repräsentant. "Allein in unserer Firma hat dieser Windpark zehn Arbeitsplätze geschaffen und gesichert."
Die sieben 2,3 MW-Anlagen liefern jährlich 27 Millionen kWh Strom zu 8,36 Cent je kWh ins Netz. Das entspricht der Versorgung von zirka 8000 Haushalten oder einem Gegenwert von 900.000 Liter Heizöl. Die SPD im Gebhardshainer Land, die seit Anfang der 90er Jahre auf die Nutzung erneuerbarer Energien drängt, sieht sich in ihrer Haltung zum Windpark bestätigt. "Nachdem die Planungsgemeinschaft Mittelrhein eine überregionale Planung von Vorrangflächen nicht realisiert hat, ist die Verbandsgemeinde in die Lücke gesprungen. Sie hat die Windkraftfläche im Flächennutzungsplan vorgesehen, um dem Wildwuchs einzelner Anlagen in der Verbandsgemeinde zu verhindern. Das ist aus heutiger Sicht auch gelungen", erklärt Bernd Becker, Sprecher der SPD im VG-Rat und Mitglied im Gemeinderat von Fensdorf.
Er erinnere sich allerdings noch gut an die kontroversen Diskussionen, als etwa die Anlagen nach Inbetriebnahme zu laut gewesen seien. Es sei die Aufgabe der Kommunen gewesen, dafür zu sorgen, dass die Anlagen für die Bürgerinnen und Bürger keine unzumutbaren Belastungen verursachten: Die Getriebe wurden ausgetauscht. "Die SPD hat nie eine Alternative zum Windpark gesehen", betonte Becker. "Leider sind jedoch weiterführende Pläne der SPD, den Windpark für touristische und pädagogische Ziele zu nutzen - etwa durch den Bau eines Energie-Wanderwegs mit Aussichtsplattform - an der ablehnenden Haltung der CDU gescheitert."
Technisch interessiert zeigte sich stellvertretender OV-Vorsitzender Ralf Weyrich: Er wollte wissen, ob es normal sei, dass fast immer eine oder zwei der Windmühlen stehen. Hier konnte der Spezialist beruhigen: Der Windpark komme insgesamt auf eine technische Verfügbarkeit von über 90 Prozent, das sei ein sehr guter Wert. Natürlich seien immer wieder Wartungsarbeiten erforderlich, die zu Abschaltungen führten. Bei schwachem Wind ist es auch möglich, dass die 3,5 m/Sekunde, die für den Betrieb notwendig sind, nicht gleichzeitig an jeder Windmühle anlägen.
Sabine Bätzing zeigte sich überzeugt, dass es zu erneuerbaren Energien keine Alternative gibt und der Ausstieg aus der Atomkraft unvermeidlich sein wird: "Schon jetzt sind in der Branche 270.000 Menschen beschäftigt und die Zahl steigt rapide an. Das sind die Arbeitsplätze der Zukunft."
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Foto: Frühmorgens war es auf dem Tannenhof kalt und windig. Ideale Bedingungen für die Windräder, über die sich einige Frühaufsteher, darunter Sabine Bätzing, MdB, informierten.
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